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Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin

Titel: Der Kelch von Anavrin. Adrian schreibt als Lara Tina St. John - Adrian schreibt als Tina St. John, L: Kelch von Anavrin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gäste scheinen bunt gemischt und allesamt harmlos zu sein, dachte Braedon, als er einen prüfenden Blick über die Menschen und Gesichter in der Schankstube schweifen ließ … , aber die nagende Vorahnung, die ihm nur allzu vertraut war, ließ ihn nicht los. Irgendetwas stimmte hier nicht.
    »Gebt mir von dem Eberbraten«, sagte er beiläufig zu dem Wirt und spürte, wie ihm ein warnendes Prickeln über den Rücken lief. »Dazu einen Kanten Brot, wenn Ihr habt. Und auch etwas Wein.«
    Während er sprach, verstärkte sich das Prickeln, und seine Sinne schärften sich aufs Äußerste. Rasch hob er den Kopf und schaute sich erneut in der Stube um, die Augen zu Schlitzen verengt. Mit bebenden Nasenflügeln atmete er tief ein. In der Luft lag Gefahr.
    Beim Allmächtigen. Sie waren hier.
    Die Verfolger hatten sie aufgespürt, und er hatte sich zu sehr von seinem Verlangen ablenken lassen, um die akute Gefahr zu bemerken. Zwar konnte er im Raum keine verdächtige Person entdecken, aber eine gefährliche Stimmung lag wie beißender Qualm über der Schenke. Sie waren hier, und sie würden nach Ariana und der Tasche suchen. Sie würden nicht lange brauchen, um beides zu finden, zumal er Ariana allein und schutzlos in der Kammer zurückgelassen hatte. Gott stehe ihm bei, vielleicht war es noch nicht zu spät.
    »Ariana«, murmelte er und stieß sich zornig und voller wachsender Sorge von der Theke ab. Entschlossen und rücksichtslos bahnte er sich den Weg durch die dicht gedrängte Gästeschar und missachtete die verärgerten Ausrufe des Wirts. Wie ein wildes Tier, das seine Fesseln gesprengt hatte, stürmte Braedon aus dem vollen Schankraum und rannte die Stufen zu den Schlafkammern des Gasthauses hinauf. Seine Stiefel donnerten auf den Holzbohlen, als er durch den dunklen Korridor lief. Das Blut rauschte in seinen Ohren, als er sich der Kammer näherte, in der Ariana auf ihn wartete. Die Tür war noch geschlossen. Nervös streckte Braedon die Hand nach dem schwarzen, eisernen Schnappriegel aus. Sobald er die Finger um das Metall legte und der Hebel mit einem metallenen Geräusch nachgab, überlief ihn ein eiskalter Schauer – die Tür schwang auf.
    An der gegenüberliegenden Wand stand Ariana in ihrem zerknitterten Kleid. Das Gesicht hatte sie ihm zugewandt, ihre Haltung wirkte merkwürdig steif. Sie stand halb im Schatten, nur ihre ängstliche Miene und ihre zitternden Hände wurden vom Schein der ersterbenden Glut im Kamin beleuchtet. Mit schreckgeweiteten Augen formte sie mit den Lippen stumm seinen Namen und schüttelte kaum merklich den Kopf, als Braedon eintreten wollte.
    Aber ihre Warnung kam zu spät. Als er einen Fuß über die Schwelle setzte, blitzte eine Klinge auf und drückte sich unter sein Kinn. Ariana schrie auf und machte Anstalten, ihm zu Hilfe zu eilen, doch hinter ihr tauchte aus dem Schatten ein weiterer Mann auf. Er schlang einen kräftigen Arm um ihre Taille und hielt sie grob zurück.
    »Bastard«, grollte Braedon. Seine Muskeln spannten sich, aber der scharfe Druck des Dolchs, den er an seiner Kehle spürte, zwang ihn, stehen zu bleiben. Er brauchte den Ritter nicht anzublicken, um zu wissen, wer die Waffe hielt. Fluchend sprach er den verhassten Namen laut aus. »Draec le Nantres. Hätte ich dich nur vor Monaten in den Tod geschickt.«
    Der Ritter lachte leise, aber die Klinge verharrte unerbittlich an Braedons Kehle. »Le Chasseur«, sagte er tonlos. »Ist das die feine Art, einen alten Freund zu begrüßen? Komm doch herein. Ich denke, wir haben einiges zu besprechen.«
    Trotz des scharfen Messers an seinem Hals überlegte Braedon fieberhaft, wie er sich aus der Falle befreien konnte. Doch als er in Arianas Richtung sah, wusste er, dass er sich gedulden musste: Draecs Begleiter hielt sie ebenfalls mit einem Dolch in Schach. Der unterwürfige Ausdruck in den Augen des Schufts verriet, dass er jederzeit bereit war, ihr auf Befehl seines Anführers etwas anzutun. Womöglich bedurfte es nur eines Winks von Draec, dem Mann, dem Braedon früher wie einem Bruder vertraut hatte.
    »Sei so nett und schließ die Tür hinter dir, Braedon.« Der Dolch entfernte sich langsam von Braedons Kehle, als Draec die Aufforderung kühl aussprach. Er war kein Narr. Zweifelsohne wusste er, dass die Klinge an Arianas Seite wirkungsvoll genug war, um ihn von Dummheiten abzuhalten. »Ich denke, du weißt, warum ich hier bin.«
    Braedon tat, was von ihm verlangt wurde, trat tiefer in den Raum und sah sich seinem

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