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Der kleine Fuzzy

Der kleine Fuzzy

Titel: Der kleine Fuzzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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identifizierte die Gesellschaft mit sich. Sie war etwas Mächtiges und Großes, das er wie ein Fahrzeug kontrollierte.
    »Leonhard – ein wenig Kritik wird der Gesellschaft nicht schaden«, sagte er. »Jedenfalls nicht dort, wo es wichtig ist – bei der Dividende. Ich fürchte, Sie sind zu empfindlich gegenüber Kritik. Wo hat Emmert seine Geschichte überhaupt her? Von Ihren Leuten?«
    »Nein, absolut nicht. Das bekümmert ihn ja gerade so. Dieser Rainsford war es, der alles angefangen hat.«
    »Rainsford?«
    »Dr. Bennett Rainsford, der Naturwissenschaftler vom Institut für Xeno-Wissenschaften. Ich habe diesen Burschen noch nie getraut. Sie stecken ihre Nasen immer in Dinge, die sie nichts angehen. Und das Institut schickt seine Berichte immer an die Kolonialbehörden. Nick Emmert glaubt, daß Rainsford ein Geheimagent der Föderation ist.«
    Darüber mußte Grego lachen. Natürlich gab es Geheimagenten auf Zarathustra, Hunderte sogar. Die Gesellschaft hatte Leute hier, die ihn bespitzelten; das wußte er, und damit fand er sich auch ab. Auch die großen Aktionäre wie Interstellar Explorations , das Bankenkartell und die Terra-Baldur-Marduk-Spacelines hatten ihren Agenten. Nick Emmert hatte ebenfalls seine Gruppe von Spionen und Denunzianten, und die Terra-Föderation hatte Leute auf ihn und auf Emmert angesetzt. Bei dieser Big Blackwater-Geschichte aber an Agenten zu denken, das war wirklich albern. Nick Emmert hatte zuviel Dreck am Stecken; zu schade, daß sein überladenes Gewissen nicht auch mal durchbrannte.
    »Und wenn er einer ist, Leonhard – was könnte er über uns melden? Wir sind eine eingetragene Gesellschaft, haben eine ausgezeichnete Rechtsabteilung, die dafür sorgt, daß wir unsere Satzung nicht verletzen. Und es ist eine sehr liberale Satzung. Dies ist ein unbewohnter Planet der Klasse III; die Gesellschaft hat diesen Planeten fest in der Hand. Wir können tun und lassen, was wir wollen, solange wir nicht die Satzung oder das Kolonialgesetz oder die Verfassung der Föderation verletzen. Solange wir das nicht tun, braucht Nick Emmert sich keine grauen Haare wachsen zu lassen. Und jetzt vergessen Sie die ganze verdammte Angelegenheit, Leonhard!«
    Vermutlich hatte er jetzt zu hart gesprochen, denn Kellogg schien sich verletzt zu fühlen.
    »Ich weiß ja, Sie machen sich über verleumderische Berichte, die nach Terra gelangen könnten, Sorgen. Das war auch sehr richtig, aber …«
    Als er mit seiner Rede fertig war, war Kellogg wieder glücklich. Victor schaltete den Bildschirm ab, lehnte sich in seinen Sessel zurück und fing an zu lachen. In diesem Augenblick summte das Visifon erneut. Als er es einschaltete, meldete sich wieder seine Sekretärin.
    »Mr. Henry Stenson möchte Sie sprechen, Mr. Grego.«
    »Stellen Sie ihn durch.« Er konnte gerade noch verhindern, hinzuzufügen, daß es eine willkommene Abwechslung sein würde, mit jemandem zu sprechen, der Verstand besaß.
    Das Gesicht, das auf seinem Bildschirm erschien, war faltig und schmal; der Mann hatte schmale Lippen und eine Unzahl winziger Fältchen um seine Augen.
    »Nun, Mr. Stenson? Gut, daß Sie anrufen. Wie geht es Ihnen?«
    »Sehr gut, danke. Und Ihnen?« Als Grego sich auch gute Gesundheit bescheinigt hatte, fuhr der Anrufer fort: »Was macht der Globus – läuft er immer noch synchron?«
    Victor sah auf sein wertvolles Stück, den großen Globus von Zarathustra, den Henry Stenson für ihn gebaut hatte und der sich frei schwebend in seinem eigenen Antigrav-Feld etwa zwei Meter über dem Boden drehte. Ein orangerotes Licht stellte die K0-Sonne dar, die von ihren beiden Satelliten umkreist wurde.
    »Der Globus selbst stimmt auf die Sekunde, und Darius ebenfalls. Xerxes allerdings befindet sich ein paar Sekunden vor seiner eigentlichen Position.«
    »Wie schrecklich, Mr. Grego!« Stenson war zutiefst betroffen. »Ich werde das gleich als erstes morgen früh in Ordnung bringen. Ich hätte längst einmal nachschauen sollen, aber Sie wissen ja, wie das ist …«
    Sie unterhielten sich noch eine Weile über belanglose Dinge, dann entschuldigte Stenson sich, daß er Mr. Gregos wertvolle Zeit vertan hätte, und verabschiedete sich.
    Grego wandte sich um und sah voller Stolz auf seinen Globus. Der Alpha-Kontinent war langsam nach rechts gewandert, und der kleine Fleck, der Mallorys Port darstellte, glitzerte in dem orangefarbenen Licht. Darius, der innere Mond, auf dem die Terra-Baldur-Marduk-Spacelines ihren gepachteten Raumhafen

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