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Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition)

Titel: Der Kimber 1. Buch: Ehre (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moritz von Lech
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Man hatte nur noch wenig Zeit, und die Kräfte würden nur für einen einzigen, geballten Angriff ausreichen. Wenn es nicht gelang, den Durchbruch zum Meer zu e r zwingen, w ä ren sie alle verloren.
     
    Lucius konnte nicht an den Erfolg eines militär i schen Schlages glauben. Selbst wenn ihnen der Durchbruch gelänge, wären sie bestenfalls wieder soweit, wie sie vor einigen Wochen schon gewesen waren. Allerdings wü r den sie wieder Männer ve r lieren, wodurch der Feldzug sich weiter in die Lä n ge ziehen würde. Er verstand die Haltung von Bo c chus nur zu gut. Die beiden Kontr a henten hatten sich ineinander verbissen, es konnte noch viel Zeit vergehen bis einer der beiden den Sieg davon tr a gen würde. Die Verluste waren hoch und der Au s gang ungewiss. Er war sich allerdings sicher, dass Bocchus’ Eingreifen das Pendel zur einen oder a n deren Seite würde ausschlagen lassen, doch der würde erst dann eine Seite unterstützen, wenn er sich sicher war.
    Lucius Nervosität raubte ihm seine innere Gela s se n heit, er spürte, dass eine andere Lösung ganz nah war und dass nur er selbst sie finden konnte. Während er seine Reiter inspizierte, während der Besprechungen mit den anderen Offizieren, wä h rend des Essens und in der Nacht, wenn er todm ü de auf seinem Feldbett lag, suchte sein Verstand nach dem Schlupfloch, nach dem Ausweg aus der verfahrenen Situation, in der sie alle steckten. Eines Abends fühlte er sich so zerschlagen und entmutigt wie in seiner schlimmsten Zeit in Rom, als er bein a he gestorben wäre, wenn Metrobius ihn nicht aus seinem Loch in der Insula geholt hätte. Der G e da n ke an seinen alten Freund lenkte ihn ein wenig von seiner Misere ab. Er musste sogar l ä cheln denn er war plötzlich ganz sicher, dass er nicht hier sterben würde, dass er Metrobius wieder sehen und dass er und der Schauspieler irgendwann wieder zusa m men die römischen Nächte unsicher machen wü r den. Sie wü r den zusammen ein Festmahl geben und Metrobius würde eine seiner grandiosen Rollen nur für Ihn a l lein... - plötzlich hatte er die Eingebung. Seine Geda n ken rasten, er konnte kaum glauben, was er gerade für einen Einfall gehabt hatte, doch das war die Lösung. Er sprang auf, schüttelte Mu t losigkeit und Nervosität von sich ab wie ein Hund, der Wassertropfen aus seinem Fell schüttelt und hatte in wenigen Zügen seinen Plan ausgearbeitet.
    Er wusste, er hatte keinen Augenblick zu verge u den, daher sprang er auf, streifte sich seine Tunika über den Kopf und ging ohne Ankündigung in das Zelt des O berkommandierenden. Marius, der in seinem Zelt über den mutmaßlichen Stellungen der Gegner brütete, sah gereizt über diese unwillko m mene Störung auf. Lucius ließ ihm keine Zeit für einen Tadel, sondern sprudelte sofort mit seinen Anliegen heraus.
    „Salve Gaius Marius, mein Feldherr! Verzeih mein Eindringen, aber wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich bitte dich, entlasse mich von meinem jetzigen Posten und erlaube, dass ich noch einmal allein nach Mauret a nien gehe.“
    Marius reagierte unverhohlen gereizt.
    „Du hattest mehrere Wochen in Mauretanien zur Ve r fügung, und das Ergebnis deiner Bem ü hungen war mehr als schwach. In Kürze werden wir hier eine en t scheidende Schlacht zu fü h ren haben, in der ich auf niemanden verzichten kann.“
    Lucius ließ sich weder durch Marius Grobheit ei n schüchtern, noch wollte er sich von seinem Vorh a ben abbringen lassen. „Was ich hier tun kann, kann jeder andere Offizier genauso gut. Doch eine Cha n ce, Bo c chus doch noch als Verbündeten zu gewi n nen, habe nur ich. Du hast recht mich für das m a gere Ergebnis der ersten Mission zu schelten, aber die Zeit war nicht vergeudet. Bocchus hält mich für seinen Freund und vertraut mir. Ich bitte dich, es ihm gleic h zutun und mir ebenfalls zu vertrauen. Lass mich noch einmal den Weg durch die Wüste nach Mauretanien machen. Ich bra u che keine B e gleiter und keine große Ausrüstung. Wir sind nah an der Grenze, und Jugurthas Truppen stehen zw i schen ihr und uns. Eine größere Gruppe hätte keine Möglichkeit unbemerkt hinter die feindlichen Lin i en zu kommen, doch einem einzelnen Reiter kann dies geli n gen. Wenn ich scheitere, hast du nicht viel verloren, doch wenn ich mit meiner Einschätzung von Bocchus Charakter Recht habe, können wir diesen Krieg gewi n nen.“
    Marius zuckte genervt mit der Schulter.
    „Vielleicht ist es wirklich besser, wenn du nicht an der Schlacht teil

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