Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der kleine Fuzzy

Der kleine Fuzzy

Titel: Der kleine Fuzzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
Vom Netzwerk:
untersucht sie, zusammen mit drei von Ihren Leuten. Und wenn man es so bezeichnen kann, dann untersuche ich sie auch.«
    »Und ich möchte auch diese Bemerkung betreffs qualifizierter Psychologen klarstellen«, fügte Ruth Ortheris mit einer Stimme zu, die fast den absoluten Nullgrad der Kelvin-Skala erreicht hatte. »Sie werden doch nicht meine berufliche Qualifikation anzweifeln, oder?«
    »Oh, Ruth, Sie wissen genau, daß ich nichts dergleichen tun wollte. Bitte mißverstehen Sie mich nicht«, bat Kellogg. »Aber hier handelt es sich um hochspezialisierte Arbeit …«
    »Wieviele Fuzzyspezialisten haben Sie denn im Wissenschaftszentrum, Leonhard?« wollte Rainsford wissen. »Der einzige, den ich mir vorstellen kann, ist Jack Holloway hier.«
    »Nun, ich hatte an Dr. Mallin gedacht, den Chefpsychologen der Gesellschaft.«
    »Der kann auch herkommen, solange er anerkennt, daß er meine Genehmigung für alles braucht, was er mit den Fuzzys anfangen möchte«, erklärte Jack. »Wann dürfen wir Sie erwarten?«
    Kellogg meinte, vielleicht am nächsten Nachmittag. Nach einigen kläglichen Versuchen, die Unterhaltung wieder etwas fröhlicher zu gestalten, was ihm aber nicht gelang, schaltete er schließlich ab.

6.
     
    Die Stimme aus dem Lautsprecher verstummte; einen Augenblick summte das Bandgerät leer. Die Fotozelle klickte zweimal, die, mit einem Relais verbunden, ein Segment des Sonnenschildes öffnete und ein anderes auf der entgegengesetzten Seite der Kuppel schloß. Kommodore Alex Napier blickte von seinem Schreibtisch auf und musterte die zerklüftete Landschaft von Xerxes und die Schwärze des luftleeren Weltraums über dem beunruhigend nahen Horizont. Er griff nach seiner Pfeife und klopfte den Kopf im Aschenbecher aus. Keiner sagte etwas. Langsam stopfte er Tabak in den Pfeifenkopf.
    »Nun, meine Herren?« forderte er zu Stellungnahmen auf.
    »Pancho?« Captain Conrad Greibenfeld, der Erste Offizier, wandte sich an Lieutenant Ybarra, den Chefpsychologen.
    »Wie zuverlässig ist das Zeug?« fragte Ybarra.
    »Nun, ich habe Jack Holloway vor dreißig Jahren gekannt, das war auf Fenzis. Ich war damals noch Fähnrich. Er muß jetzt über siebzig Jahre alt sein«, betonte er. »Wenn er etwas sagt, glaube ich es. Und Bennett Rainsford ist natürlich absolut zuverlässig.«
    »Und wie steht’s mit dem Agenten?« beharrte Ybarra.
    Er und Stephen Aelborg, der Geheimdienstoffizier, tauschten Blicke aus, und Aelborg meinte:
    »Einer der besten. Einer von unseren eigenen Leuten, Lieutenant in der Marinereserve. Sie brauchen sich wirklich keine Gedanken wegen seiner Glaubwürdigkeit machen, Pancho.«
    »Nach dem, was ich gehört habe, scheinen sie vernunftbegabt zu sein«, sagte Ybarra. »Wissen Sie, das ist etwas, was ich die ganze Zeit halb erhofft und halb befürchtet habe.«
    »Sie meinen, ein Grund, dort unten in dieses Durcheinander einmal richtig einzugreifen?« fragte Greibenfeld.
    Ybarra sah ihn einen Moment ausdruckslos an. »Nein. Nein, ich meine einen Fall von Vernunft, der gerade an der Grenze liegt; etwas, worauf unsere heilige ›Sprache-und-Feuer-Regel‹ nicht zutrifft. Wie haben wir diese Meldung überhaupt erhalten, Stephen?«
    »Nun, sie wurde uns vom Kontaktzentrum in Mallorys Port am späten Freitagabend übermittelt. Im übrigen scheinen mehrere Kopien dieses Berichts auf Band zu existieren; unser Agent gelangte in den Besitz einer solchen Kopie, überspielte sie dem Kontaktzentrum, das uns den Bericht mit den Anmerkungen des Agenten übermittelte«, sagte Aelborg.
    »Natürlich«, fuhr er fort, »erkannte Grego sofort, was das zu bedeuten hatte. Er schickte Ernst Mallin, den Chef Psychologen der Gesellschaft, und Kellogg sofort auf den Beta-Kontinent, und sie hatten den Auftrag, Rainsfords und Holloways Behauptungen als dummes Zeug darzustellen. Jetzt hofft die Gesellschaft, die Fuzzys als Pelztiere jagen zu können, bis kein Exemplar mehr da ist, an dem man Rainsfords Theorie auf der Erde überprüfen kann.«
    »Letzteres war mir bisher noch nicht bekannt.«
    »Nun, wir können das beweisen«, versicherte Aelborg ihm.
    »Wenn diese Fuzzys vernunftbegabte Wesen sind«, meinte Conrad Greibenfeld, »dann ist da unten doch alles illegal: Die Gesellschaft, die Kolonialbehörden, alles. Zarathustra wäre dann ein Planet der Klasse IV.«
    »Wir werden nicht eingreifen, solange wir nicht dazu gezwungen werden. Pancho, ich denke, die Entscheidung dazu liegt im wesentlichen bei Ihnen.«
    Pancho Ybarra

Weitere Kostenlose Bücher