Der kleine Luegendetektor
versuchen, selbige zu verbergen â und zwar, weil sie so sehr unter Stress stehen, dass sie nicht mehr klar denken können.
93. Finger tief in die Wange bohren â Manche Leute drücken oder pressen ihren Finger tief in die Wange, um eine Empfindung hervorzurufen, die dabei hilft, Stress zu lindern. Manchmal wird der Finger sogar sehr tief in die Wange gebohrt. Man sieht dieses Verhalten meist in Verhören, wenn der Verdächtige etwa gerade erfährt, in welchen Schwierigkeiten er tatsächlich steckt. Oder wenn man ihm unerwartet einen Beweis vorlegt.
94. Die Wange oder das Gesicht massieren â Eine gute Strategie, die der Stressbewältigung dient. Normalerweise handelt es sich um eine sehr sachte oder unscheinbare Berührung, die auch bedeuten kann, dass die betreffende Person gerade ihren nächsten Schritt überlegt. Für eine akkurate Interpretation dieses Verhaltens muss man auch die anderen mimischen und gestischen ÃuÃerungen berücksichtigen.
95. Den Kiefer anspannen â Dieses Verhalten zeigen wir, wenn wir wütend oder aufgeregt sind oder uns vor etwas fürchten. Halten Sie nach diesem Zeichen Ausschau, wenn der Gesprächspartner unter Stress steht oder aggressiv wird.
96. Ober- und Unterkiefer hin- und herschieben â Eine wirksame Beruhigungsgeste, die Anspannungen löst. Indem man Ober- und Unterkiefer hin- und herschiebt, baut man Spannungen und Stress ab. Manche Menschen tun dies allerdings ständig, weil sie sich langweilen, achten Sie also auf die Begleitumstände und darauf, wie oft es vorkommt und ob es im Widerspruch zu anderen Verhaltensweisen steht.
97. Mit den Fingern gegen die Wangen trommeln  â Dies sieht man häufig, wenn sich jemand langweilt oder ihm etwas nicht schnell genug geht. Gleichen Sie dieses Verhalten mit anderen nonverbalen Zeichen ab, beispielsweise mit dem Fingertrommeln auf der Tischplatte, das aufgrund der ständigen, rhythmischen Wiederholung auch die Funktion einer Beruhigungsgeste erfüllt.
98. Die Wangen aufblähen â Das Wangenblähen ohne auszuatmen erfolgt oft, wenn die betreffende Person Zweifel hat, Gedanken abwägt oder nervös ist. Man sieht dieses Verhalten oft, wenn jemand besorgt ist oder nicht recht weiÃ, was er als Nächstes tun soll.
99. Die Wange unauffällig berühren â Eine Beruhigungsgeste, bei der man (wenn auch nur leicht) den Zeigefinger an der Wange reibt. Es handelt sich dabei um einen Hinweis auf Stress, der allerdings nur sehr subtil erfolgt, um nach auÃen hin den Anschein von Gefasstheit zu wahren. Wenn jemand versucht, eine Beruhigungsgeste unbemerkt anzubringen, indem er seine Nase flüchtig berührt (siehe Punkt 47), will er die Tatsache verschleiern, dass er unsicher, nervös oder besorgt ist. Souveräne und selbstbewusste Zeitgenossen haben das nicht nötig.
100. Sich an der Wange kratzen â Ebenfalls eine Beruhigungsgeste bzw. Strategie, um Zweifeln und Unwägbarkeiten beizukommen. Sie ist auffälliger als die eben beschriebene, kaum merkliche Berührung, die allerdings aufgrund ihrer Heimlichkeit etwas zuverlässiger zu sein scheint. Dennoch deutet das Kratzen an der Wange mit allen vier Fingern normalerweise auf Zweifel, Zögern oder Besorgnis hin.
101. Die Mundwinkel und Wange zusammenkneifen â Das Zusammenkneifen der Mundwinkel mit den Fingern ist auch eine Methode der Stressbewältigung, die selten erfolgt, wenn man zufrieden und entspannt ist.
102. Kiefermuskeln, die pulsieren â Kiefermuskeln, die beben oder sich anspannen und hervortreten, weisen auf Anspannung, Sorgen, Wut oder Probleme hin.
103. Gähnen â Ob Sie es glauben oder nicht: Gähnen ist eine hervorragende Beruhigungsgeste, weil sie aufgestauten Stress abzubauen vermag. Achten Sie darauf, wenn jemand zum ersten Mal verhaftet oder verhört wird. Es erscheint zwar seltsam, aber Gähnen ist in der Tat ein hilfreiches Stresslinderungsmittel. AuÃerdem hilft es auch dabei, den Mund zu befeuchten, wenn er trocken ist, da durch das weite Ãffnen des Mundes Druck auf die Speicheldrüsen ausgeübt wird.
Kinn
104. Das Kinn vorschieben â Wenn man das Kinn nach vorne und oben schiebt, vermittelt das Selbstbewusstsein. Dies trifft kulturell bedingt vor allem auf Europäer (Deutsche, Franzosen, Belgier, Russen, Italiener usw.) zu, allerdings sieht man diesen Ausdruck auch bei narzisstisch veranlagten, arroganten
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