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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
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sehen? Sie sind beide dunkelhaarig und haben Sommersprossen. Leidenschaftlich sind sie auch, genau wie Louise sagte, sie ähneln sich sehr. Also … meine These lautet … «
    »Dass Raoul Carolines Vater ist«, fiel ihr Jakob ins Wort. »Meine Güte … das würde dem ganzen wirklich die Krone aufsetzen.«
    »Jetzt haben wir wirklich was! Blutschande. Elektrakomplex«, meinte Ebba beeindruckt, aber nicht ganz ernsthaft.
    »Hältst du das für vollkommen abwegig?« Es gelang Vendela nicht, ihre Enttäuschung zu verbergen.
    »Nein, aber für recht unwahrscheinlich. Wann war Helena in New York und traf dort Raoul? Könnte sie wirklich die Mutter von Caroline sein?«
    »Nach all den Lügen würde es mich nicht erstaunen, wenn sie bereits vorher eine Affäre hatten, double dating. Wir haben nur ihr Wort, dass ihre Affäre erst begann, als Annas und Raouls Beziehung zu Ende ging.«
    »Könnte Helena der Grund für die aufgelöste Verlobung gewesen sein?«, fragte Jakob.
    »Nun mal langsam. Jetzt wird es interessant«, meinte Ebba und verschwand in ihre Kabine, um ihren Laptop zu holen. Langsam fuhr er hoch, während sie mit den Fingern trommelte. Wenig später hatte sie die Informationen über alle Tatbeteiligten auf dem Bildschirm.
    »Hier haben wir Helena Andermyr, geborene Melkersson … fünfundvierzig Jahre alt. Und hier ist Caroline af Melchior … allein, dass sie im Grunde denselben Nachnamen tragen, allerdings die eine in einer adeligen Variante, das ist schon sehr ironisch … also, Caroline ist vierundzwanzig. Plus neun Monate. Dann müsste Helena mit zwanzig schwanger geworden sein. Sie fing an der Musikhochschule in Stockholm an, als sie neunzehn war. Es müsste also in ihrem ersten Studienjahr passiert sein.«
    Sie sah Jakob und Vendela an, die ganz gespannt dasaßen. Dass die beiden auf saftige Schlagzeilen zu hoffen schienen, rührte sie. Um ihre Hoffnungen nicht gleich zu zerstören und da sie ohnehin noch einige Stunden auf dem Boot vor sich hatten, ließ sie sich auf das Gedankenspiel ein. Ihre Mutmaßungen waren jedoch mehr als nur ein Zeitvertreib. Nachdem sie sich einen ganzen Arbeitstag lang konzentriert und Informationen verarbeitet hatten, brauchten ihre Köpfe jetzt freiere Zügel, damit sich ihnen vielleicht ein neuer Zugang eröffnete. Eine kreative Ideenstafette mit dem Arbeitsmaterial oder, wenn man so wollte, dachte Ebba mit einem Lächeln, die Durchführung einer Sonatenexposition. Aber auch Spiele erforderten Regeln, um interessant zu sein.
    »Darf ich eines fragen?«, sagte Ebba. »Haltet ihr es für wahrscheinlich, dass eine zwanzigjährige, intelligente Frau sich dafür entscheidet, mitten in der Ausbildung ein Kind zur Welt zu bringen, ihre Schwangerschaft dem Vater verschweigt und das Kind dann ihrer Mutter und ihrem Stiefvater als ihr eigenes überlässt?«
    Vendela wirkte enttäuscht, ließ sich aber nicht so leicht unterkriegen. »W ir können den Umständen ihrer Geburt zumindest nachgehen.«
    »W ie alt ist ihre Mutter eigentlich? Falls Carolines Mutter Britt-Marie zwischen fünfzig und sechzig war, als sie zur Welt kam, dann ist die Wahrscheinlichkeit minimal, dass sie die biologische Mutter ist. Außerdem ist es recht schwer, alle anderen davon zu überzeugen, dass sie Mutter geworden ist. Insbesondere, wenn ihre erste Tochter kurz zuvor hochschwanger gewesen ist. Heutzutage schickt man schwangere Töchter kaum mehr aufs Land. Wie auch immer, das würde bedeuten, dass Britt-Marie inzwischen über achtzig ist.«
    »Britt-Marie könnte Helena auch mit achtzehn bekommen haben, dann wäre sie bei der Geburt von Caroline zweiundvierzig gewesen«, meinte Jakob.
    »Hier«, sagte Ebba und hielt ihr Handy in die Luft. »Ruft Britt-Marie af Melchior an und fragt sie, ob sie Carolines Mutter ist.«
    Widerwillig nahm Vendela das Handy entgegen und überlegte sich gleichzeitig, was Ebba damit bezweckte. Dann wählte sie jedoch eine Nummer aus dem Nummernspeicher. Ebba verfolgte das Ganze mit zunehmendem Interesse.
    »Hallo? Was sagst du? Nein, hier ist Vendela. Kannst du etwas für mich herausfinden? Ich müsste wissen, was auf Caroline af Melchiors Geburtsurkunde steht. Genau. Das lässt sich doch nicht fälschen, oder? Okay. Vielen Dank.«
    Vendela legte auf und gab das Handy zurück.
    »Und jetzt?«, meinte Jakob ungeduldig.
    »Abwarten«, erwiderte Vendela.
    Es dauerte einige Minuten, bis das Handy klingelte. Ebba reichte es Vendela. Sie fuchtelte mit der Hand, und Ebba drehte den

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