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Der kleine Drache Kokosnuss im Spukschloss

Titel: Der kleine Drache Kokosnuss im Spukschloss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Siegner
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Gesellschaft. Sie ist mit den Jahren einsam und griesgrämig geworden.«

    »Den möchte ich sehen, der dieser Schreckschraube Gesellschaft leisten will!«, sagt Matilda. »Ha!«, lacht Großvater Dachs. »Bewerber gab es mehr als genug! Seit Jahren pilgern Gespenster aus aller Welt nach Schloss Klippenstein.«
    »Wirklich?«, fragt Kokosnuss verblüfft.
    »Das stimmt«, erklärt Willi. »Klippenstein ist ein bekanntes Spukschloss. Dort spuken zu dürfen, gilt unter Gespenstern als eine große Ehre. Aber Klemenzia hat bisher alle Bewerber vergrault.«
    »Hihi, erinnert ihr euch an dieses eingebildete Gespenst aus England?«, kichert Großmutter Dachs. »Dem hat es Klemenzia aber gegeben!« »Das aus Afrika passte eigentlich ganz gut zu ihr, aber Klemenzia hat es verjagt, weil es kein adeliges Gespenst war«, erinnert sich Mutter Dachs.

    »Tja«, seufzt Willi, »bisher hat es kein Gespenst geschafft, Klemenzia einmal richtig zu erschrecken.«
    »Wieso Klemenzia erschrecken?«, fragt Kokosnuss.
    »Sie wird nur ein Gespenst akzeptieren, dem es gelingt, sie zu erschrecken«, antwortet Willi.
    »Aber Klemenzia einen Schrecken einzujagen, ist schwierig. Sie ist ein Gespenst der Klasse ›1a Megaspuk‹. So eines fürchtet sich nur vor Vampirgeistern.«
    »Vampirgeister?«, fragen Kokosnuss und Matilda. »Das sind Geister, die die ganze Nacht lang spuken«, erklärt Willi. »Wenn ein Gespenst von einem Vampirgeist gebissen wird, dann wird es selbst zu einem Vampirgeist. Vor so einem Biss fürchtet sich jedes Gespenst, auch Klemenzia. Sie liebt zwar das Spuken, aber bloß nicht mehr als eine Stunde pro Nacht.«

    »Die Geisterstunde«, murmelt Matilda.
    »Genau«, sagt Willi. »Nach vielen Jahrhunderten haben sich die Gespenster auf die Geisterstunde geeinigt. Sie bringt eine geregelte Arbeitszeit und sorgt für eine gute Spuk-Qualität. Nur Vampirgeister brechen diese Regel und bringen damit alles durcheinander. Ein Glück, dass sie so gut wie ausgestorben sind.«
    Da rennt das Dachskind zu einer kleinen Kiste, kramt ein Vampirgebiss heraus, steckt es in den
    Mund und ruft: »Buahhh! Grrrr!«
    »Friedrich, du Frechdachs!«, sagt Willi streng.
    »Du sollst unsere Gäste doch nicht erschrecken!«
    »Hihi«, grinst Matilda. »So ein Plastikgebiss habe
    ich auch zu Hause.«
    »Sieht ja richtig echt aus«, staunt Kokosnuss, der sich ein wenig erschreckt hat.
    In diesem Augenblick hören sie ein Poltern im Flur.

Ein alter Bekannter
    » W as war das?«, fragt Kokosnuss. Da! Wieder das Poltern. Alle sitzen stumm und starr. Nur der Pendelschlag der Wanduhr unterbricht die Stille.
    Mutter Dachs flüstert: »Das war gestern Nacht auch schon!«
    »Ich sehe mal nach«, raunt Vater Willi.
    Leise schleicht der Dachs in den Flur. Kokosnuss, Matilda und der kleine Friedrich folgen ihm. Im Flur ist niemand, doch die Kellertür steht offen! Vorsichtig steigen sie die Kellertreppe hinab.
    Hier unten ist es finster wie in einem Bienenstock, doch bald haben sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt. Im Keller stehen Vorratsregale, ein Schrank und eine alte Truhe. Erst ist es ganz still, doch dann meint Kokosnuss, aus der Ecke hinter dem Schrank ein Atmen zu hören. Genauso ein Atmen wie vorhin im Schloss! Ein Schauer fährt durch seine Glieder.

    Plötzlich erhebt sich ein scheußliches Geheule. Die Freunde weichen erschrocken zurück. Hinter dem Schrank schießt eine helle Gestalt hervor. Sie kreist über ihren Köpfen und gibt die gruseligsten Töne von sich: »Huhuhuuuuuu! Schühüüüü! Buhooooo!«
    Dabei zieht sie Grimassen und streckt ihre Zunge heraus.
    Kokosnuss, Matilda und die Dachse bleiben wie angewurzelt stehen.

    Wütend schwebt die Gestalt vor den Freunden in der Luft und zischt: »Grrrrrr! Brrrrrrrrrr! Spuki Spuki Spukibiduki!« Dabei verzieht sie ihr Gesicht zu einer hässlichen Fratze.
    »Spukibiduki?«, wiederholt Kokosnuss.
    »Jawohl! Spukibiduki! Grrrrr!«
    Kokosnuss betrachtet die Gestalt genauer. Sie trägt eine feine, hellgrüne Joppe, orangefarbene Hosen und einen Strohhut. Und sie ist – durchsichtig!
    Irgendwo habe ich dieses Gespenst schon mal gesehen, denkt der kleine Drache. Da fällt es ihm ein!
    »Du bist doch Gerd!«
    Die Gestalt erschrickt: »Wo-woher... Ha! Dich kenne ich! Du bist doch der kleine Drache! Äh, Muskatnuss?«
    »Kokosnuss.«
    »Richtig! Und da ist ja auch das Stachelschwein, äh, Mi-, äh, Ma-, äh, Marmelade, äh, Makrele?«
    »Matilda heiße ich!«, sagt Matilda empört. »Hast du uns einen

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