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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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entschlüsselbar. So klappte sie enttäuscht sein Hexenbuch wieder zu und verließ leise seine Höhle.
    In jener Nacht schlief er ein letztes Mal mit der Hexe und überraschte sie mit seiner leidenschaftlichen Lust und einer sexuellen Gier, die fast schon gewalttätig und irgendwie endgültig schien. Als die Morgendämmerung langsam über den Himmel kroch, riss er die an ihn wohlig gekuschelte Kalka aus ihren Träumen. Er schlug ihr ins Gesicht, verfluchte sie, murmelte einen Zauberspruch und verwünschte sie für den Rest ihres Daseins zu einer alten hässlichen Hexe, die kein männliches Wesen mehr interessieren sollte.
    Zum Abschied biss er ihr noch ins Genick und seine langen Zähne hinterließen ein riesiges, unvergängliches schwarzes Mal auf ihrem Nacken. Ein Teufelszeichen, das sie durch keinerlei Magie jemals wieder entfernen konnte und das in jeder Gestalt die sie jemals annehmen würde für immer und ewig in ihre Haut eingebrannt blieb. Und noch bevor die ersten Sonnenstrahlen endgültig das Dunkel der Nacht vertrieben, verließ er die Gezeichnete mit einem Hohnlachen voller Bitterkeit, das schaurig von den Felsen widerhallte und natürlich ohne ihr das Geheimnis seiner Zaubertinktur die schwarzen Hexen für einige Zeit Jugend und Schönheit schenkte, noch zu verraten.
    Deshalb war Kalka noch immer auf der Suche nach jenem geheimnisvollen Zaubertrank. Ab und zu entdeckte sie Kräuter aus denen sie Extrakte herstellte, die ihr etwas Linderung verschafften. Doch um die Verwünschung des schwarzen Magiers zu brechen benötigte sie nur noch diese eine Zutat, die sie jedoch nicht kannte und die wahrscheinlich aus einer Pflanze hergestellt wurde, die anscheinend nicht in dieser Gegend wuchs. Und so vergingen die Jahre und Jahrhunderte. Kalka, jetzt eine alte verschrumpelte Hexe wurde immer bösartiger und gemeiner.
    Obwohl die Berghexe schöne Frauen bis aufs Blut hasste, hatte sie seltsamerweise eine Schwäche für Rubina. Schon als kleine Elfe besuchte sie Kalka verbotenerweise in deren unheimlichen Höhle und durfte beim Verkochen von Kröten, Fledermauskrallen und Spinnen zusehen. Sie half der Hexe beim Sammeln giftiger Kräuter und Pflanzen, beim Fangen von todbringenden Schlangen und Spinnen. Dabei erfuhr sie viel über die Wirkung von Giften aller Art.
    Mondiana jedoch, mochte Kalka nicht und rettete einmal eine kleine schwarze Katze vor deren mörderischen Absichten. Sie mied die Gegend der Höhle und blieb lieber in ihrem vertrauten, moosigen Wald am kleinen See, wo sie jeden Baum und dessen zugehörigen Elf beim Namen kannte, jedes Tier liebte, beschützte und die Pflanzen hegte und pflegte.
    Daher wusste auch nur Mondiana von dem magischen Kreis in ihrem Lieblingswald und dessen Zauber in den Nächten während des Roten Mondes. Es war eine kleine Lichtung, ein weicher, duftender, moosiger Platz auf dessen Boden durch Hilfe von Pilzmyzelien Waldchampignons in einem geheimnisvollen Zauberkreis wuchsen, und zwar nur in der einen einzigen Vollmondnacht.
    Wesen, auch wenn es Menschen waren, die das seltene Glück hatten sich in der Nacht des Roten Mondes in diesem Kreis aufzuhalten, konnten verborgene Dinge sehen, geheimnisvolles Wissen erlangen und erhielten Kraft und Stärke und die Möglichkeit auf eigenen Wunsch von ihrem jetzigen Leben in eine andere, fremde Welt zu wechseln.
    Die glühenden Strahlen des Roten Mondes umschlangen die Herzen von Liebenden, die sich in dem warmen Licht in diesem magischen Kreis liebten, mit einem unlösbaren Band für alle Zeiten. Doch niemand durfte gleichzeitig in zwei Welten weiterleben, daher musste sich jedes Wesen nach einer Vorgegebenen Zeitspanne und zwar genau bis zur neuerlichen Vollendung des Roten Mondes neu entscheiden: Entweder hier, im Verborgenen Reich zu bleiben und Unsterblichkeit zu erlangen, oder in das bisherige Dasein zurückzukehren. Und dieser Entschluss war dann unabänderlich und mit allen daraus entstehenden Konsequenzen. Für Immer und ewig.
    Mondiana wollte ihren Geliebten in diesem Kreis erwarten, damit er als Sterblicher einen Blick in das Verborgene Reich werfen konnte. Denn nur dann konnte ein Mensch die Wesen und ihre Gesetze, die hier lebten auch wirklich erfassen und verstehen. Er sollte ihre Welt kennen lernen und dann wählen ob er lieber hier im Verborgenen Reich als unsterblicher Elf, oder weiter in seiner Welt unter den sterblichen Menschen leben wollte. Falls er sich jedoch für die Menschen entschied, wollte Mondiana ihm

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