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Der Kindle Touch - Das große Handbuch (German Edition)

Der Kindle Touch - Das große Handbuch (German Edition)

Titel: Der Kindle Touch - Das große Handbuch (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Maggioni
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verlassen, dass wohl jeder, wenn schon keinen Kindle, dann auf jeden
Fall ein Endgerät hat, auf dem die Kindle-App lauffähig ist. Auch eine
Autobiographie, einfach um sein Leben und seine Erfahrungen für die Nachwelt
festzuhalten, könnte eine nachvollziehbare Motivation für ein eigenes
Buchprojekt sein. Andererseits… wenn man schon ein Buch schreibt, warum nicht
gleich Nägel mit Köpfen machen?
    Amazon macht neuen Autoren
eine Veröffentlichung sehr leicht. Die Formatierung muss einigermaßen stimmen,
die Copyright-Verhältnisse müssen geklärt sein, der Text sollte nicht zu viele
Rechtschreibfehler enthalten, und natürlich darf es sich nicht um den Versuch
handeln, irgendwelchen Spam unters Volk zu bringen.
    Da ja jeder irgendetwas zu
sagen hat (oder das zumindest glaubt), steht dem eigenen Buch scheinbar nichts
mehr im Weg. Wer muss dafür büßen? Zunächst einmal die Leser, die
möglicherweise auf eine Leseprobe verzichtet haben. Vielleicht auch der Autor
selbst, wenn sein Text beleidigend war oder er zum Beispiel die
Impressumspflicht übersehen hat. Im ersten Fall könnte eine Klage folgen, im
zweiten Fall immer noch eine Abmahnung. Und irgendwann könnte auch Amazon
büßen, wenn schlechte eBooks Überhand nehmen, sodass viele Leser sich entnervt
wieder reinen Verlagspublikationen zuwenden – denn niemand möchte sich gern
durch 30 Leseproben quälen, um endlich mal wieder ein gutes Buch zu entdecken.
Spätestens wenn dieser Fall eintritt, wird Amazon reagieren. Vielleicht indem
man dort einige Lektoren einstellt, die jedes Buch vor der Veröffentlichung
prüfen und die Messlatte ähnlich hoch legen, wie es derzeit die großen Verlage
tun.
    Wir wollen aber
unabhängige Autoren. Nicht nur wir, die wir unabhängige Autoren sind, sondern
genauso wir Leser. Denn ohne unabhängige Autoren bleibt die Preisgestaltung von
Büchern und eBooks bei den großen Verlagen. Und durch die steinzeitliche
Politik des Börsenvereins des deutschen Buchhandels (Buchpreisbindung) wird dann
auch niemand ändern können, dass diese weiterhin Phantasiepreise ansetzen, die
ursprünglich nur durch hohe Druck-, Material-, Transport- und Lagerkosten
überhaupt zu rechtfertigen waren; alles Faktoren, die beim eBook keine Rolle
mehr spielen.
    Wer also mit dem Gedanken
spielt, ein eigenes eBook für den Kindle zu veröffentlichen, der sollte sich
der Tatsache bewusst sein, dass dies einigen Aufwand bedeutet. Hierzu müssen
wir unterscheiden zwischen der sprachlichen und erzählerischen Komponente auf
der einen und dann der technischen Umsetzung auf der anderen Seite.
    Die technische Umsetzung
ist nicht übermäßig schwierig. Über grundlegende HTML-Kenntnisse sollte man für
ein professionell gemachtes Buch schon verfügen, einfach weil die Ergebnisse
der verfügbaren Konvertierungsprogramme bis dato alle noch etwas nachträgliche
Handarbeit brauchen, um wirklich gute Ergebnisse hervorzubringen. Alles andere
kann man sich schnell anlesen. Die technische Komponente ist auch nicht der
wichtigste Teil, Leser kommen eher mit einer nicht so optimalen Formatierung
zurecht als mit einem wenig ansprechenden Text.
    Was jetzt eben diesen Text
betrifft… zunächst sollte man sich als angehender eBook-Autor von der
Vorstellung verabschieden, ein Kindle-Buch müsse nicht so gut sein wie die
Bücher eines Printverlages. Genau das Gegenteil ist der Fall: Das Kindle-Buch
muss besser sein – auch wenn das zugegebenermaßen derzeit noch sehr oft anders
gehandhabt wird. Sicher ist das einer der Gründe, warum bisher mit eBooks so
erstaunlich wenig Geld verdient wird.
    Warum muss das Kindle-Buch
besser sein? Mit einem Wort: Vertrauen! Wenn wir ein Buch eines großen Verlages
kaufen oder aus der Feder eines bekannten Autors, dann gehen wir davon aus,
dass es zumindest nicht schlecht ist; wahrscheinlich sogar ziemlich gut. Mit solchen
Vorschusslorbeeren muss schon einiges passieren, bis man diese Vorstellung
aufgibt und einsieht, dass man hier eine Gurke erwischt hat. Bei Kindle-Büchern
unbekannter und unabhängiger Autoren läuft es genau anders herum: Zunächst einmal
erwirbt man natürlich nur die Leseprobe. Und nach den vielen schlechten bis
grottenschlechten Leseproben, durch die man sich schon gequält hat, geht man
eigentlich davon aus, auch hier nicht gerade auf Gold zu stoßen. Um den Leser
trotzdem zu packen, ihn zu überzeugen, ihm zu beweisen, dass er hier gerade
eine der wenigen Perlen entdeckt hat, bedarf es schon einiger Qualität

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