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Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Titel: Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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das die Truppen verbessern konnte. Er veränderte die Wur f lanze, machte sie leichter und besser zu handhaben, er speckte den Begleittross des Heeres ab, indem er die Legionäre zwang, einen Grossteil der Ausrü s tung selbst zu tragen. Diese murrten, aber Marius blieb hart, das Heer wurde wendiger und schneller, und nach einiger Zeit w a ren die Legionäre durch die Belastung trainie r ter und au s dauernder. Doch noch nicht genug damit. Während die Legionäre bisher nach eigenem Gu t dü n ken in der Schlacht um sich geschlagen hatten, b e stimmte ihr Feldherr nun, dass sie eine ordentl i che Ausbildung erhalten sollten. Doch wer sollte hier die nötige Erfahrung haben? Wieder war die Lösung nah e liegend, und doch hatte sie nie jemand zuvor erkannt. Kein Betreiber einer Gladiatorenk a serne würde einen seiner Gefangenen ohne Sch u lung in den Kampf auf dem Forum schicken, und doch hatte es Rom jahrhu n dertelang so mit seinen Söhnen und Verteidigern g e handhabt.
    Marius schickte seine bewährtesten Kämpfer in die Gladiatorenschulen und ließ sie am Training tei l ne h men. Nachdem sie dort ausreichend geschliffen worden waren, befahl er ihnen, die Soldaten ihrer Einheiten in denselben Fertigkeiten  auszubilden. Um in der Schlacht besser taktieren zu können, teilte er die ries i gen und schwerfälligen Legionen in kleinere Kamp f truppen, die Kohorten ein, die als selbstständige Ei n heiten agierten. Und nicht zuletzt gelang es ihm, den Stolz und das Ehrgefühl der Bauernsöhne zu wecken und sie auf ihre Einheiten ei n zuschwören. Für jede Legion wurde auf seinen Befehl ein silberner Adler als Ehrenzeichen ang e fertigt, der in der Schlacht vorang e tragen werden sollte, um danach vom Ruhm und der Tapferkeit der Einheit zu künden. Aus den schwerfäll i gen und wenig motivierten Großverbä n den wurden so disz i plinierte und kampfbereite Truppen.
    Keinen Moment zu früh hatte Marius seine Vorste l lu n gen umgesetzt. Von den in Gallien po s tierten Spähern kamen Nachrichten, dass die barbarischen Haufen sich zurückwandten und sich geteilt hätten. Der kleinere Teil wandte sich gegen den Westrand der Alpen und werde wohl versuchen, von dort aus nach Oberitalien vorzudringen. Der größere Teil zog am Nor d rand der Alpen weiter, möglicherwe i se, um weiter östlich die Überquerung des Gebirg s zuges zu wagen. Die Meldu n gen der Grenzposten kamen in immer kürzeren A b ständen, die Nervos i tät in Rom wuchs, in allen Gassen war der Zug der Barbaren das Gespräch des Tages.
    Marius kannte sein Ziel: nachdem er sich ein viertes Mal in seinem Amt als Konsul hatte best ä tigen la s sen, teilte er die Truppen auf. Von den acht Legi o nen, die Rom hatte aufbringen kö n nen, nahm er sechs unter sein Kommando, um mit ihnen ins sü d liche Gallien zu ziehen und dem einen Haufen en t gegenzutreten. Se i nem Mitkonsul in diesem Jahr, dem Optimaten Qui n tus Lutatius Catulus, übe r antwortete er zwei Legionen, um den Zug des gr ö ßeren Trecks über die Alpen zu stoppen. Nach den Berichten der Späher war hier mit einer Truppe von mindestens hunderttausend Barb a renkriegern zu rechnen, während die westlichen Stä m me ange b lich um die sechzigtausend aufbrachten.
    Lucius hatte kaum Schwierigkeiten, sich den Off i zieren des Catulus zuteilen zu lassen. E s war nicht zu übersehen, dass es sich hier um ein Selbstmor d ko m mando handelte, dem jeder auswich, der es nur irgen d wie ermöglichen konnte. Marius’ Plan sah zwar vor, später zu Catulus zu stoßen, doch was bis dahin mit den beiden römischen Legionen geschah, war völlig ungewiss. Doch Lucius war alles andere lieber, als noch einmal unter Marius dienen zu mü s sen. Mit sechsun d dreißigtausend Mann verließ Konsul Marius Rom und zog in Ric h tung Ga l lien. Festreden, Fanfarenbläser und Bl u men begleiteten den Retter Roms auf seinem Auszug aus der He i mat. Seine Freunde in der Partei und aus den Kre i sen der Bürgerlichen hatten für einen a u ßerorden t lich festlichen Auftritt gesorgt, um Marius, ihren Hoffnungsträger, einen glanzvo l len Tag zu bere i ten und jeden Zweifel über die Richtigkeit seines Vo r gehens hinwe g zufegen. Einige Tage später und u n ter geringer Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit verließ C a tulus mit seinen zwöl f tausend Mann die Stadt, um sich gegen den Sü d rand der Alpen zu we n den und dort eine zehnfache Übermacht aufz u halten.
     
    Seit Wochen war die Stimmung unter den Kriegern Bojords nicht

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