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Der König Der Komödianten: Historischer Roman

Titel: Der König Der Komödianten: Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte Thomas
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Morosinis hassverzerrte Miene bewies, dass alles zutraf.
    »Du!«, fauchte Morosini Celsi an. »Du und deine verdammte Sippe, ihr seid an allem schuld!« Er deutete auf mich und Giovanni. »Jeder sieht, dass sie Zwillinge sind! Ich fand aber nur ein Kind bei meiner toten Schwester! Meiner toten ermordeten Schwester! Während deine Schwester auf einmal fort war, genau wie dein Freund Vittore Ziani! Und viele Jahre später taucht ein Junge mit Namen Marco Ziani auf, der Giovanni so ähnlich sieht, dass er nur sein Zwilling sein kann! Von deiner verrückten Schwester geraubt und verschleppt!« Speichel spritzte von seinen Lippen, als er Celsi seine Anklagen entgegenschleuderte. Dieser legte erbleichend die Hand an den Knauf seines Degens. »Sie war nicht bei Verstand. Du aber schon. Mach es nicht schlimmer, als es schon ist!«
    Morosini ließ sich auf keine Debatten ein. Er tat einen Satz in den Raum hinein, schlang Elena von hinten den Arm um die Schultern und riss sie an sich. Das Kinn auf ihren Scheitel gedrückt, zog er seinen Dolch und setzte ihn ihr an die Kehle.
    »Keinen Schritt näher!«, warnte er mich, als ich unwillkürlich auf ihn zutrat. Wie angewurzelt blieb ich stehen, während er sich langsam seitwärts durch den Raum schob, Elena mit sich ziehend. »Wenn ihr wollt, dass dieser hübsche Rotschopf am Leben bleibt, bewegt ihr euch nicht von der Stelle!«
    Elena hing wie eine Puppe in seiner Umklammerung, das Gesicht weiß und starr.
    »Damit kommst du nicht durch!«, sagte Giovanni. Geschmeidig griff er zum Rapier, doch ich bannte ihn mit dem bedrohlichsten Blick, der mir zu Gebote stand. Morosini sah es und lächelte anerkennend. »Wenigstens einer von euch beiden ist vernünftig. Ein Jammer, dass du nicht mein neuer Neffe werden konntest.«
    In diesem Augenblick gab es einen ungeheuren Knall, das lauteste Geräusch, das ich je in meinem Leben gehört hatte. Es klang, als würde die ganze Welt explodieren, doch es war nur der Athanor. Morosini, der mit dem Rücken zum Kamin stand, war am nächsten dran und bekam die volle Wucht der Detonation ab. Er wurde wie ein Sack Lumpen vorwärtsgeschleudert, und Elena mit ihm. Während er reglos auf den Fliesen des Andron liegen blieb, rappelte sie sich auf die Knie hoch. Ihre Lippen bewegten sich, aber ich verstand nicht, was sie sagte. In meinen Ohren hallte und brauste es, als hätte ich alle Glocken des Campanile unter dem Dach meines Schädels.
    Ich packte Elena, zog sie auf die Füße und tastete sie von oben bis unten ab.
    »Was soll das?«, fragte sie.
    Gott sei Dank, ich konnte wieder hören!
    »Bist du wohlauf ?«, fragte ich drängend.
    »Mir ist nichts geschehen.«
    »Ihm aber dafür umso mehr«, sagte Giovanni. Er deutete auf Morosini, dessen Körper die auseinanderfliegenden Bruchstücke des Ofens abgefangen hatte. Ein besonders dicker, pechschwarzer, qualmender Klumpen hatte ihn am Hinterkopf getroffen. Die Stelle sah genauso aus wie beim verblichenen Rizzo von vorn, nach dem Treffer mit dem Morgenstern.
    Der Notar und der Prior gaben unisono würgend ihr Vespermahl von sich, während ich hastig Elenas Gesicht an meiner Brust barg und Celsi sein Wams über den Toten warf, um ihr den Anblick zu ersparen.
    »Bei allen Teufeln«, sagte Giovanni. »Dieser Ofen hatte es wirklich in sich!« Mit dem Fuß rollte er den rauchenden Klumpen über die Fliesen. »Sieht aus, als käme das Ding direkt aus der Hölle!«
    »Nein« sagte ich. »Es kommt aus dem philosophischen Ei.« Im Geiste sandte ich Baldassarre meinen inbrünstigen Dank zum Himmel hinauf. Nie hatte sich eine seiner Investitionen so sehr amortisiert wie diese!
    Iseppo würde ich später persönlich danken, denn auch er hatte maßgeblich dazu beigetragen, dass die Transmutation unbehelligt zu Ende gehen konnte.
    »Philosophisches Ei?«, fragte Celsi. »So nennt man das? Interessant.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das Ei war nur die Hülle, in der es ausgebrütet wurde.«
    Giovanni kickte den Klumpen über den Boden. »Und was ist dann das hier?«
    Elena löste sich von meiner Brust. »Natürlich der Stein der Weisen. Hör auf, ihn zu treten. Das würde dem neuen Eigentümer nicht gefallen.«
    Schon bevor sie fortfuhr, ahnte ich, was sie sagen würde. »Es war Großvaters letztes Geschäft. Der Jude hat schon eine Anzahlung darauf geleistet. Sie haben ausgemacht, dass er nach dem Ende der Transmutation die Hälfte bekommt.«
    »Die Hälfte wovon?«, fragte Giovanni verwirrt.
    »Na, davon.« Sie

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