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Der kleine Fuzzy

Der kleine Fuzzy

Titel: Der kleine Fuzzy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. Beam Piper
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genannt – mehrfache Blutergüsse, Bruch des Handgelenks und ein Schock.«
    »Das glaube ich nicht! Sie würden nie ein Kind angreifen!«
    »Ich möchte das Mädchen und ihren Vater sprechen«, sagte Brannhard. »Ich werde verlangen, daß sie ihre Aussagen unter dem Detektor machen. Das ist doch ein Schwindel, Max! Da gehe ich jede Wette ein! Und genau im richtigen Zeitpunkt – eine Woche vor der Verhandlung.«
    Vielleicht hatten die Fuzzys mit dem Mädchen spielen wollen, und sie hatte Angst bekommen und einen von ihnen verletzt. Ein zehnjähriges Kind wirkte auf einen Fuzzy gefährlich groß, und wenn sie sich bedroht fühlten, würden sie sich wütend wehren.
    Aber eines stand jetzt auch fest – sie lebten noch und befanden sich in der Stadt. Das war eine Sache – gleichzeitig schwebten sie in größerer Gefahr als je zuvor; das war das andere. Fane fragte Brannhard, wie schnell er fertig sein könnte.
    »In fünf Minuten? Gut, ich werde Sie abholen«, sagte er dann. »Bis nachher.«
     
    Das Kind, Lolita Lurkin, hatte gegen einundzwanzig Uhr vor dem Haus gespielt, als plötzlich sechs Fuzzys, alle mit Keulen bewaffnet, angeblich auf sie eingedrungen waren. Ohne dazu provoziert worden zu sein, hätten sie sie zu Boden gezerrt und geschlagen. Ihre Schreie hatten ihren Vater herbeigerufen, der die Fuzzys vertrieben hatte. Die Polizei hatte beide, das Mädchen und ihren Vater, Oskar Lurkin, ins Polizeihauptquartier gebracht, wo sie ihre Geschichte erzählt hatten. Die Stadtpolizei, die Polizei der Gesellschaft und Konstabler kämmten jetzt mit Unterstützung von bewaffneten Bürgern die östliche Stadthälfte ab; Generalresident Emmert hatte sofort eine Belohnung von fünftausend Sol angeboten …
    »Das Kind lügt. Und wenn sie erst unter einem Detektor sitzt, wird sich das erweisen«, sagte Brannhard. »Emmert, Grego oder beide zusammen haben diese Leute bestochen, damit sie solche Geschichten erzählen.«
    »Oh, davon bin ich überzeugt«, sagte Gerd. »Ich kenne das Viertel – eine Slumgegend. Ruth hat dort oft für die Jugendgerichtshilfe gearbeitet.« Er schwieg kurz, fügte dann hinzu: »Für ein paar hundert Sol tun die Leute dort alles, besonders, wenn die Polizei vorher ihr Einverständnis signalisiert.«
    Er schaltete das Gerät auf den Kanal von Interworld News um, die die Jagd auf die Fuzzys von einem Gleiter aus verfolgte und übertrug.
    Die Interworld News war ganz auf der Seite der Fuzzys; der Reporter berichtete in äußerst sarkastischem Ton über die ganze Angelegenheit. Mitten in eine Aufnahme von Jägern blendete man im Studio ein Bild der Fuzzys ein, das im Lager aufgenommen worden war. Sie warteten darauf mit bettelnder Miene auf ihr Frühstück.
    »Das«, sagte dann eine Stimme, »sind die schrecklichen Ungeheuer, vor denen uns all diese tapferen Männer beschützen wollen.«
    Ein paar Sekunden später peitschte ein Schuß auf, und Jack schlug angesichts einer einsetzenden Schießerei das Herz bis zum Hals. Der Gleiter des Senders raste sofort in die entsprechende Richtung, und als er am Ort des Geschehens eintraf, waren die Waffen bereits wieder verstummt. Eine Menschenmenge drängte sich um etwas Weißes, das am Boden lag. Jack mußte sich zwingen, weiter zuzusehen, dann atmete er hörbar erleichtert auf: Es war nur eine Zaraziege, ein dreigehörntes domestiziertes Huftier.
    In diesem Augenblick summte das Visifon.
    »Ich habe gerade mit Richter Pendarvis gesprochen«, berichtete Gus Brannhard. »Er erläßt eine einstweilige Verfügung, die es Nick Emmert untersagt, Belohnungen auszuzahlen, es sei denn für lebende, unverletzt an Marshal Fane übergebene Fuzzys. Gleichzeitig gibt er eine öffentliche Warnung heraus, daß jeder, der Fuzzys tötet, mit einer Klage wegen Mordes zu rechnen hat, solange ihr Status noch nicht geklärt ist.«
    »Das ist großartig, Gus! Haben Sie das Mädchen oder ihren Vater schon gesprochen?«
    Brannhard verzog das Gesicht. »Das Mädchen ist in einem Krankenhaus der Gesellschaft, in einem Privatzimmer. Die Ärzte lassen niemanden zu ihr vor. Ich nehme an, daß Emmert ihren Vater in der Residenz versteckt hält. Und ich habe auch die zwei Polizisten nicht auftreiben können, die sie ins Präsidium gebracht haben, genausowenig wie den Sergeanten, der die Anzeige aufgenommen hat. Alle sind verschwunden. Max hat zwei Leute zur East Side geschickt, die herausfinden sollen, wer die Polizei überhaupt alarmiert hat. Vielleicht kommen wir auf diese Weise

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