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Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Der katholische Bulle: Roman (German Edition)

Titel: Der katholische Bulle: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adrian McKinty
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Stimme.
    »Okay.«
    »Keine Schummeleien«, fügte ich leiser hinzu, drehte mich um und ging zurück zur Taylor’s Avenue, wo der Polizei-Land-Rover stand, mit geöffneten hinteren Türen. Drinnen saß der Fahrer auf seinem fetten Hintern und las Zeitung: Noch ein Reserve-Constable, den ich nicht kannte. Ich klopfte an die Scheibe, und der Constable schreckte auf. »He, Sie, Nacht der lebenden Toten! Machen Sie die Türen zu und wirken Sie lebendig, Mann, für einen Heckenschützen hocken Sie da wie eine Ente.«
    »Jawohl, Sergeant«, sagte der unbekannte Constable.
    Ich hatte eine Idee. »Machen Sie mal Ihre Scheinwerfer an, okay?«
    Der Constable schaltete auf Fernlicht, so dass Matty besser sehen konnte. Ich suchte nach einer Blutspur von der Straße zur Leiche und fand tatsächlich ein paar Tropfen.
    »Hier ist eine Blutspur!«, rief ich Matty zu, der mit erheblich weniger Enthusiasmus nickte, als mir lieb war. Ich zuckte mit den Schultern, schloss den letzten Mantelknopf und ging die Coronation Road entlang zurück. Es war weit nach Mitternacht, alle schliefen schon. Der Regen war in Schneeregen übergegangen, und der Geruch von Torfrauch machte einen schwindlig. Keine Menschen, keine Autos, nicht mal eine streunende Katze. Dutzende von identischen, beigefarbenen, säuberlich zugezogenen Protestantenvorhängen.
    Und, wissen all diese protestantischen Arschlöcher, dass ich katholisch bin?, dachte ich unglücklich. Das war genau die Art von Information, für die die IRA gutes Geld zahlen würde, falls irgendjemand hier in der Gegend einfallsreich genug war, sie ihnen anzubieten.
    Ich ging den Gartenweg entlang, betrat das Haus, zog meine zinnoberroten Vorhänge zu, schaltete den Elektrokamin an, zog mich im Wohnzimmer aus und schnappte mir einen alten Bademantel. Ich mixte mir noch ein großes Glas Wodka Lemon. Das Fernsehen hatte schon Sendeschluss, alle drei Kanäle lieferten nur Testbilder. Ich legte Double Fantasy auf den Plattenteller, schaltete die Wiederholung ein, legte mich aufs Sofa und schloss die Augen.
    Das dunkelste Ulster im Jahr des Herrn 1981: Regen schlug aufs Dach, Hubschrauber kreisten über dem Wasser, Unruhen, die zu ein wenig Ärger auf den Straßen verkommen waren …
    Das Problem mit Double Fantasy war die Anordnung der Titel: Nach jedem Song von John Lennon kam einer von YokoOno. Man konnte Yoko nicht länger als vier Minuten am Stück entgehen. Ich drehte die Lautstärke auf zwei herunter, machte es mir unter der roten Sofadecke gemütlich, nahm ab und zu einen Schluck von meinem Wodka Gimlet und fiel in den tiefen Schlaf, den nur Männer kennen, die, wie jene in der C-wie-Charlie-Kompanie, ihr Leben am Rand der Gesellschaft fristen.

2
WIE EISKALT IST DIES HÄNDCHEN
    Gelegentliches Grummeln der Unruhen, Schüsse, Explosionen. Nichts, was Carrickfergus’ erfahrene Einwohnerschaft nicht verschlafen konnte. Doch dann wurde die verhältnismäßige Ruhe durch die apokalyptischen Turbinen eines CH-47 Chinook durchbrochen. Alles klapperte. Eine Tasse fiel vom Kaminsims. Ein Bild fiel von der Wand.
    Der Hubschrauber war mit zweihundert Metern weit unterhalb der empfohlenen Flughöhe unterwegs. Die Magnavox-Klappzahlenuhr zeigte vier Uhr früh. Die britische Armee hatte mich und die halbe Stadt mit einer großkotzigen Machtdemonstration aufgeweckt. Ja, ihr kontrolliert den Himmel. Und genau so, Jungs, verliert ihr ihre Herzen und Gemüter.
    Das dachte ich, als ich da in dem großen leeren Doppelbett in der Coronation Road lag. Und als der Ärger nachließ, dachte ich an das Vakuum auf Adeles Seite des Bettes.
    Natürlich hatte ich sie gefragt, ob sie mit mir nach Carrick kommen wolle, aber sie hatte geantwortet, keine zehn Pferde würden sie in »dieses verstunkene protestantische Drecksloch« bringen. Das hatte mir zwar nicht das Herz gebrochen, aber enttäuscht war ich schon. Adele war Lehrerin, es wäre nicht schwer für sie gewesen, die Schule zu wechseln, denn die guten Lehrer gingen ja alle nach England und Amerika. Das Haus war bezahlt, sie hätte ihr eigenes Geld verdient, wir hätten uns ein gutes Leben machen können.
    Aber Adele liebte mich nicht, und um ehrlich zu sein, ich sie auch nicht.
    Ich lag da im Dunkeln und fragte mich, ob ich wohl wieder einschlafen konnte. Meine Gedanken kehrten zu dem Mordopfer an der Taylor’s Avenue zurück.
    Der Tatort nagte an meinem Unterbewusstsein.
    Weil ich so schnell wie möglich aus dem Regen kommen wollte, hatte ich eine Kleinigkeit

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