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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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ich, wenn du das Ding nicht fallen lässt.«
    Er blieb reglos stehen, beobachtete sie durch die Maske hindurch, stumm und bedrohlich, wog ab. Sie befanden sich in einem kleinen Raum. Mit einem Schuss konnte sie ihn kaum verfehlen, und das wusste er. Aber wahrscheinlich fragte er sich, ob sie wirklich schießen würde.
    Was, wenn die Kugel von der Wand abprallte?
    Und würde sie tatsächlich ihren Freund töten?
    Der Augenblick zog sich in die Länge, beide warteten darauf, dass der jeweils andere eine Bewegung machte, eine Entscheidung fällte, die Situation so oder so beendete.
    Würde er ausholen? Würde er sich ergeben?
    Würde sie schießen?
    Seine rasche, gewandte Bewegung überrumpelte sie und brach ihr gleichzeitig das Herz. Er stürzte sich auf sie, hob die Klinge und führte sie in einem scharfen Bogen in Richtung ihrer Kehle.
    Ihr blieb der Bruchteil einer Sekunde, um Bedauern zu verspüren – und, großer Gott, Schmerz –, dann drückte sie den Abzug, der Schuss pustete ihn von den Beinen und stieß ihn zurück unter die Stufen. Der Lärm war grauenhaft, und in ihren Ohren klingelte es. Sie spürte ein Blutrinnsal am Kiefer und fragte sich, ob ihr Trommelfell gerissen war.
    Da war noch ein zweites warmes Rinnsal. An ihrer Schulter.
    Und … an ihrem Hals. Auch wenn das eher ein stetiges Strömen als ein Rinnsal war.
    Sie ließ die Waffe fallen, fasste sich an den Hals und spürte warmes, klebriges Blut. Ihr Atem stockte, sie bekam nicht genug Luft und fühlte Panik aufsteigen. Sie taumelte nach hinten, tastete nach der Klinke, drückte mit aller Kraft und stürzte in die Eingangshalle.
    »Veronica!«
    Sie hörte Dinge. Sie musste ziemlich rasch Blut verlieren, stand vielleicht schon kurz vor der Ohnmacht, denn sie hörte Dinge, die nicht real waren. Das konnte nicht Sykes sein. Er konnte nicht hier sein.
    Doch das war er.
    »Ich hab dich«, sagte er und fing sie auf, als sie nach hinten kippte.
    »Tate«, konnte sie gerade noch flüstern, obwohl ihre Kehle brannte. »Unter der Treppe. Hab ihn erschossen.«
    Wie immer hörte Jeremy ihr einfach zu und glaubte ihr. Er verschwendete keine Zeit mit Fragen oder Zweifeln, er nahm sie einfach auf den Arm und trug sie zum Empfangstresen. Er stützte eine Hand auf die Oberfläche und schwang sich hinüber. Dahinter wühlte er zwischen Kisten und Kartons, bis er eine Rolle Papierhandtücher fand. Damit sprang er wieder nach vorn, wickelte einen riesigen Bausch ab und drückte ihn fest an ihren Hals.
    »Halt das fest, Kleines. Du schaffst das schon, Süße. Halt durch. Ronnie, wehe, du verblutest mir! Ich liebe dich, verdammt noch mal.«
    Sie legte die Hand auf seine, spürte, wie klebrig sie war, wie rasch die Papiertücher durchnässten. Jeremy ließ eine Hand an ihrem Hals und drückte so fest zu, dass sie fürchtete, er würde ihr die Luftröhre zerquetschen, aber sie wusste, dass er den Blutstrom eindämmen musste. Mit seiner freien Hand packte er sein Handy und meldete per Notruf einen verletzten Polizisten.
    »Sie sind bald hier.«
    Das glaubte sie ihm. Sie hoffte nur, dass es bald genug war.
    Plötzlich ertönte ein metallenes Krachen. Jeremys Blick jagte zur Treppenhaustür, die gerade aufgeflogen war.
    Panik ergriff sie. Er sollte vorsichtig ein, sie wollte ihn warnen, doch sie bekam keinen Laut heraus.
    Er zögerte keine Sekunde. Die eine Hand drückte auf die improvisierte Bandage, die andere ließ das Telefon fallen. Er zog die Sig Sauer aus dem Hüftholster, zielte und schoss in einer einzigen Bewegung. Hinter sich hörte sie einen dumpfen Aufprall, als ein Körper zu Boden ging. Außerdem hörte sie etwas auf die Fliesen klappern, das in ihr Sichtfeld schlitterte.
    Die Machete. Sie triefte immer noch von ihrem Blut.
    »Ist schon gut, er wird dir nicht mehr wehtun. Er wird niemandem mehr wehtun«, sagte er, und sein schönes Gesicht wirkte grimmig und erleichtert zugleich. »Hauptsache, du hältst jetzt durch.«
    »Jer…«
    »Nicht sprechen. Sag nichts. Bleib einfach hier liegen, sei still und rühr dich nicht. Denk daran, was wir machen, wenn all das hier vorbei ist. Ich habe meine Versetzung beantragt, habe ich dir das überhaupt schon erzählt? Ich bleibe in Washington. Ich ziehe bei dir ein. Oder du ziehst bei mir ein. Und eines Tages, wenn du deinen Mist auf die Reihe kriegst, stecke ich dir einen Ring an den Finger.«
    Er redete Blödsinn, aber sie hörte ihm gerne beim Reden zu. Der Klang seiner Stimme beruhigte und tröstete sie.
    Irgendwo in

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