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Der König Der Komödianten: Historischer Roman

Titel: Der König Der Komödianten: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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Incomparabili über Land gezogen«, warf Rodolfo lakonisch ein. Er trat auf den Gang hinaus und lauschte nach oben. »Ich muss gleich auftreten. Kommt ihr hier ohne mich zurecht? Ach ja, und vergesst nicht, diesen stinkenden Ofen ins Wasser zu werfen!« Ohne eine Antwort abzuwarten, eilte er davon.
    »Was wurde aus Eurer Schwester?«, fragte ich.
    »Sie hängte sich in der dritten Nacht an ihrem Gürtel auf«, sagte Celsi.
    Entsetzt sah ich ihn an, doch er zeigte keine Regung. »Sie wollte dich töten«, erklärte er sachlich. »Vittore kam dazu, als sie versuchte, dich mit einem Kissen zu ersticken. Nachdem er es im letzten Moment verhindert hatte, floh sie in den Wald,wo man sie am nächsten Morgen fand.« Er seufzte. »Es war besser so. Für dich auf jeden Fall. Niemand kann sich wünschen, eine Wahnsinnige zur Mutter zu haben.«
    Ich erschauderte. »Und Onkel Vittore? Er hätte mich zurückbringen können!«
    »Wohin? Zu Morosini?« Celsi schüttelte den Kopf. »Unsere Familien waren seit eh und je bis aufs Blut verfeindet, sind es immer noch.«
    »Das trifft zu«, erklärte Giovanni. »Onkel Alessandro hasst die Celsi, das hat Tradition.«
    »Er hätte bald entdeckt, was geschehen war, und er hätte Mittel und Wege gefunden, es mir anzuhängen«, sagte Celsi. »Nachdem ich in dieser Sache schon einmal wegen Mordverdachts inhaftiert war, hätte man alles wieder aufgerollt und mich abermals ins Loch gesteckt, so viel ist sicher.« Fatalistisch hob er die Schultern. »Vittore hat sich nicht aufgeopfert, als er mit dir in diese Einöde zog. Er wollte immer auf dem Land leben. Und er hatte sich viele Jahre lang mehr als alles andere auf der Welt eine Familie gewünscht. So passte alles zusammen.«
    »Ihr seid einmal dort gewesen.« Unvermittelt erinnerte ich mich an den Besuch jenes gut gekleideten Fremden mit dem edlen Pferd. »Ich war noch klein, sieben oder acht …«
    »Sechs. Schon damals war deine Ähnlichkeit mit deinem Bruder so augenfällig, dass Vittore weiterhin sicherstellen musste, dass du dort bliebst, wo du warst.«
    Bruder Hieronimo, der ebenso wie der Notar die ganze Zeit stumm zugehört hatte, mischte sich ein. »Ich schwöre, von dieser verbrecherischen Konstellation nichts gewusst zu haben!«
    Der Notar nickte. »Für mich gilt dasselbe!«
    »Was habt Ihr überhaupt mit der ganzen Sache zu schaffen?«, wollte ich wissen.
    Giovanni grinste. »Sie hätten sich gern dein Erbe unter den Nagel gerissen.«
    »Das ist nicht wahr!«, schrie der Prior.
    »Eine bösartige Verleumdung«, bekräftigte der Notar.
    »Betrachtet es in diesem Falle als Scherz«, sagte Giovanni zwinkernd.
    Alles Weitere war rasch zusammengefasst und mir größtenteils bereits bekannt. Onkel Vittore hatte testamentarisch verfügt, dass mir sein gesamter Besitz zufiel, und im Falle meines Hinscheidens vor der Großjährigkeit sollte ersatzhalber sein alter Freund Celsi als Erbe an meine Stelle treten. Die Vormundschaft übertrug Onkel Vittore zu gemeinschaftlichen Händen dem Prior und dem Notar.
    »Die beiden hat er ausgewählt, weil er genau wusste, dass sie einander keinen Schritt über den Weg trauen und daher wechselseitig wie die Höllenhunde achtgeben, dass du gesund und munter bleibst«, sagte Giovanni.
    Der Prior plusterte sich auf. »Alles hätte seinen ordentlichen Gang gehen können, wenn du nicht aus dem Kloster weggelaufen wärst.«
    »Nicht ich bin weggelaufen, sondern Marco«, korrigierte Giovanni ihn. Er grinste mich an. »Sie verwechseln mich dauernd mit dir und wollen mich bevormunden.«
    »Ich bin Euretwegen weggelaufen«, sagte ich zu Celsi. Herausfordernd blickte ich ihn an. »Ich hörte Euch mit dem Prior reden.«
    Er seufzte reumütig. »Ja, das war dämlich. Aber ich war so misstrauisch, ich konnte nicht anders. Ich war es Vittore schuldig, und dir auch, denn ich wusste, dass er dich mehr als sein Leben geliebt hatte.«
    »Er trug mir an, dich zu töten!«, empörte sich der Prior. »Um an dein Erbe zu kommen!«
    »Nicht ganz – ich wollte es mit Euch teilen«, berichtigte Celsi mit mildem Lächeln.
    Den dazu passenden Schluss konnte ich selbst ziehen. Celsi hatte die Verschwörung nur zum Schein angezettelt, um die Lauterkeit des Priors auf die Probe zu stellen, und dieser war –so jedenfalls dessen nimmermüde Beteuerungen – ebenfalls nur zum Schein darauf eingegangen. Das Gleiche wiederholte sich sodann in Padua bei dem Notar. Celsi musste danach annehmen, dass die beiden zu allen Schandtaten bereit

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