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Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Titel: Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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zuletzt kehrte sein Verstän d nis für die Ve r handlung zurück. Er sah zu seinem Vater hinüber und glaubte an dessen versteine r ter Miene erkennen zu können, dass das Gespräch eine ungünstige Wendung genommen hatte. Irritiert sah er zu den Anführern der Römer, die eisige Blicke tausc h ten. Mehrere Augen blicke lang währte das bleierne Schweigen, dem nichts zu entnehmen war. Schließlich riss Bojord sein Pferd am Zügel, so dass es sich au f bäumte und rief: „Ihr lasst uns keine a n dere Wahl, in zwei Tagen werdet ihr den Zorn der Kimbern fürchten lernen!“
    Die Reiter hinter ihm wichen auseinander und B o jord sprengte wutentbrannt davon. Agnar b e eilte sich, ihm zu folgen.
     
    Marius blickte ihnen noch einige Momente veräch t lich hinterher. Mit einem Achselzucken wandte er sich dann an seine Offiziere.
    „Wir haben keine Zeit, hier herumzustehen. Ich erwa r te euch im C astel.“
    Am Nachmittag desselben Tages befahl Catulus seine Offiziere zu einer internen Besprechung in sein Zelt.
    „Ich hatte ein längeres Gespräch mit dem Überse t zer Crispinus, der mich in meiner Meinung best ä tigte, dass der Schlüssel zur Beherrschung der Ba r baren in der Person ihres Königs liegt. Dieser scheint wesentlich größere Bedeutung für ihr Selbstverständnis zu haben, als wir das von anderen Völkern kennen. Die Aufste l lung zur Schlacht wird so sein, dass unsere Truppen die Mitte des Heeres bilden, während Marius mit seinen Legionen die Flanken abdecken wird.“ Catulus schob einige Klötzchen auf seinem Tisch in die entspreche n den Positionen. Seine O f fiziere starrten schweigend auf die Aufstellung. Sie waren erfahren genug, um zu wi s sen, was das bedeutete. Auch Catulus wusste, dass seine Legionen dadurch die meisten Verluste würde hinne h men müssen. Doch er wusste auch, dass er keinesfalls seiner Besorgnis Ausdruck geben durfte. Im Gegenteil.
    „Dadurch, dass wir im Brennpunkt des Kampfes st e hen haben wir die Möglichkeit, unser bisheriges Vers a gen ungesch e hen zu machen. Ich bin zu der Überze u gung gelangt, dass es den Kampf entsche i den wird, wenn wir zum  König durchdringen und ihn töten. Cri s pinus meinte zwar, dass vielleicht schon Nachfo l ger benannt sind, die bereit st e hen falls der König fällt, doch wir haben keine andere Wahl, als trotzdem nach diesem Plan zu verfahren.“
    Lucius, der sich unter den Offizieren befand, nickte nachdenklich. Er fand den Vorschlag au s sicht s reich, außerdem gab es so eine klare Zielrichtung für ihren Vorstoß. Das würde die Kräfte bündeln und ein Ause i nanderdriften der Truppen verhi n dern. Insbesondere, da die Barbaren immer noch zahlenmäßig überlegen waren, musste man vers u chen, die Anführer zu ve r nichten, um darüber eine Schwächung der gegnerischen Kampfmoral zu e r reichen. Wenn der K ö nig allerdings wirklich so bedeutend war, wie der Übersetzer immer wieder betonte, so wäre es wahrscheinlich ausgespr o chen schwierig, zu ihm durchzudringen. Wieder einmal mussten sie unter höchstem Risiko und mit geri n gen Erfolgsaussichten kämpfen. Aber das waren sie inzw i schen ja bereits gewohnt.
    „Dieses Vorgehen ist mit Marius abgesprochen und muss in der Schlacht nicht durch neue B e fehle b e stätigt werden“, sagte Catulus zum Abschluss seiner Ausfü h rungen.
    „Ah, mit Marius abgesprochen!“, dachte Lucius. „Wohl eher von Marius ausgedacht und befo h len. So können Catulus Truppen im Zweifelsfall als Sündenböcke und Versager herhalten.“
    Er konnte einen Schauder nicht unterdrücken a n g e sichts dessen, was ihn erwartete. Wenn er alle r dings bedachte, wie oft er mittlerweile in den bren z ligsten Situationen mit heiler Haut d a vongekommen war, so konnte er hoffen, auch diese Schlacht i r gendwie zu überleben. Zur S i cherheit versprach er Venus ein Dankopfer - falls er am Abend des näc h sten Tages noch dazu imstande wäre.
     
    Agnar konnte in der Nacht vor der Schlacht kein Auge schließen. Er war sich sicher, dass die Ki m bern am Ende ihrer Reise angekommen waren, dass sich seine Vision hier erfüllen würde. Doch was, wenn er sich irrte, wenn sie doch noch einmal die Römer besiegen würden. Wenn die Kimbern sie g ten und er selbst bliebe womöglich am Leben? Dann ginge der Albtraum we i ter und das Schicksal, vor dem es ihm seit Jahren graute, wäre unau s weichlich. Sein Leben würde im Moor e n den. Diese Möglichkeit schien ihm in dieser Nacht noch schlimmer als je z u vor, jetzt,

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