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Der kleine Drache Kokosnuss im Spukschloss

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss im Spukschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Siegner
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hihi«, grinst Matilda.
    »Schau mal, der hier: Hugo Huckebuckel von Klippenstein. Und der da oben heißt Knut Knäckebrot von Klippenstein, hihi.«
    »Uii«, staunt Matilda. »Die hier sieht aber grimmig aus! Klemenzia Klabuster von Klippenstein.«

    Plötzlich zuckt das Stachelschwein zusammen. »Was hast du denn?«, fragt Kokosnuss.
    »Diese Klemenzia hat eben ihre Lippen bewegt!«, flüstert Matilda.
    In diesem Augenblick ertönt ein lautes Gurgeln. Zu Tode erschrocken, springt Matilda mit einem Riesensatz hinter eine Truhe.
    »Wa-was war das denn?«, stottert das Stachelschwein.
    »Das war mein Magen, du Känguru«, antwortet Kokosnuss. »Komm, wir gehen hinunter und essen erstmal etwas.«

    Unten im Saal entzündet der kleine Drache das Kaminholz. Die beiden Freunde machen es sich bequem und rösten die Maronen, die sie am Nachmittag gesammelt haben. Draußen stürmt und donnert es. Hier drinnen aber, am prasselnden Kaminfeuer, ist es warm und gemütlich. Kokosnuss gähnt: »Jetzt lass uns schlafen.«
    In diesem Moment ertönt ein lautes DONG! Die Freunde zucken zusammen. DONG! Schon wieder! DONG! Die große Standuhr!? DONG!

    Die stand doch eben noch still! DONG! Hat jemand sie aufgezogen? DONG! Aber wer? DONG! Auweia! DONG! Das geht nicht mit rechten Dingen zu! DONG! Da stimmt was nicht! DONG! Da ist was faul! DONG! Was hat das zu bedeuten? DONG!
    Plötzlich ist es still.
    »W-weißt du, wie oft die Uhr ge-geschlagen hat?«, flüstert Matilda. »Ge-ge-genau zwölfmal! Wei-weißt du, wa-wa-was das heißt?« »Keine Ahnung«, sagt Kokosnuss.
    »Gei-Gei-Gei-Geisterstunde!«, haucht Matilda kaum hörbar. »Bloß weg hier!«
    »Matilda, selbst wenn dies ein Spukschloss wäre, was soll uns schon passieren? Vor Gerd haben wir uns doch auch nicht gefürchtet.« 2
    »Ja, aber... hier ist das irgendwie anders. Hier ist alles so gruselig«, erwidert Matilda und blickt sich ängstlich um.

Klemenzia Klabuster von Klippenstein
    L angsam quietschend öffnet sich eine Tür. Ein kalter Hauch zieht durch den Saal.
    »Was war das?«, flüstert Matilda.
    Der kleine Drache blickt in die gegenüberliegende Ecke des Saales. Dort atmet doch jemand! Plötzlich knarren die Dielen. Das Knarren kommt näher.
    »I-Ist d-da jemand?«, fragt Kokosnuss. Und obwohl der kleine Drache versucht, mit fester Stimme zu sprechen, hört er sich ziemlich zittrig an. »Matilda, spring auf!«
    Das lässt sich das Stachelschwein nicht zweimal sagen. Kaum sitzt es auf dem Drachenrücken, fliegt Kokosnuss zu einem der Fenster. Er versucht, es zu öffnen, doch der Riegel sitzt fest. Da ertönt ein schauderhaftes Gelächter und ein Fenster auf der anderen Seite springt auf. Der kleine Drache fliegt hinüber, doch das Fenster schlägt
direkt vor seiner Nase zu. Wieder erschallt das Gelächter. Kokosnuss saust durch die Tür und hinauf ins erste Stockwerk.
    Als sie an den Bildern vorbeikommen, ruft Matilda: »Sieh mal! Klemenzia von Klippenstein ist aus ihrem Bild verschwunden!«

    Tatsächlich! Auf dem Gemälde ist nur ein leerer Sessel zu sehen! Da weht ein kalter Hauch an ihnen vorbei. Und was war das? Hörte sich das nicht an wie Kettenrasseln? Erschrocken blicken Kokosnuss und Matilda auf das Ende des Flures. Dort steht eine helle, von einem Tuch verhüllte Gestalt.
    »Ein Ge-Gespenst«, flüstert Kokosnuss.
    Da spricht die Gestalt mit einer bedrohlichen, heiseren Stimme: »Ich bin Klemenzia Klabuster von Klippenstein, Ururenkelin des Klemens Käsefuß von Klippenstein, Urenkelin der Klarissa Klappezu von Klippenstein, Enkelin des Hugo Huckebuckel von Klippenstein und Tochter des Knut Knäckebrot von Klippenstein!«

    Mit einem Mal löst sich das Gespenst in Luft auf. Plötzlich ist es still.
    »Hast du gesehen?«, flüstert Kokosnuss. »Die ist durchsichtig, genau wie Gerd.«
    »Aber die ist viel gruseliger«, raunt Matilda.
    In diesem Augenblick kommt ein Furcht erregender Totenkopf auf sie zu. Aus seinen Augen quillt leuchtend gelber Qualm. Das ganze Schloss erzittert und ein grauenvoller Schrei hallt von seinen Mauern wider.
    Der kleine Drache fliegt, so schnell er kann, vor dem Totenkopf davon.
    »Wohin bloß?«, schreit Matilda.
    »Ich weiß schon!«, ruft Kokosnuss. Er saust die Treppe hinab, doch da kommt ihm etwas entgegen.
    »Was ist das?«, ruft Matilda. Die beiden trauen ihren Augen nicht: Es ist der Totenschädel, der sich in diesem Moment in das Gespenst Klemenzia verwandelt! Mit wehendem Tuch zischt es unter ihnen hindurch.

    Kokosnuss

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