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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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»Für alle Bits und Bytes, die in jeder Sekunde des letzten Jahres erfasst wurden, und das Ganze mal fünftausend Menschen, bräuchten Sie einen Speicher, der so groß wäre wie ein ganzer Häuserblock.«
    Beide Wissenschaftler starrten sie an. Cavanaugh schenkte ihr ein schwaches, leicht herablassendes Lächeln.
    »Irgendwann in sehr naher Zukunft, Detective Sloan, werden wir solche Datenmengen in einem Speichermedium unterbringen können, das so klein ist wie ein Tintenfüller«, sagte Dr. Tate, und in seiner Stimme klang ein Hauch von Befriedigung mit.
    Ronnie riss die Augen auf. Das konnte sie sich nur schwer vorstellen. Aber angesichts dessen, was dieser Mann in seinem Leben bereits alles erreicht hatte, vertraute sie seiner Einschätzung.
    »Na gut, ich habe also nicht besonders viel Ahnung von Computern. Aber Sie sagten gerade ›irgendwann‹, und das bedeutet, dass Sie noch nicht so weit sind.«
    »Das stimmt«, räumte er ein. »Einen ganzen Häuserblock haben wir zwar nicht gebraucht, aber ich muss zugeben, dass im ersten halben Jahr, bevor wir den Rhythmus geändert haben, unglaublich viel Speicherplatz in Anspruch genommen wurde.«
    »Und genau deswegen haben Sie beschlossen, was Sie zu dem Zeitpunkt für richtig hielten«, setzte sie hinzu. Bestimmt würde es bald heißen, dass alle ihre Daten wieder täglich hochladen müssten. »Abgesehen davon – selbst wenn Sie die Daten hätten, stellen Sie sich nur vor, die alle durchzuarbeiten.«
    Sie erwähnte nicht, dass man mit einer Gesichtserkennungssoftware alle Dateien im Handumdrehen anhand von Ortiz’ Fahndungsfoto hätte durchsuchen können. Dr. Tate machte sich bereits genug Vorwürfe.
    »Warten Sie mal«, sagte sie, als ihr gerade etwas aufging. »Wahrscheinlich hat er diesen Kerl doch ausspioniert – sein Haus, seine Komplizen … nicht wahr?«
    Dr. Cavanaugh verstand sofort, worauf sie hinauswollte. »Brillant. Wir werden bei allen Downloads, die wir hierhaben – mindestens eine Datei pro Person und Woche –, einen Bilderabgleich durchführen. Vielleicht finden wir dabei irgendetwas, das einen der Probanden mit dem Opfer in Zusammenhang bringt!«
    So einfach konnte die Lösung tatsächlich aussehen. Niemand konnte ein solches Kapitalverbrechen begehen – die Wachen töten, die Hunde betäuben, ins Haus schleichen und Ortiz gefangen nehmen –, ohne vorher ausführliche Recherchen zu betreiben. Irgendwann im Laufe der Wochen vor der Tat musste er seine Beute beobachtet und einen Plan geschmiedet haben. Schon eine Kleinigkeit wie ein Blick auf ein Straßenschild konnte den Mistkerl verraten. Dieser Blick musste bloß an einem der Tage stattgefunden haben, die zum Zentralrechner hochgeladen worden waren.
    »Nun, das klingt, als hätten wir einen Anfang gemacht. Anscheinend ist das alte Team wieder beieinander«, sagte Dr. Tate, der trotz der Umstände endlich etwas fand, worüber er sich freuen konnte.
    Ronnie wünschte, ihr ginge es genauso. Und irgendwo in ihrem Herzen – da, wo sie auch Sykes vermisst und ständig überlegt hatte, sich in ein Flugzeug nach New York zu setzen – stieg tatsächlich ein wenig Freude auf. Aber ein Mord rief nie große Glücksgefühle hervor. Dieser eine hier schien besonders grausam zu sein. Auch wenn Ortiz selbst ein Ungeheuer gewesen war, hatte er ganz gewiss nicht die Folter verdient, der er unterzogen worden war.
    »Nachdem Sie sich jetzt eingehender damit beschäftigt haben, glauben Sie, dass das hier irgendwas mit den ungelösten Mordfällen vom Sommer zu tun haben könnte?«, fragte Dr. Cavanaugh und furchte nachdenklich die Stirn.
    Dr. Tate warf ihr einen überraschten Blick zu. »Oh, das glaube ich ganz und gar nicht. Sie ähneln einander überhaupt nicht.«
    Nein, das taten sie nicht. Und nein, Ronnie glaubte auch nicht, dass sie miteinander in Verbindung standen. Hieß das jedoch, dass sie diese Gelegenheit einer neuen OEP -Ermittlung verstreichen ließ, sich wieder in ihre alte zu stürzen? Auf gar keinen Fall.
    Jeremy begegnete ihrem Blick. »So wie ich Detective Sloan kenne, hat sie diesen Fall bestimmt nicht auf sich beruhen lassen.«
    »Ich weiß nicht, was du …«
    »Ist ja auch völlig in Ordnung.« Mit erhobener Hand unterbrach er ihren Verteidigungsversuch. »Ich auch nicht.«
    Ronnie beugte sich auf ihrem Stuhl nach vorn. »Hast du was rausgefunden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Nein. Aber wir werden noch die Gelegenheit haben, das zu besprechen. Im Flugzeug zum Beispiel.«
    Verwirrt hob

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