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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwinden. »Ist mir ein Vergnügen, mit Euch Geschäfte zu machen, Madame.« Er grinste und orderte bei einer Schankmagd noch einen Krug Ale. »Nehmen wir noch eine Stärkung, wie? Anschließend werde ich Euch zu meinem Schiff begleiten. Ich würde Euch raten, den Abend unter Deck zu verbringen, damit wir gleich mit der Flut im Morgengrauen nach Frankreich auslaufen können.«
    Ariana lehnte höflich ab, als die Schankmagd an den Ecktisch trat und auch ihr einen Krug Ale anbot. »Würde es Euch etwas ausmachen, uns jetzt gleich zu Eurem Schiff zu führen, Monsieur? Die letzten Tage waren sehr anstrengend und ermüdend für uns. Ich würde mich vor der Überfahrt gern ein wenig ausruhen.«
    Ferrand gab einen grunzenden Laut von sich, da er gerade den vollen Krug an seine Lippen gesetzt hatte. »Wie Ihr wünscht«, sagte er und stellte das Ale mit einem Achselzucken wieder ab. Er stand auf und warf sich einen dunkelblauen Umhang über, der an einem der Holzbalken an einem Haken hing. »Mein Schiff liegt unterhalb von Thames Street in Queenhithe. Hier entlang, s’il vous plaît.«
    Sie folgten dem Kaufmann zur Tür. Einige übel aussehende Seeleute hockten an einem Tisch in der Mitte der Schenke – offenbar Bekannte von Ferrand, er begrüßte sie auf Französisch und klopfte einem von ihnen im Vorübergehen leutselig auf die Schulter. Bei dem Gruß des Kaufmanns hoben die vier Gestalten die Köpfe und gafften Ariana mit unverhohlen lüsternen Blicken an.
    »Irgendetwas stimmt hier nicht. Die Blicke dieser Gesellen gefallen mir nicht, Mylady«, flüsterte James, als er mit Ariana hinter Ferrand ins Freie trat. Und noch ehe sie sah, dass seine Hand sich um den Knauf seines Schwerts legte, wusste Ariana schon, dass sein untrügliches Gespür für Ärger ihn zu äußerster Wachsamkeit zwang.
    Tatsächlich ließ die Gefahr nicht lange auf sich warten.
    Ferrand blieb zunächst im Schutz der Dachtraufe stehen und zog sich gemächlich die Lederhandschuhe an. In dem feinen Nieselregen war es nach wie vor kalt und so dunkel wie zur Dämmerstunde, obwohl es erst früher Nachmittag war. Doch dem Kaufmann schien das unwirtliche Wetter nicht viel auszumachen. Er grinste zufrieden.
    »In welcher Richtung liegt Euer Schiff?«, wollte James von ihm wissen. »Wir haben nicht die Absicht, den ganzen Tag in der Kälte herumzustehen.«
    »Ich sagte es Euch bereits, serjant«, erwiderte Ferrand gedehnt und benutzte den abwertenden Ausdruck für einen Söldner der Unterschicht. »Mein Schiff liegt am Kai dort unten. Doch ich fürchte, Ihr werdet hierbleiben müssen.«
    Der Ritter fluchte, während Ariana erschrocken die Luft einsog. »Was hat das zu bedeuten, Monsieur Ferrand? Wir haben für die Überfahrt bezahlt … «
    »Ihr habt für Eure Überfahrt bezahlt, Madame. Nicht für seine. Er bleibt hier.«
    James machte einen Schritt auf Ferrand zu, bereit, jeden Moment auf den kleinen Kaufmann loszugehen. »Betrügerischer Bastard! Ich wusste gleich, dass Ihr nicht besser seid als ein gemeiner Dieb.«
    Doch ehe er den Mann zu fassen bekam, stürmten die vier Seeleute aus der Schenke, die Ferrand zuvor gegrüßt hatte. Zwei der großen Kerle packten James und drehten ihm die Arme auf den Rücken, sodass sich sein Gesicht vor Schmerz verzerrte. Als er sich zur Wehr zu setzen versuchte, entwendete ihm ein Dritter das Schwert und hielt ihm die Klinge mit einem hinterhältigen Grinsen an den Hals.
    »Hört auf, ich bitte Euch!«, rief Ariana voller Angst um ihren Begleiter. Mit einem Mal drohte das ohnehin schon riskante Unterfangen, ihren Bruder rechtzeitig zu retten, zu scheitern. Mit zittrigen Händen lockerte sie das Band ihrer Lederbörse und suchte nach weiteren sieben Sous. Rasch drückte sie dem Kaufmann die Silbermünzen in die Hand. »Hier. Nehmt das Geld. Und jetzt lasst ihn frei. Wir möchten keine Schwierigkeiten mehr. Ihr habt versprochen, uns nach Frankreich zu bringen, und dafür haben wir Euch bezahlt. Was wollt Ihr also noch?«
    »Hier geht es nicht um das Geld«, stieß James zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, während der Kaufmann in aller Seelenruhe die Münzen einsteckte.
    Der Franzose widersprach dem Ritter nicht, trat stattdessen vor und entriss der überraschten Ariana die Börse. Der Lederbeutel enthielt zwar nicht mehr viel, aber die wenigen Geldstücke waren alles, was ihr geblieben war. Angesichts des dreisten Übergriffs stürzte sie sich mit einem Aufschrei der Empörung auf Ferrand, bearbeitete ihn

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