Der kleine Fuzzy
Schließlich erhob sich Ko-Ko, die beiden Weibchen folgten ihm, und dann marschierten sie alle hintereinander durch das Gras und auf das Haus zu.
»Haben Sie alles aufgenommen?« fragte Jack Holloway.
»Zumindest auf den Film«, antwortete Gerd. »Aber verstanden habe ich das nicht. Was ist geschehen?«
»Sie haben soeben den ersten Film über die Beziehungen zwischen verschiedenen Fuzzystämmen aufgenommen. Das hier ist das Zuhause der Familie, sie will keine fremden Fuzzys in der Nähe haben. Anfangs wollten sie die Mädchen fortjagen. Dann gefiel Ko-Ko ihr Äußeres, und er beschloß, sich mit ihnen zusammenzutun. Damit war alles anders – die Familie stellte fest, daß sehr wohl noch zwei Fuzzys in diesem Lebensraum Aufnahme finden konnten. Schließlich ist Pappi Jack ja ein guter Versorger. Ich schätze, sie zeigen den Mädchen jetzt die Familienschätze. Wissen Sie, die beiden haben in eine sehr wohlhabende Familie eingeheiratet.«
Die Mädchen bekamen die Namen Goldlöckchen und Cinderella. Während des Essens saßen sie alle im Wohnzimmer und hatten den Fernseher eingeschaltet; nach dem Essen begab sich die ganze Bande auf ein Nickerchen in Pappi Jacks Bett. Er selbst verbrachte den Nachmittag damit, die Filme zu entwickeln, während Gerd und Ruth die Notizen ins Reine schrieben, die sie am Tage zuvor gemacht hatten. Am Spätnachmittag, als sie damit fertig waren, kamen die Fuzzys heraus, um herumzutollen und Garnelen zu jagen.
Sie alle hörten den Gleiter lange vor den Menschen und rannten zu der Bank neben der Küchentür. Es war ein Polizeifahrzeug; es landete, zwei Beamte stiegen aus und erklärten, daß sie nur vorbeigekommen wären, um die Fuzzys zu sehen. Sie wollten wissen, woher die Neuen gekommen waren, und als Jack es ihnen erzählte, sahen sie sich an.
»Wenn wieder welche auftauchen, dann ruft uns und haltet sie auf, bis wir hier sind«, sagte einer von ihnen. »Wir könnten auf unserer Station auch noch einige gebrauchen – hauptsächlich wegen der Garnelen.«
»Was hält George denn davon?« fragte Jack. »Als er neulich abends hier war, schien er sich vor ihnen zu fürchten.«
»Ah, das hat sich gelegt«, sagte einer der Männer. »Er hat mit Ben Rainsford gesprochen; Ben sagte, sie wären völlig ungefährlich. Ben sagte sogar, daß sie keine Tiere, sondern denkende Wesen seien.«
Jack begann, den beiden von dem zu erzählen, was sie bisher mit den Fuzzys erlebt hatten. Noch während er damit beschäftigt war, traf ein zweiter Gleiter ein, und diesmal waren es Ben Rainsford und Juan Jimenez. Sie kletterten aus ihrer Maschine, sobald das Antigrav-Feld abgeschaltet war.
»Jack«, begann Rainsford sofort. »Dort oben wimmelt es nur so von Fuzzys. Sie alle bewegen sich in diese Richtung hier, es ist eine echte Völkerwanderung. Wir entdeckten über fünfzig von ihnen, vier Familien, Einzelwesen und Pärchen. Ich schätze, daß ihre tatsächliche Zahl noch zehnmal höher ist.« Dann entdeckte er Goldlöckchen und Cinderella. »He, wo kommen denn die beiden Mädchen her?«
Jack erklärte es ihm.
Kurz darauf näherte sich ein drittes Fahrzeug, diesmal ein großes Flugboot. Auf seinem Vorderdeck befanden sich zwei Männer, und Jack erkannte in dem einen Kellogg – der andere mußte Ernst Mallin sein. Ein dritter Mann kam aus der Steuerkanzel, nachdem das Antigrav-Feld abgeschaltet war. Jack konnte Mallin nicht leiden. Er hatte ein schmales, verkniffenes Gesicht, dem man Arroganz und Bigotterie ansah. Der dritte Mann war jünger. Sein Gesicht war nichtssagend, aber eine Ausbeulung unter der Schulter verriet einiges. Nachdem Kellogg ihn vorgestellt hatte, stellte Mallin seinerseits den jungen Mann als Kurt Borch, seinen Assistenten, vor.
Kaum daß sie sich dem Lager genähert hatten, interessierte Kellogg sich sehr für die Fuzzys. Er hockte sich hin, um sie zu untersuchen. Dann sagte er etwas zu Mallin, der seine Lippen zusammenpreßte und den Kopf schüttelte. Dann meinte er:
»Wir können sie solange nicht als vernunftbegabte Wesen ansehen, bis wir etwas an ihrem Verhalten finden, das sich durch keine andere Hypothese erklären läßt. Wir lägen weitaus richtiger, wenn wir erst einmal Unvernunft voraussetzen und dann versuchen, diese Annahme zu überprüfen.«
Sie aßen draußen am Picknicktisch, wo die Fuzzys sie interessiert beobachteten. Kellogg und Mallin waren deutlich bemüht, sie nicht zu erwähnen. Erst nach Einbruch der Dunkelheit, als die Fuzzys ihren Ball ins Haus
Weitere Kostenlose Bücher