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Der kleine Unkrautschreck! - davor graut dem schlimmsten kraut

Der kleine Unkrautschreck! - davor graut dem schlimmsten kraut

Titel: Der kleine Unkrautschreck! - davor graut dem schlimmsten kraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franckh-Kosmos-Verlags-GmbH und Co. <Stuttgart>
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eine Handvoll Unkräuter ausgezupft wird, kann man sich beinahe in Sicherheit wiegen.
    Manche Gartenbücher empfehlen eine dichte Decke aus niederliegenden, bodendeckenden Sträuchern als Mittel gegen starke Unkrautbildung. Auch diese Maßnahme ist nur bedingt erfolgreich. Zwar fungiert eine durchgehende Blattbedeckung wie eine Mulchschicht (siehe „Nackt ist schlecht: Mulchen“), Probleme treten aber immer dann auf, wenn sich trotz allem mehrjährige Unkräuter unter dem Strauch etablieren. Dann wird die Unkrautbekämpfung zur echten Plage, denn der Boden ist nicht mehr frei zugänglich.
    Pro & Contra So einleuchtend die Methode auch scheint, den ultimativen Schutz gegen Unkräuter bietet sie nicht. Sie ist allerdings für Gärtner mit gesundem Sinn für Faulheit keine schlechte Sache. Zumindest im Sommerhält sich die Arbeit in Grenzen, weil das Wurzelwerk der Stauden mehrjährigen Unkräutern Konkurrenz macht und ihr dichtes Laub den Boden fast wie eine Mulchschicht abdeckt. In Kombination mit einer guten Vorreinigung des Bodens und gründlichem Jäten im Frühling ist eine dichte Bepflanzung daher durchaus empfehlenswert – außerdem sieht sie attraktiv aus! Der wichtigste Nachteil betrifft Beete mit Nutzpflanzen, wie Gemüse und Salate. Sie werden jedes Jahr neu gesät oder ausgepflanzt und brauchen Platz, um sich zu entwickeln. Sie können nicht lückenlos wachsen.

Im Dunkeln tappen: Aushungern unter Folie
    Die Verdunklung des Bodens ist die wirksamste Art der vorbeugenden Unkrautbekämpfung. In den Samen einer einjährigen Pflanze sind nur Nährstoffe für die ersten Wurzeln und die Keimblätter gespeichert. Danach braucht die Pflanze Licht, um eigene Nährstoffe zu bilden und sich zu entwickeln. Nimmt man ihr das Licht, geht der Keimling ein. Eine relativ große Gruppe einjähriger Unkräuter, die so genannten Lichtkeimer, keimen sogar erst bei einer bestimmten Tageslänge aus (eigentlich „messen“ die Samen die Dauer der Dunkelperiode). Diese Anpassung ist biologisch sinnvoll, denn lange Tage bedeuten Frühling und Frühling verspricht Wärme und gute Wachstumsbedingungen. Unter der schwarzen Folie – dem „Winter“ – warten die Samen also vergeblich auf das Startsignal zur Keimung. Für die mehrjährigen Unkräuter gelten andere Bedingungen. Ihre Triebe wachsen bis an die Oberfläche, werden aber ohne Sonnenlicht weiß und verlängern sich stark, um dem Licht entgegenzuwachsen. Ganz ohne Licht gehen aber auch sie letztlich ein. Allerdings haben Stauden in ihren unterirdischen Speicherorganen mehr Nährstoffe als die Samen der Annuellen gespeichert und halten länger durch.
    Diese biologischen Voraussetzungen kann man im Garten nutzen, um das Unkraut „auszuhungern“. Die Methode ist zwar aufwändig, funktioniert aber denkbar einfach: Zuerst wird die Erde umgegraben. Dabei werden die größeren Wurzelstücke mit der Hand aussortiert und entfernt. Dann legt man eine dicke, schwarze Teichfolie (dünne Müllsäcke lassen immer noch Licht durch) direkt auf die Erde eines leeren Beetes und fixiert sie gut mit Steinen, damit sie am Rand nicht von den Trieben hochgehoben wird. Dann heißt es warten, warten, warten ... Die Mindestdauer dieser Maßnahme beträgt drei bis vier Monate. Besser ist eineganze Vegetationsperiode und noch sicherer zwei. Statt Teichfolie kann man auch mehrere Lagen Pappe auf das Beet legen. Die Pappdeckel müssen allerdings mehrfach ersetzt werden, weil Pappe verrottet. Der Anblick einer schicken, schwarzen Folie mitten im Garten ist sicher nicht berauschend, aber sie lässt sich, abgedeckt mit Mulch und verziert mit einigen Blumentöpfen/-kübeln, zu einem Pseudo-Beet aufwerten. Außerdem dient das Ganze einem guten Zweck.

    Pro & Contra Wird der Boden vorher gründlich von Wurzeln befreit, ist die schwarze Folie unschlagbar. Wenn das Beet bepflanzt wird, finden die Zier- oder Nutzpflanzen einen „sauberen“ Boden vor, in dem sie sich gut etablieren können. Sofern der Gärtner sich danach nicht nur im Liegestuhl aufhält, sondern fleißig erste Anzeicheneinjähriger Unkräuter ausjätet, hat man für viele Jahre Ruhe vor dem größten Unkrautansturm. Wenn sich früher oder später dennoch die üblichen Verdächtigen einstellen, hilft nur jäten. Man kann die Folie prinzipiell auch in einem bereits bepflanzten Staudenbeet ausbreiten (streifenweises Verlegen mit „Lücken“ für die Stauden). In Verbindung mit einer Mulchschicht (siehe unten) ist dieser Trick durchaus

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