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Der kleine Fuzzy

Der kleine Fuzzy

Titel: Der kleine Fuzzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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hoffe nur, Sie wissen, was Sie tun. Auf jeden Fall bekommen diese beiden Verfahren eine Bedeutung, die über ihre eigentliche weit hinausgeht.«
    Gus Brannhard lachte. »Natürlich. Es geht um die Freunde der kleinen Fuzzys gegen die große Zarathustragesellschaft. Ich will beweisen, daß die Fuzzys intelligent, vernunftbegabt sind, und Mr. Coombes möchte im Interesse der Gesellschaft dieses auf jeden Fall verhindern, um der Gesellschaft ihren Vertrag zu erhalten. Um nicht mehr und nicht weniger geht es doch.«
    Das war unhöflich von Gus. Leslie Coombes hatte bis zum Schluß genau diesen Eindruck verhindern wollen.
     
    Von jetzt an gab es einen nicht endenwollenden Strom von Berichten, wonach hier oder dort Fuzzys gesehen worden waren, oftmals sogar gleichzeitig in weit auseinanderliegenden Teilen der Stadt. Einige stammten von publicitysüchtigen Menschen oder pathologischen Lügnern und Verrückten, andere waren das Ergebnis ausschweifender Phantasie. Es bestand auch Grund zur Annahme, daß eine nicht geringe Zahl davon ihren Ursprung in der Gesellschaft hatte und nur dazu bestimmt war, die Sucharbeiten zu erschweren. Ein Umstand aber machte Jack Holloway Mut: Die Firmenpolizei der Zarathustragesellschaft führte eine gründliche, wenn auch geheime Suchaktion durch, und gleichzeitig beschäftigte sich die Polizei von Mallorys Port, die unter Kontrolle der Gesellschaft stand, mit der Suche nach den Fuzzys.
    Max Fane widmete sich beinahe ausschließlich der Suche. Das hing nicht damit zusammen, daß er der Gesellschaft schlecht gesinnt war, obwohl das zutraf, oder weil der Oberrichter ihn dazu drängte. Der Kolonial-Marshal war einfach für die Fuzzys. Das gleiche galt für die Kolonial-Polizisten, über die Nick Emmerts Verwaltung praktisch keine Autorität besaß. Colonel Jan Ferguson, der Kommandant, unterstand direkt dem Kolonialbüro auf der Erde. Er hatte über Visifon seine Mithilfe angeboten, und George Lunt, drüben auf dem Beta-Kontinent, rief täglich an, um sich nach den Fortschritten zu erkundigen, die die Suchaktion machte.
     
    Binnen einer Woche waren die in Holloways Lager gemachten Filme so oft im Fernsehen gezeigt worden, daß das Interesse an ihnen langsam nachließ. Baby Fuzzy jedoch stand immer noch für neue Aufnahmen zur Verfügung, und es dauerte nur ein paar Tage, bis eine Sekretärin eingestellt werden mußte, um seine Verehrerpost zu beantworten. Einmal, als Jack eine Bar betrat, glaubte er, Baby auf dem Kopf einer Frau sitzen zu sehen. Ein zweiter Blick verriet ihm aber, daß es sich um eine lebensgroße Fuzzy-Puppe handelte, die mit einem Kunststoffband festgehalten wurde. Nach einer weiteren Woche sah er in der ganzen Stadt Baby-Fuzzy-Hüte, und in den Schaufenstern der Geschäfte wimmelte es von lebensgroßen Fuzzy-Puppen.
    Zwei Wochen nach dem Verschwinden der Fuzzys, an einem Spätnachmittag, setzte Marshal Max Fane Jack im Hotel ab. Sie blieben noch eine Weile im Wagen sitzen, und Fane sagte:
    »Ich denke, wir sind am Ende, Jack. Wir haben alle Meldungen von Verrückten und Gewinnsüchtigen überprüft. Keiner hat sie wirklich gesehen, was ja an sich nicht so schlimm ist. Schlimmer ist, daß es keinerlei Spuren von ihnen gibt. Es wimmelt überall von Landgarnelen, aber nirgendwo wurde ein geknackter Panzer gefunden. Und sechs aktive, verspielte Fuzzys müßten eigentlich eine Menge anstellen. Normalerweise sollten sie versuchen, Obststände zu plündern oder anderen Unfug zu treiben. Aber nichts dergleichen. Die Polizei der Gesellschaft hat die Suche bereits aufgegeben.«
    »Nun, ich werde nicht aufgeben.« Jack schüttelte Fanes Hand und stieg aus dem Wagen. »Sie waren eine große Hilfe, Max. Ich möchte Ihnen von Herzen danken.«
     
    Gus Brannhard war nicht da, als er die Zimmerflucht betrat; Ben Rainsford saß an einem Lesegerät und studierte einen Psychologietext, während Gerd an einem Schreibtisch arbeitete, den sie sich hatten hereinstellen lassen. Baby spielte am Boden mit hübschen neuen Spielsachen, die man ihm gebracht hatte. Als Pappi Jack hereinkam, ließ er sie fallen und rannte auf ihn zu, um sich aufheben zu lassen.
    »George hat angerufen«, sagte Gerd. »Sie haben auf ihrer Station jetzt eine Fuzzyfamilie.«
    »Oh, das ist ja großartig.« Jack war bemüht, ehrliche Begeisterung zu zeigen. »Wieviele?«
    »Fünf, drei Männchen und zwei Weibchen. Sie nennen sie Dr. Crippen, Dillinger, Ned Kelly, Lizzie Borden und Calamity Jane.«
    Typisch für einen Haufen

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