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Der kleine Dämonenberater

Der kleine Dämonenberater

Titel: Der kleine Dämonenberater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Dämon am anderen Ende des Korridors. Er füllte die gesamte Höhe des Raumes aus und kroch auf allen vieren hinter ihm her wie eine seltsam anmutende Fledermaus auf zu engem Raum. Billy kramte in seiner Tasche nach dem Generalschlüssel, fand ihn und rannte weiter den Flur entlang bis zu einer Ecke. Als er um die Ecke bog, verknackste er sich den Knöchel. Ein stechender Schmerz durchzuckte sein Bein, und er stieß einen Schrei aus. Er humpelte zur nächstgelegenen Tür. Durch seinen Kopf rauschten plötzlich Horrorfilmszenen, in denen das Mädchen sich den Knöchel verstaucht, um im nächsten Augenblick in den Klauen des Monsters zu landen. Verdammte High Heels.
    Den Blick zurück zum Flur gewandt, fummelte er den Schlüssel ins Schloß. Die Tür ging auf, und Billy stürzte ins Zimmer, just in dem Augenblick als das Monster hinter ihm um die Ecke bog.
    Er kickte den hochhackigen Schuh von seinem gesunden Fuß, richtete sich ruckartig auf und hüpfte auf einem Bein durch den leeren Raum zu der Glasschiebetür auf der anderen Seite. Er fiel auf die Knie und zerrte an der Tür. Die Sicherungsstrebe war vorgelegt. Das einzige Licht, das den Raum erhellte, drang vom Flur herein, und plötzlich herrschte Dunkelheit im Zimmer. Das Monster zwängte sich durch die Tür.
    »Was bist du, verdammte Scheiße noch mal?« kreischte Billy.
    Das Monster blieb unmittelbar hinter der Tür stehen. Selbst gebückt berührten seine Schultern noch immer die Zimmerdecke. Billy kauerte neben der Schiebetür und versuchte, hinter dem Vorhang die Sicherungsstrebe loszubekommen. Das Monster schaute sich im Zimmer um. Sein riesiger Schädel bewegte sich hin und her wie ein Suchscheinwerfer. Zu Billys Verwunderung griff er hinter sich und schaltete das Licht an. Es schien das Bett genau zu mustern.
    »Hat das Ding magische Finger?« sagte es.
    »Wie bitte?« Billy konnte nur noch schreien.
    »Das Bett hat doch magische Finger, stimmt's?«
    Billy zerrte die Sicherungsstrebe heraus und schleuderte sie nach dem Monster. Die schwere Stahlstrebe traf das Monster im Gesicht und krachte auf den Boden. Das Monster zeigte keine Reaktion. Billy entriegelte die Tür und zerrte sie auf.
    Das Monster schob sich ein Stück weiter vorwärts, streckte den Arm über Billys Kopf hinweg und schob die Tür mit einem krallenbewehrten Finger wieder zu. Billy zerrte an der Tür, doch es war zwecklos. Mit einem langen, verzweifelten Klagelaut brach er zu Füßen des Monsters zusammen.
    »Gib mir einen Quarter«, sagte das Monster.
    Billy schaute in das riesige Echsengesicht. Allein das Grinsen des Monsters war schon über einen halben Meter breit. »Gib mir einen Quarter!« wiederholte es.
    Billy kramte in der Tasche, brachte eine Handvoll Kleingeld zum Vorschein und hielt sie dem Monster angstschlotternd hin.
    Während es die Tür weiterhin mit der Hand zuhielt, reichte das Monster mit der anderen hinab und fischte mit zwei Krallen wie mit Eßstäbchen einen Quarter aus den Münzen heraus.
    »Danke«, sagte es. »Auf magische Finger stehe ich nämlich.«
    Der Dämon ließ die Tür los. »Du kannst jetzt gehen«, sagte er.
    Ohne auch nur einen weiteren Gedanken zu verschwenden, riß Billy die Tür auf und stürzte ins Freie. Er rappelte sich gerade auf die Beine, als ihn etwas von hinten packte und ihn zurück ins Zimmer zerrte.
    »Ich hab nur Spaß gemacht. Du kannst nicht gehen.«
    Das Monster hielt Billy kopfüber an einem Bein, während es den Quarter in die kleine Metallbox auf dem Nachttisch steckte.
    Schreiend zappelte Billy in der Luft herum und versuchte, sich an dem Monster festzukrallen, doch seine Fingernägel brachen an dessen Schuppen ab. Das Monster nahm Billy in die Arme wie einen Teddybär und ließ sich auf das Bett zurücksinken. Seine Beine ragten weit über die Bettkante hinaus, und seine Füße berührten beinahe den Schrank an der gegenüberliegenden Wand.
    Billy konnte nicht einmal mehr schreien. Er hatte einfach keine Luft mehr. Das Monster ließ ihn mit einem Arm los und legte ihm eine Kralle ans Ohr.
    »Die magischen Finger sind einfach prima. Findest du nicht auch?« sagte es. Dann trieb es die Kralle wie einen Nagel durch Billys Gehirn.
     

-18-
RACHEL
     
    Nachdem Merle gestorben war und Rachel eine angemessene Trauerzeit hinter sich gebracht hatte, die exakt so lange dauerte, wie die Gerichte brauchten, um Merles Besitz auf sie zu übertragen, verkaufte sie die Cessna und den Trailer und kaufte einen VW-Bus. Sie folgte dem Rat ihrer

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