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Der Knochenjäger

Titel: Der Knochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffery Deaver
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sollte ich Ihnen vielleicht erzählen.« Everett hielt seine bandagierte Hand hoch. »Er hat eine hundsgemeine Art an sich. Ich hab' ihn gepackt, wie schon gesagt. Ich habe nicht lang nachgedacht - bin einfach durchgedreht. Aber er ist richtig sauer geworden und hat mir den Finger gebrochen.«
    »Als Vergeltung, hm?« fragte Banks.
    »Ich nehm's an. Aber das war nicht das Seltsame dabei.«
    »Nein?«
    »Das Seltsame war, daß er dabei zugehört hat.«
    Der junge Detective hatte aufgehört zu schreiben. Schaute zu Sachs.
    »Hat sich meine Hand ganz nah ans Ohr gehalten und den Finger umgebogen, bis er gebrochen war. Als würde er zuhören. Und als gefiele es ihm.«
    »Haben Sie das gehört, Rhyme?«
    »Ja. Thom hat es bereits in unser Profil eingetragen. Ich weiß allerdings nicht, was es bedeutet. Wir müssen darüber nachdenken.«
    »Irgendein Zeichen von fingierten Spuren?«
    »Noch nicht.«
    »Suchen Sie den Tatort ab. Oh, und lassen Sie sich vom Opfer -«
    »Die Kleidung? Ich hab' ihn schon darum gebeten. Ich - Rhyme, fehlt Ihnen was?« Sie hörte ihn laut husten.
    Die Verbindung war vorübergehend unterbrochen. Kurz darauf war er wieder dran. »Sind Sie da, Rhyme? Ist alles in Ordnung?«

Unbekannter Nr. 238
    Aussehen
    Weiß, männlich, schmächtig
    Dunkle Kleidung
    Skimaske? Marineblau?
    Alte Handschuhe, rötlich.
    Ziegenleder
    Aftershave: um anderen
   Geruch zu überdecken?
    Aftershave = Brut
    Haarfarbe nicht braun
    Tiefe Narbe am Zeigefinger
    Sporthose
    Aufenthaltsort
    Wahrsch. sicherer Unterschlupf
    Wohnhaft nahe:
   Broadway/82St.: ShopRite
   Broadway/96. St.: Anderson Foods
   Greenwich/BankSt.: ShopRite
   2nd Ave./ 72.-73. St. :Grocery World
   Battery Park City: J&G's Emporium
   2nd Ave. Nr. 1709: Anderson Foods
   34. St/Lex. Ave.: FoodWarehouse
   8thAve./24St.:Shop Rite
   Houston/ Lafayette St.: ShopRite
   6thAve./HoiistonSt: J&G's Emporium
   Greenw./Franklin St. :Grocery World
    Altes Haus, rosa Marmor
    Fahrzeug
    Gelbes Taxi
    Limousine, neuester Typ
    Hellgrau, Silber, beige
    Mietwagen, evtl. gestohlen
    Sonstiges
    Kenntn. TO-Arbeit
    evtl. vorbestraft
    Kenntn. Fingerabdr.
    Waffe = . 32er Colt
    Fesselt Opfer mit ungew. Knoten
    Vorliebe für »Altes«
    Nannte ein Opfer »Hanna«
    Grundkenntnisse Deutsch
    Vorliebe für Unterirdisches
    Persönlichkeitsspaltung
    vtl. Priester, Sozialarbeiter, Anwalt
    Ungewöhnlich abgetragene Schuhe;
   liest viel?
    Hörte zu, als er 0. den Finger brach
     
     
    »Bestens«, sagte er rasch. »Legen Sie los. Suchen Sie das Umfeld ab.«
    Sie musterte den Tatort, der von den Halogenlampen des Einsatzkommandos gleißend hell erleuchtet wurde. Es war zum Verzweifeln. Er war hier gewesen. War nur ein paar Schritte entfernt über den Kies gegangen. Aber sämtliche Spuren, die er unabsichtlich hinterlassen hatte, lagen nun mehrere Zentimeter tief im trüben Wasser. Langsam suchte sie den Boden ab. Ging vor und zurück.
    »Ich seh' gar nichts. Vielleicht sind die Hinweise weggeschwemmt worden.«
    »Nein, der ist zu schlau, als daß er die Flut nicht in Betracht gezogen hätte. Sie sind irgendwo auf trockenem Boden.«
    »Ich hab' eine Idee«, sagte sie plötzlich. »Kommen Sie doch hierher.«
    »Was?«
    »Suchen Sie mit mir den Tatort ab, Rhyme.«
    Schweigen.
    »Rhyme, haben Sie mich gehört?«
    »Reden Sie mit mir?« fragte er.
    »Sie mögen wie De Niro aussehen, aber so gut schauspielern können Sie nicht. Wissen Sie noch? Diese Szene aus Taxi Driver?«
    Rhyme lachte nicht. »Der Dialog lautet: >Schauen Sie mich an? Nicht >Reden Sie mit mir<.«
    »Kommen Sie runter«, fuhr Sachs unbeirrt fort. »Suchen Sie mit mir den Tatort ab.«
    »Ich werde meine Schwingen ausbreiten. Nein, noch besser. Ich werde mich dorthin versetzen. Per Telepathie, Sie wissen schon.«
    »Lassen Sie die Witze. Ich mein's ernst.«
    »Ich -«
    »Wir brauchen Sie. Ich kann die fingierten Spuren nicht finden.«
    »Aber sie sind bestimmt da. Sie müssen sich nur ein bißchen mehr Mühe geben.«
    »Ich bin das ganze Gebiet schon zweimal abgegangen.« »Dann haben Sie die Grenzen zu eng gesteckt. Rechnen Sie noch ein, zwei Meter hinzu und versuchen Sie es noch mal. Nummer 238 ist noch nicht erledigt, noch lange nicht.«
    »Sie wechseln das Thema. Kommen Sie runter und helfen Sie mir.«
    »Wie denn?« fragte Rhyme. »Wie soll ich das denn tun?«
    »Ich hatte einen Freund, der behindert war«, fing sie an. »Und der-«
    »Sie meinen, er war ein Krüppel«-,

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