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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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ziemlich … verkrampft.«
    »Er ist total in Ordnung.«
    »Ich weiß. Ich meinte auch seine Stimmung. Irgendwas war da los.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weiß auch nicht genau. Ich habe ihn gefragt, ob er mir die Infos zu den drei neuen Todesfällen schicken könnte, von denen er dir erzählt hat. Er hat mir die Namen am Telefon genannt und versprochen, später noch mehr per Fax zu schicken. Aber das ist nie angekommen.«
    Hm. Das sah Philip gar nicht ähnlich.
    »Wenn du willst, warte ich nicht weiter darauf. Ich kann mit den drei Namen anfangen zu recherchieren. Sollte nicht allzu schwer werden, schließlich hab ich Vor- und Nachnamen und die Todesdaten.«
    »Der, der an Halloween gestorben ist, wurde versehentlich von der Nachbarin überfahren«, erklärte sie. »Mit dem musst du dich wohl nicht mehr groß beschäftigen. Fällt in die Kategorie Tragödie. Streich ihn einfach von der Liste. Über die anderen weiß ich nichts.«
    Sie sah, wie Daniels nach einem Notizblock tastete und ihn ungeschickt zwischen den künstlichen Fingern seiner Prothese hielt, und schluckte ihr Mitleid herunter. Sie glättete ihre Miene, um sich nicht zu verraten, als er sich den Block hinlegte und mit der Rechten nach einem Stift griff. Zum Glück hatte er die linke Hand verloren, Schreiben fiel ihm also nicht schwer. Aber er würde eine Weile brauchen, um sich in seiner neuen Situation zurechtzufinden, das stand fest.
    »Ist notiert. Mal sehen, was ich noch herausbekomme«, sagte er, während er schrieb.
    »Danke. Und falls du bis … sagen wir mal … morgen Vormittag nichts von Philip Tate gehört hast, gib mir Bescheid, dann nehme ich ihn mir mal zur Brust.«
    »Das gefällt ihm bestimmt. Der Kerl scheint deine Brust zu mögen.«
    »Der will überhaupt gar nichts von mir.«
    Daniels wusste nichts von Tates sexueller Orientierung. Sykes hatte sie eingeweiht, weil sie im Sommer so eng mit dem Mann zusammengearbeitet hatten und sie gewollt hatte, dass Jeremy unter seine leicht schmierige Oberfläche schauen konnte, genau wie sie. Aber sonst hatte sie es niemandem erzählt.
    »Apropos Männer, die angeblich kein Interesse haben … wie geht’s unserem Herrn Geheimagent?«
    »Die gibt’s nur bei der CIA .«
    »Du weißt, wen ich meine.«
    »Sykes geht’s gut. Wir treffen uns gleich und schauen uns einen Widerling an, dessen ganzes Gesicht wie ein Krokodil tätowiert ist.«
    Er verdrehte die Augen. »Mensch, dann erkennt ihn ja bei einer Gegenüberstellung bestimmt keiner wieder. Kriminelle sind echte Genies.«
    »Zum Glück nicht – erleichtert uns die Arbeit.« Es klopfte an der Tür. »Halt mich auf dem Laufenden wegen Tate, ja? Und danke.«
    Sie legte auf, vergewisserte sich, dass Sykes vor der Tür stand, und ließ ihn herein. Er trug ebenfalls legere Kleidung – eine Jeans und einen Kapuzenpulli von den Lakers. Sie fragte sich, ob er sich den im Souvenirshop im Erdgeschoss besorgt hatte, denn er sah nicht so aus, als würde er zu Sykes’ normaler Garderobe gehören.
    »Ich dachte, ich passe mich den Einheimischen an. Die Alternative war ein Pulli von der University of Florida, aber das wäre wohl zu viel des Guten.«
    Sie brauchte einen Moment, bevor ihr das Universitätsmaskottchen mit seinen grellen Farben einfiel. »Hehe. Wenn du da in einem orangefarbenen Gators-Trikot auftauchst, erschießt er dich wahrscheinlich auf der Stelle.«
    Sykes nahm nun sie genauer in Augenschein. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen und auch sein Mund wurde schmal, als er die Kriegsbemalung und den tiefen Ausschnitt bemerkte, aber er sagte nichts. Ihm war bestimmt klar, dass ihr selbst so ein Auftritt nicht viel besser gefiel als ihm. Noch nie hatte sie bei der Arbeit ihre weiblichen Waffen einsetzen müssen, und sie fühlte sich dabei äußerst unwohl.
    Warte erst, bis dir ein Schmierlappen ins Dekolleté gafft.
    Würg.
    Der Zimmerservice lieferte rasch. Das Essen war heiß und lecker, und sie schlangen es hastig hinunter, während sie noch einmal alles besprachen, was sie bisher herausgefunden hatten. Zwar hoffte Ronnie inständig, dass dieses Detail mit dem Golden Retriever ausreichte, um ihren Mann zu finden, aber sie wusste, dass sie trotzdem allen Ansätzen nachgehen mussten, solange sie hier waren. Wayne Wilson – der Gator – kam für sie überhaupt nicht als Mörder infrage, doch immerhin konnte er etwas wissen.
    Was bedeutete, dass sie und Sykes, ungeachtet der Warnungen der Einheimischen, sich tatsächlich in die

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