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Der Klang des Verderbens

Der Klang des Verderbens

Titel: Der Klang des Verderbens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leslie Parrish
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ließen Jeremy nicht aus den Augen … und seine Pistole auch nicht. Er ließ die Waffe sinken, steckte sie ins Holster und behielt Emilio mit einem harten Griff an der Schulter neben sich. »Alles in Ordnung«, rief er. »Die Show ist vorbei.«
    Ronnie und Gutierrez senkten ebenfalls langsam die Waffen und zeigten der Menge, dass sie keinen Ärger wollten. Bloß keinen Ärger.
    »Nun geht schon«, befahl der Türsteher noch einmal, diesmal nachdrücklicher. »Kümmert euch um euren eigenen Kram.«
    Schließlich bewegten sich die Gaffer fort, gingen wieder zurück zur Vorderseite des Gebäudes, und das Gemurmel und die Anti-Staatsgewalt-Phrasen hingen noch kurz in der Luft.
    Als sie nur noch zu fünft waren, blickte der Türsteher zu seinem jungen Freund und spuckte eine Tirade auf Spanisch aus, die Jeremy zwar nicht verstand, die aber wie das Versprechen einer größeren Bestrafung klang. Dann wandte er sich an Jeremy. »Wie läuft das jetzt hier?«
    »Gutierrez, geht es Ihnen gut?«
    »Alles in Ordnung. Muss vielleicht genäht werden, aber daran ist nicht unser Freund Emilio schuld.«
    Nein, er hatte den Stein nicht geworfen. Er hatte lediglich versucht, Ronnie das Gesicht aufzuschlitzen.
    »Der is nicht so helle«, brummte der Türsteher. »Der Gator wird ihm schön was erzählen. Wär wahrscheinlich besser, ihr steckt den Jammerlappen in ’ne Zelle.«
    Wahrscheinlich schon … für Emilio. Aber diese Entscheidung wollte Sykes Gutierrez überlassen. Sie schien nicht so begeistert von der Idee, das L.A.P.D. herzurufen und einen Haufen Fragen zu beantworten, was sie hier eigentlich trieben. Sykes ging es ebenso. Und Ronnie vertrat garantiert denselben Standpunkt.
    »Sloan?«
    Sie trat neben ihn. Sykes schaute sie nicht an, denn noch traute er sich selbst nicht über den Weg. Der Drang, sie zu packen, fest an sich zu drücken und dieses wunderschöne Gesicht zu küssen, war im Moment einfach zu stark. Ganz abgesehen davon, dass sie ihm wahrscheinlich eine runterhauen würde, wenn er das jetzt versuchte.
    Später
. Sie konnten nach Ronnies Regeln spielen und auf wilden Sex verzichten, während sie im Einsatz waren. Aber er bezweifelte, dass er sie heute Abend aus den Augen lassen könnte. Es würde ihm schon reichen, wenn er sie im Arm halten durfte … oder ihr einfach nur beim Schlafen zuschauen.
    »Soll der Gator sich um ihn kümmern.« Sie zuckte mit den Schultern und musterte den jungen Mann. »Dir ist doch wohl klar, dass dein Boss, deine Freunde, deine Clique, deine Familie … dass du sie alle da mit reingezogen hättest, wenn du einen Krieg losgetreten hättest.«
    Der junge Mann, der unter der Verbalattacke des Türstehers erbleicht war, schluckte trocken und wusste rein gar nichts zu sagen. Jeremy fragte sich, ob der Kerl nach »Soll der Gator sich um ihn kümmern« überhaupt noch etwas mitbekommen hatte, aber auf jeden Fall hatte er eine Heidenangst.
    »Ihr macht euch besser vom Acker«, sagte der Türsteher und begegnete Jeremys Blick.
    Der nickte bedächtig und deutete auf das Leihauto. Er, Ronnie und Gutierrez gingen langsam darauf zu, ohne den Gangstern auch nur eine Sekunde den Rücken zuzudrehen. Der Türsteher – der einen glotzenden Emilio am Oberarm gepackt hielt – beobachtete sie und nickte beruhigend, als sie ausparkten und langsam wegfuhren.

9
    Ein paar Minuten lang schwiegen sie. Sie waren immer noch in derselben Gegend, auf dem Weg zurück nach Long Beach. Jeremy vermutete, dass Veronica und Gutierrez ebenfalls das Geschehen noch einmal vor ihrem inneren Auge abspulten und sich ausmalten, wie böse das Ganze hätte ausgehen können.
    Als schließlich die ganze Gewalt und Feindseligkeit in ihrem Rückspiegel verschwand und wieder Anzeichen normalen Lebens sichtbar wurden, spürte er, wie auch sein Herzschlag sich normalisierte.
    Angespannte Brustkörbe lösten sich, Pulsschläge verlangsamten sich, das Blut kochte herunter. Er brach das Schweigen. »Detective, wo ist das nächste Krankenhaus?«
    »Vergessen Sie’s«, sagte Gutierrez. »Das ist bloß ein Kratzer.«
    »Das ist mehr als nur ein Kratzer«, widersprach Ronnie und drehte sich zu ihr nach hinten um.
    »Ich habe schon schlimmere Verletzungen gehabt. Da klebe ich mir nachher ein Klammerpflaster drauf. Wenn es morgen früh noch blutet, gehe ich zur Krankenschwester auf der Wache und lasse sie das mit ein oder zwei Stichen nähen.«
    »Sind Sie sicher?«, fragte Jeremy und musterte sie im Rückspiegel.
    »Ganz sicher. Und

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