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Der Katzenelf (German Edition)

Der Katzenelf (German Edition)

Titel: Der Katzenelf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ilsebill
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verbannt waren, und viele weitere Lebewesen, deren Seelen und Herzen vom Dunklen und Bösen beherrscht wurden, mussten ein Leben als Ausgestoßene des Verborgenen Reiches fristen. Sie hatten das Licht in ihrer Seele und damit das Friedliche ihres Ich’s verloren. Meist scheuten sie den Tag und trieben sich im Schutze der nächtlichen Dunkelheit hier in den Wilden, Verwunschenen Bergen herum. Sie wurden erst durch die Dämmerung vertrieben, wenn die Nacht dem Tageslicht wich.
    Deshalb ritt Karun erst im Morgengrauen mit seinen Begleitern die Passstraße entlang und vermied damit die gefährlichen Nachtstunden. Er trug einen Beutel aus besticktem Ziegenleder und darin eine aus geschnitztem Elfenbein und mit kostbaren Juwelen besetzte Kassette mit sich. In dieser lag behutsam in weiche chinesische Seide gehüllt, ein Haar - Reif aus breitem massivem Gold, gearbeitet wie ein Diadem – sein Brautgeschenk.
    Er hoffte, dass Mondiana, seine Geliebte aus dem Verborgenen Reich ja eines Tages zusammen mit ihm als Königin über sein Reich herrschen würde. Nach alter Tradition erhielten sie bei der Krönung einen Edelstein, den die Menschen den Stern des Schicksals nannten. Das war ein großer, weiß strahlender Diamant in der Form eines Sternes, der über einen starken und überaus mächtigen Zauber verfügte. Er gehörte dem Volk Pagiels und wurde seit Generationen dem jeweiligen Herrscherpaar in einer Feierlichen Zeremonie übergeben. Eine zauberkräftige Leihgabe der Macht.
    Karun bog gerade kurz vor Kalkas Höhle um einen Felsen, als plötzlich vor ihm eine rötlich silberne Nebelwand hoch waberte. Verblüfft hielt er sein Pferd an. Eine wunderschöne Elfe mit schwarzrotem Haar, versperrte ihm den Weg. Sie lächelte ihn an und ihre großen dunklen Augen flammten begehrlich auf. „Karun mein Lieber“, sagte sie mit einer wundersanften Stimme. Er starrte sie gebannt an. Sie war sehr schön, auf eine dunkle, faszinierende Art. Sie strahlte etwas Geheimnisvolles, jedoch lasziv-grausames aus. Er empfand sie sehr erotisch, lockend, aber gefährlich wie ein wildes Tier und war daher auf der Hut. Ihre biegsame, sehr schlanke und doch weibliche Gestalt war nur mit einem purpursilbernen, durchsichtigen Schleier bekleidet und verhüllte nichts. Ein seltsames Ziehen schoss in seine Lenden, ein süßes Begehren kroch durch seinen Körper, doch dieses Gefühl erreichte nicht sein Herz. So blieb er ruhig auf seinem Pferd sitzen und sah auf sie hinab.
    Zwischen ihren nackten Brüsten hing an einer massiven, goldenen Kette ein riesiger, purpurroter Rubin, der ein unheimliches feuriges Licht ausstrahlte. Je länger er in diese Strahlen blickte, desto größer wurde das Schwindelgefühl, das ihn plötzlich packte und ihn in dieses rote Glühen hineinziehen wollte. Hilfe suchend sah er sich nach seinen Begleitern um. Sie waren fort. Denn auch hinter ihm waberte dieselbe rot glitzernde und undurchdringliche Nebelwand und schirmte ihn von seinen Soldaten völlig ab. Karun war mit dieser Frau alleine. Verwirrt rief er nach seinen Leuten. Doch er vernahm nur sein eigenes Echo, das verzerrt von den Berggipfeln widerschallte. Jetzt trat Rubina dicht an ihn heran und legte ihre kleine Hand mit zärtlichem, aber festen Druck auf seinen Schenkel.
    Ein ätzender Schmerz durchzuckte ihn, so als hätte man ein glühendes Brenneisen auf seine Haut gedrückt, ähnlich wie bei ihm zuhause seine Stallburschen die Vieherden markierten. Diese kleine schmale Hand schmerzte wie Feuer auf seiner Haut. Widerwillig streckte er sein Bein durch. Es zuckte und das Begehren verflüchtigte sich. Plötzlich hielt sie ihm einen Becher hin. „Trink“ sagte sie, „es wird dich erfrischen!“ Er hörte über sich den Schrei eines Bergadlers und sah, dass die ersten Sonnenstrahlen den Himmel pastellfarben malten. Der Adler schrie nochmals und kreiste langsam über ihm. Dort, wo er seine gewaltigen violett braunen Flügel ausbreitete, schien der ganze Himmel in goldenes Licht getaucht. Durch den Schrei des Adlers war der rote Zauber plötzlich verflogen und erleichtert starrte Karun nun auf die Elfe, die ihm nun wie ein billiges Schankmädchen schien.
    Doch er blickte freundlich auf sie nieder: „Vielen Dank, ich habe keinen Durst“, sagte er. „Ich muss weiter reiten, denn mein Herz, mein Land und meine Krone habe ich der Elfe Mondiana versprochen, lass mich bitte vorbei!“ Und dann gab Karun seinem Ross die Sporen. Aber sie blieb vor ihm stehen, versperrte ihm

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