Der Kindle Touch - Das große Handbuch (German Edition)
Lampe? Könnte man sie
abschalten? Dreimal Ja, dann wäre diese Lösung besser.
Sonst noch etwas? Nein,
mehr nicht. Ich bin der Ansicht, dass der Kindle, so wie er jetzt gebaut wird,
schon sehr nah an einem perfekten Lesegerät ist. Sicher kann der Kontrast noch
eine Spur besser werden. Der Speicher kann wachsen. Der Akku noch länger
halten. Und das Display kann farbig werden, wovon vor allem Kinderbücher mit
den entsprechenden Illustrationen profitieren würden. Auch die neuen biegsamen
Displays wären ein Fortschritt, weil man dann der Flexibilität eines
Taschenbuchs noch näher käme (falls die zugehörige Elektronik inkl. Akkus auch
biegsam wird). Aber braucht man all das? Nein, alles, was man zum stundenlangen
Lesen braucht, bieten die aktuellen Kindle Modelle schon jetzt. Einerseits ist
das schlecht für Amazon, da neue Geräte mit neuen Features ja immer auch einen
neuen Kaufanreiz darstellen. Auf der anderen Seite sind ja die Bücher das
Kerngeschäft von Amazon. Und etwas Besseres, als für sein System ein nahezu
perfektes Lesegerät anbieten zu können, kann einem Anbieter wohl kaum
passieren.
10. Apps… oder so ähnlich!
Apps, das steht für
„Applications“, und gemeint sind in der Regel die Anwendungsprogramme, die auf
mobilen Endgeräten wie Handys oder Tablets laufen. Als Beispiele seien genannt
Terminkalender, Browser, Notizzettel und natürlich auch jede Art von Spielen.
Apps entsprechen weitestgehend Computerprogrammen (die man genaugenommen auch
als Apps bezeichnen könnte), sind aber darauf ausgelegt, mit den geringeren
Ressourcen eines Handys oder Tablets auszukommen.
Seit einiger Zeit gibt es
nun auch Apps für den Kindle. Vor allem Kalender, aber auch Todo-Listen und
sogar einige Spiele. Kann der Kindle also bald den Tablet-Computer ersetzen?
Um dieses Kapitel nicht
unnötig in die Länge zu ziehen: Nein, das kann er nicht. Und solange der Kindle
dafür da ist, dass man damit auf möglichst optimale Weise Bücher lesen kann,
wird er es auch nicht können. Warum? Weil mehr Prozessorleistung, mehr Arbeitsspeicher
und zusätzliche Features wie Kamera, SD-Kartens-Slots und so weiter auch
automatisch das Gewicht und Volumen erhöhen sowie die Akkulaufzeit verringern.
Ja, es gibt Kalender,
To-Do-Listen, Spiele und noch ein paar andere Apps für den Kindle. Man kann ihn
auch als Bildbetrachter und MP3-Player verwenden. Aber der Kindle kann nichts
davon gut. Es funktioniert, aber das ist auch schon alles. Egal, ob nun
Kalender oder Spiele, selbst das billigste Smartphone kann diese Dinge besser.
Der Trend ist, dass
möglichst jedes Gerät alles können soll. Als Anwender hat man dann plötzlich
seinen Terminkalender auf vier verschiedenen Geräten. Genau wie seinen
MP3-Player, seinen Fotoapparat, seine Notiz-Anwendung und so weiter. Damit man
nicht parallel alle Geräte auf dem neuesten Stand halten muss, synchronisieren
sich manche dieser Anwendungen untereinander. Aber selbst wenn sie das tun und
wenn das funktioniert, braucht man nicht ein weiteres Gerät mit den gleichen
Anwendungen. Schon gar keins, das in allen Anwendungen schlechter ist als die
anderen.
Der Kindle ist zum Lesen
da. Natürlich kann man sich einen Terminkalender drauf spielen, die Frage ist
nur: Wozu? Vielleicht weil man ihn im Urlaub mithat? Na und, sein Handy etwa
nicht? Außerdem… wer im Urlaub seinen Terminkalender benutzt, der hat meiner
Ansicht nach ein echtes Problem.
Mein Handy hat natürlich
eine Funktion für Audio-Notizen. Trotzdem habe ich noch ein Diktiergerät.
Warum? Weil ich dort nur einen einzigen Knopf drücken muss, einmal um die
Aufnahme zu starten, dann nochmal den gleichen, um sie zu stoppen. Wenn ich im
Auto sitze oder jogge, dann bietet mir diese Ein-Knopf-Bedienung einen
signifikanten Vorteil gegenüber der Aufnahmefunktion des Handys. Deshalb käme
ich aber noch lange nicht auf die Idee, nach einem Diktiergerät zu suchen, das
auch einen eingebauten Wecker, eine Stoppuhr und einen Bildbetrachter hat. Weil
ein Handy all das besser kann, und ein Handy habe ich eben schon. Und jede
zusätzliche Funktion würde den speziellen Vorteil des Diktiergerätes – die
Ein-Knopf-Bedienung – in Gefahr bringen.
Der Kindle ist zum Lesen
da. Ich kann auch auf dem Computer, Tablet und sogar Handy eBooks lesen. Aber
eben nicht annähernd so gut. Deshalb der Kindle. Das bedeutet aber nicht, dass
der Kindle noch weitere Funktionen eines anderen Gerätes übernehmen müsste, nur
weil er das – mehr
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