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Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Titel: Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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weitere B e hinderung eine zivile Karriere hätte beginnen kö n nen. Er hatte die Zeit genutzt und sich mit einer Braut aus dem besten für ihn offenst e henden Fam i lie Roms verheiratet. Das sollte einen we i teren Schlussstrich unter die bewegten Jahre seiner J u gend ziehen und würde ihn solider erscheinen la s sen. In finanzieller Hinsicht war er durch seine Erbschaften und seinen Anteil aus dem Feldzug mehr als abges i chert.
    Doch nun hatte Marius ihm seinen Ruhm geraubt. A n statt selbst als großartiger Feldherr daz u stehen, war Lucius so immer noch nichts weiter als einer der Leg a ten des großartigen Marius. Seine Karriere war nun nicht wesentlich weiter als vor dem Fel d zug. Das einz i ge Ventil, das seine Empörung fand, bestand darin, dass er sich einen Siegelring schne i den ließ, auf dem die Szene zwischen Bocchus, J u gurtha und ihm selbst a b gebildet war. Jeden Brief, jedes Schre i ben siegelte er damit ab und freute sich darüber, dass sich auf diese Weise der wahre Sac h verhalt ein wenig in Rom heru m sprach.
    So sehr er sich in den nächsten Wochen auch b e mühte und versuchte, Aristokraten und Beamte für sich ei n zunehmen, niemand schien eine Aufgabe im zivilen Bereich für ihn zu haben. Hinzu kamen die Barbare n horden, die Bedrohung im Norden. Der Senat war nur zu geneigt, alle bewährten Kämpfer in ihren Positionen zu belassen um sie in die neue Herausforderung zu schicken. Das bedeutete für Lucius, dass er seine Träume von einer zivilen Laufbahn erst einmal begr a ben und weiter als Off i zier an einer militärischen Ka r riere arbeiten musste. Seine Beziehungen reichten ger a de soweit, dass er nicht direkt dem Kommando von Marius unte r stellt wurde, sondern mit einer anderen Einheit an den Nordrand der Pyrenäen geschickt wu r de, wo ein gallischer Stamm versuchte, dem Einfluss Roms zu entwischen. Lucius hatte seine bewährte Ta k tik nur gering verfeinert. Zielstrebig suchte er nach „dem zweiten“ dieses Sta m mes, demjenigen, der ganz dicht hinter dem Anführer stand und diesen als ein ewiges Hinde r nis, als eine Hürde auf dem Weg zur Macht wahrnahm. Er fand ihn in einem Cousin des au f ständischen Königs, und schnell wurde man sich einig. Rom unterstützte den Cousin, dieser lieferte den König aus und die Unruhen konnten zügig b e endet werden. Zum Dank ernannte der Senat Luc i us zum Kriegstribunen um ihn mit dieser neuen Würde bekle i det zu den Marsern zu entsenden, die er mit einigen Versprechungen auf die Seite Roms ziehen konnte. Auf diese Weise vergingen zwei Jahre. Roms Grenzen w a ren wieder friedlich und unbedroht - bis auf die Barb a ren. Diese waren zwar unmittelbar nach der vernic h tenden Schlacht bei Arausio ins Innere Galliens abg e zogen, doch es war zu vermuten, dass sie in irgen d wann wieder im Blickfeld Roms auftauchen würden.
     
    Für Marius und seine Anhänger waren die nächsten Monate voll Arbeit und Umtriebigkeit. Das Feuer der Angst war in den kleinen Bürgern Roms kräftig g e schürt worden. Saturninus hatte es zum Volkstr i bunen geschafft und sofort mitgeholfen, den Boden für den großen Auftritt der Re t ter Roms zu bere i ten. Es war keine leichte Aufgabe für den Volkstr i bunen aus altem Adel und auch nicht für seinen ergeben Schatten Serv i lius, denn wo immer sie e r schienen, um ihrer S a che zu dienen, waren auch schon bald die Patrizier zur Stelle und unternahmen alles, um den Gegner nicht allzu groß werden zu lassen. Doch die beiden entwickelten immer neue Strat e gien, um die Reputation der Gegner zu schwächen. Saturninus erfand einen neuen, au s schließlich mit Rittern besetzten Gerichtshof, der die Einhaltung eines neuen, ebenfalls von ihm ei n geführten Gesetzes garantieren sollte. Dieses G e setz besagte, dass jede Minderung der Macht des römischen Volkes als Straftat zu werten und durch den Sondergerichtshof zu verfolgen sei. Die Gegner waren erst einmal verblüfft und voller Neid auf di e sen genialen Streich, aber ni e mand wagte es, bei einem so hochangesiedelten Thema einen Wide r spruch laut werden zu lassen. Außerdem konnte man sich zunächst wenig unter den konkreten Au f gaben dieses Gerichtshofes vorstellen. Doch den Optimaten sollte das Staunen vergehen, als die P o pul a ren in der Niederlage bei Arausio ein Vergehen im Si n ne dieses Gesetzes sehen wollten und die be i den Fel d herren Caepio und Mallius vor dieses G e richt stellten. Es kam zu Tumulten. Sogar die einf a chen Bürger Roms

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