Der Kindle Touch - Das große Handbuch (German Edition)
durchführen, man konnte das
Gerät also auch mit anderen Providern verwenden als nur mit der Deutschen
Telekom. Selbst wer keine Abneigung gegen die Deutsche Telekom hatte, war wenig
begeistert, wenn er bei Urlauben oder Geschäftsreisen im Ausland mit der
deutschen Sim-Karte für horrende Gebühren telefonieren musste, anstatt sich
einfach eine günstige Vor-Ort-Pre-Paid-Card kaufen zu können.
Aber wo liegt der Sinn
beim Kindle? Wie gesagt, der wohl sinnvollste Kindle-Hack besteht in der
Implementierung eines deutschen Sprachpakets bei ausländischen Geräten. Sicher
kann man auch die Funktion als Bildbetrachter etwas aufbohren oder andere
Bilder für den Bildschirmschoner aufspielen. Ebenso ließe sich ein Programm
installieren, das aus dem Kindle ein Diktiergerät macht… oder man könnte die
Bildschirmtastatur vergrößern und intelligenter gestalten. Aber ist es das
wert? Einen echten Vorteil brächte sicher ein Druckertreiber, allerdings würde
man damit nicht nur an seinem Gerät rumpfuschen, sondern sich auch wegen der
Umgehung des Copyright-Schutzes in einer rechtlichen Grauzone bewegen.
Für normale Anwender sind
die Kindle-Hacks nicht interessant, das Risiko ist hoch und der Nutzen
vergleichsweise gering. Wer sich hingegen für die technischen Aspekte dieser
Spielerei interessiert, der ist bei tagesaktuellen Berichten im Internet
wesentlich besser aufgehoben als in einem Buch. Denn auch hier muss häufig schon
für kleine Systemaktualisierungen ein neuer Jailbreak gefunden werden. Wer den
Kindle als Lesegerät nutzen möchte, muss ihn nicht jailbreaken. Noch nicht
einmal für ein deutsches Sprachpaket bei englischsprachigen Geräten, denn die
Prozedur des Jailbreaks ist sicher deutlich aufwendiger, als sich die Bedeutung
von einigen wenigen Menüpunkten zu merken – selbst dann, wenn man kein Englisch
versteht.
Wenn du dennoch einen
Jailbreak mit deinem Kindle durchführen möchtest, musst du eben die Risiken
tragen. Beachte dabei aber, dass Systemaktualisierungen auf deinem Gerät dann möglicherweise
nicht mehr aufspielbar sind – besonders zu nennen sei hier KF8, die nächste
Version des Amazon-Betriebssystems, die den eBook-Anbietern deutlich
verbesserte Gestaltungsmöglichkeiten bietet.
Trotzdem noch
interessiert? In diesem Fall solltest du dir aus dem Internet (Google ist dein
Freund) die aktuellste Quelle für die Jailbreak-Anleitung heraussuchen, die du
finden kannst, denn wenn du einen veralteten Jailbreak auf einem upgedateten
System probierst, kann das übel enden. Andererseits musst du vielleicht gerade
nach einem älteren Jailbreak suchen, wenn dein Kindle vielleicht noch aus einer
frühen Produktionsserie stammt. Achte unbedingt darauf, dass du wirklich den
Jailbreak wählst, der zu deiner Version des Betriebssystems passt.
12. Selbst Bücher anbieten!
Der Gedanke ist
verlockend, und Tausende machen es bereits vor: Man könnte doch selbst mal ein
eBook anbieten. Oder doch nicht?
Oh ja, natürlich kann man.
Die Vorteile sind gewaltig. Die große Hürde, von einem Verlag angenommen zu
werden, fällt ersatzlos weg. Auch bekommt man nicht nur zwischen 5 und maximal
12 Prozent des Netto-Umsatzes als Verkaufsprovision, sondern – abhängig vom
Tarifmodell – kann man bis zu 70 Prozent des Verkaufspreises behalten.
Großartig. Noch besser: Man hat keinen Verlag, der einem reinredet. Wirklich
künstlerische Freiheit haben nämlich nur ein paar wenige Kassenmagnete, all die
anderen verlagsgebundenen Autoren müssen nicht selten um Umfang oder Inhalt
feilschen… und in den meisten Fällen ihr Werk den Wünschen des Verlages
entsprechend nachbessern.
Außerdem stellt das
Herausgeben eines eBooks kein großes finanzielles Risiko dar. Man muss keine
gedruckte Auflage vorfinanzieren, man muss sich nicht um den Vertrieb kümmern,
kein Lager bereitstellen und noch nicht einmal eine ISBN anmelden. Man muss eben
nur etwas Zeit investieren. Da aber viele Menschen sowieso sehr gern in ihrer
Freizeit schreiben, werden sie das nicht als allzu große Hürde empfinden.
Genaugenommen muss man
sein Buch nicht einmal mit der Intention schreiben, viele Käufer zu finden,
geschweige denn einen nennenswerten finanziellen Gewinn damit zu machen. Es
kann sich ja auch um ein privates Fotoalbum handeln oder eine Familienchronik –
beides ist dann für Familienmitglieder oder gute Freunde rund um den Globus
verfügbar. Früher musste man das aufwendig drucken lassen, heute kann man sich
darauf
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