Der Kartograph
Kaiser Maximilian widmete. Bei den Namen der Personen, die im heutigen Frankreich leben, habe ich mich an die französische Schreibweise gehalten.
Zum guten Schluss: Die Geschichte von Martin Waldseemüller, Matthias Ringmann, dem Gelehrtenkreis in Saint-Dié und dem Entstehen der Amerika-Karte, der Globensegmente und der Introductio ist – bei allem historischen Hintergrund und dem Bemühen um die Stimmigkeit der Fakten – vor allem ein Roman.
Die Rolle der Medici in dieser Geschichte ist ebenso wenig belegt wie jene Soderinis. Aber in Anbetracht aller Umstände könnte es so gewesen sein. Schließlich ist es die Aufgabe eines Romanautors, mit Fantasie all jene Lücken zu schließen, die es noch gibt, und jene Fragen zu beantworten, die sich nicht mehr klären lassen, weil die entsprechenden Dokumente entweder verschwunden sind oder weil es sie nie gab. Das gilt in besonderem Maße für die Beschreibung der Persönlichkeiten unserer Protagonisten, über deren Charakter und Aussehen kaum etwas bekannt ist. Die einzige Person in diesem Buch, die meine Erfindung ist, heißt übrigens Marie Grüninger. Aber wer sagt, dass der Straßburger Drucker Jean Grüninger keine Nichte hatte?
Danksagung
Wer historische Romane schreiben will und die Fakten ernst nimmt, braucht immer wieder Hilfe. Zum einen aus Büchern: So war z. B. die Quelle der lateinischen Flüche Plautus‘ «Amphytrion». Sie stammen von zwei Sklaven, die sich gegenseitig beschimpfen. Es sollen in der Antike sehr gängige Flüche gewesen sein.
Zum anderen von Menschen: Zu jenen, ohne die diese Geschichte mit Sicherheit nicht geschrieben worden wäre, gehört Albert Ronsin, der Amerika-Experte von Saint-Dié. So manchen guten Ratschlag hat mir auch Daniel Grandidier, sein Nachfolger als Direktor des Pierre-Noël-Museums Saint-Diédes-Vosges gegeben. Den Kontakt zu diesen beiden Männern hat mir Marie Pierret vermittelt, die Präsidentin des FIG, des Festival International de Géographie, bei dem jedes Jahr wieder die Gelehrten und Wissenschaftler aus aller Welt in Saint-Dié zu Gast sind. Einen wichtigen Beitrag haben auch Dr. John R. Hébert, Leiter der Abteilung Geographie und Karten der Kongress-Bibliothek Washington, Gérard Littler, Conservateur Général und verantwortlicher Archivar der Bibliothèque Nationale et Universitaire de Strasbourg sowie – in besonderem Maße – Rudolf-Werner Dreier geleistet. Er ist verantwortlich für Kommunikation und Presse der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Und dann sind da jene Freunde, die mir Mut machen, wenn ich wieder einmal denke, dass es nicht weitergeht. Ihnen allen möchte ich danken, vor allem aber Lukas Trabert, dem Geschäftsführer des Verlags Josef Knecht – für seine Anregungen und dafür, dass er an diese Geschichte geglaubt hat.
Petra Gabriel, Sommer 2006
Glossar
Ägyptischer Meerbusen : Bereits 1507 eigentlich ungebräuchliche Bezeichnung für die Einbuchtung der ägyptischen Mittelmeerküste zwischen Nildelta und Palästina.
Albanien: damals das Gebirgsland vom mittleren Kaukasus bis zum Kaspischen Meer.
Arabischer Meerbusen: das Rote Meer.
Armenien: Das größere Armenien deckt sich in etwa mit Südkaukasien und Nordpersien, das kleinere Armenien schließt sich westwärts an.
Äthiopischer Ozean: im Süden Afrikas.
Astrolabium: Das Astrolabium oder Astrolab war über mehrere Jahrhunderte hinweg das wichtigste Instrument des Astronomen. Es wurde in der Zeit von 150 v. Chr. bis 150 n. Chr. von griechischen Gelehrten entwickelt. Im Mittelalter verbesserten islamische Gelehrte das Astrolabium und machten es über Spanien in Europa bekannt. Ab dem 16. Jahrhundert verlor das Astrolabium durch die Entwicklung genauerer Instrumente und Messmethoden schnell seine Bedeutung.
Das Astrolabium wurde bei Aufgaben der Positions- und Zeitbestimmung in der Astronomie, aber auch in der Astrologie, Geodäsie und Schifffahrt eingesetzt; so zur Bestimmung der Höhe von Gestirnen, der Ermittlung des Zeitpunktes von Aufgang, Untergang und Kulmination von Gestirnen, zur Bestimmung von Zeitintervallen zwischen Himmelsereignissen, zur Lösung astronomischer Aufgaben, wie sie beim Übergang aus einem der in der Astronomie gebräuchlichen Koordinatensysteme (Horizont-, Äquator- und Ekliptiksystem) in ein anderes auftreten. Man kann das Astrolabium auch als eine Kombination aus drehbarer Sternkarte, Visierinstrument zur Winkelmessung und astronomischem Rechenschieber bezeichnen.
Bithynien: Provinz im
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