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Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso

Titel: Der Klang des Todes - Bartosch Edström, C: Klang des Todes - Furioso Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carin Bartosch Edström
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beschützen. Knallharte Frau.«
    »Obwohl sie selbst so sehr trauerte. Als sie sich genötigt sah, zwecks Vaterschaftstest eine Gewebeprobe von Raoul zu besorgen, wusste sie, dass die Uhr tickte. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann wir es erfahren und uns zusammenreimen würden, worüber sie im Atelier gesprochen hatten.«
    »W enn Anna nicht ihren zweiten Selbstmordversuch unternommen hätte, dann wären wir vielleicht auf die falsche Spur geraten.«
    »Genau.«
    »Die Frage lautet«, meinte Pontus, »wer aus dem Quartett noch davon wusste.«
    »Diese wird uns wohl noch eine Weile beschäftigen.«
    »Nicht, dass es eine sonderlich große Rolle spielt. Wir haben ja die Schuldige. Das Einzige, was wir bislang nicht wissen, ist, wie der Leichnam ins Wasser geriet und warum.«
    Pontus trank einen Schluck von seinem Martini und ließ die Olive vom Zahnstocher in seinen Mund gleiten.
    Ebba betrachtete ihn. Es war lange her, seit sie einem Mann in einer Bar gegenübergesessen hatte. Sie hatte das Gefühl, diesen Anblick auskosten zu müssen, als könnte ihr dieser schöne Mann jeden Moment entrissen werden. Oder als würde sie sich auf die Stelle in Norrland bewerben und gleich umziehen. Hatte sie eigentlich eine Wahl? Sie ließ ihren Blick über seine Hände gleiten, die auf dem Fuß seines Glases ruhten. Seine Haut war hell und fast etwas durchsichtig, die Adern standen grün schimmernd hervor, die Sommersprossen des Sommers waren verblichen, und rotgoldene Härchen bedeckten die Unterarme. Am linken Ringfinger trug er einen breiten Verlobungsring und einen mit einer Lorbeerranke verzierten Ring, der zeigte, dass er einen Doktortitel besaß. Das Schweigen wurde langsam etwas anstrengend. Sie musste etwas sagen, egal was, solange es witzig und etwas frech war.
    »Hast du zu Hause einen inkontinenten Papagei?« Ebba nickte in Richtung eines Flecks auf seiner Schulter. Pontus schaute zur Seite, unternahm aber keinen Versuch, den Fleck zu beseitigen.
    »Es beeindruckt mich wirklich, dass du mit diesen Absätzen Auto fahren kannst, Ebba. Ich glaube, die könnte man als Dienstwaffe klassifizieren«, erwiderte er lächelnd.
    Ebba trank einen Schluck von ihrer Bloody Mary. Dann stellte sie langsam das Glas ab und stützte sich mit den Handgelenken auf den Tisch, um nicht zu zittern. Jetzt waren sie beim Pfauenspiel angelangt. Das war unvermeidlich. Sich zeigen und das Revier markieren.
    »Ist es nicht langsam an der Zeit, zu Farah und den Kindern nach Hause zu fahren? Oder bringt sie die Kinder allein ins Bett, weil du immer spät nach Hause kommst?«
    Er lachte überlegen.
    »Du bist also im Internet gesurft?« Er schnalzte mit der Zunge. »Du weißt doch wohl, dass du dir die Genehmigung deines Vorgesetzten holen musst, ehe du dich in die heimlichen Datenbanken hackst?«
    Ebba hob einfach nur das Kinn und führte ihr Glas an die Lippen.
    »Ich für meinen Teil finde, dass dir das Foto in deiner Personalakte nicht gerecht wird«, fuhr Pontus fort, »außerdem frage ich mich, wie du eigentlich ohne schwarz geschminkte Augen aussiehst. Das ist wie bei Zorro, niemand begreift, wer er ist, obwohl ihn nur eine schwarze Augenmaske von seinem anderen Ich unterscheidet.«
    »Ha! Ich lasse dich im Ungewissen.« Ebba öffnete ihr Portemonnaie, nahm einen Hunderter heraus und warf ihn auf den Tisch. Sie erhob sich von ihrem Stuhl und hängte ihre Tasche über die Schulter.
    »W illst du schon gehen? Jetzt wird es doch erst spannend«, sagte Pontus und zog die Brauen hoch.
    »W enn du wirklich im Gondolen dinieren willst, finde ich, solltest du deine Frau einladen.«
    »Bist du wahnsinnig? Mit dem Gehalt eines Polizeichefs?«
    »Bekommst du wirklich das volle Gehalt? Ich dachte, du müsstest dich mit dem Stellvertretersalär begnügen.«
    »W er um seinen eigenen Wert weiß, kann erfolgreich verhandeln.«
    »Und was bist du wert?«
    Er lächelte nur.
    »Ich gehe jetzt.« Sie trat einen Schritt zurück, aber er packte erneut ihr Handgelenk, dieses Mal etwas fester. Ebba richtete ihren Blick auf seine Hand, ohne ihre Nervosität erkennen zu lassen. Als sie ihm in die Augen sah, glaubte sie darin eine gewisse Selbstgefälligkeit zu lesen. Langsam beugte sie sich zu seinem Ohr vor.
    »Na, dann hast du offenbar während meines Vortrags an der Polizeihochschule nicht geschlafen«, flüsterte sie und schnalzte mit der Zunge. Mit einem verschwörerischen Blinzeln ließ Pontus sie los. Auf ihrer Haut zeichneten sich die Abdrücke seiner

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