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Der König der Lügen

Der König der Lügen

Titel: Der König der Lügen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Hart
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bis Ezra kam. Er änderte das alles.
    Mit den Stolens war es genau umgekehrt. Vor zweihundert Jahren war diese Farm über vierhundert Hektar groß gewesen, und die Familie Stolen regierte Rowan County.
    »Eine Menge Geschichte in diesem Bett«, sagte ich.
    »Ja.« Sie nickte. »Und eine Menge Liebe.« Ich sagte nichts, und mein Schweigen sprach Bände. Die uralte Geschichte. Sie liebte mich, und an guten Tagen verstand sie, dass ich sie auch liebte. Warum konnte ich es nicht eingestehen? Das war das Problem.
    Sie verstand es nicht, und ich schämte mich, es ihr zu erklären. So existierten wir in diesem schrecklichen, undefinierten Zustand und hatten nichts, woran wir uns festhalten konnten, wenn die Nächte kalt und endlos aufeinanderfolgten. »Warum bist du hier, Jackson?«, fragte sie.
    »Brauche ich einen Grund?«, fragte ich zurück und kam mir billig vor.
    »Nein«, sagte sie gefühlvoll. »Niemals.«
    Ihre Hand griff nach mir, und ich nahm sie. »Ich bin hier, um dich zu sehen, Vanessa.«
    »Aber nicht für immer.«
    Ich schwieg.
    »Nie für immer«, sagte sie, und ich sah die Tränen in ihren Augen.
    »Vanessa ...«
    »Sag es nicht, Jackson. Nicht. An diesem Punkt waren wir schon. Ich weiß, dass du verheiratet bist. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist. Achte nicht auf mich.«
    »Das ist es nicht«, sagte ich.
    »Was ist es dann?« Ich sah den Schmerz in ihrem Gesicht, und es verschlug mir die Sprache. Es war unrecht gewesen herzukommen. Ganz und gar unrecht.
    Sie versuchte zu lachen, aber das Lachen erstarb auf halbem Weg. »Komm schon, Jackson. Was ist es?« Aber ich konnte es ihr nicht sagen. Sie schaute mir eine endlose Sekunde lang in die Augen, und ich sah, wie das Feuer in ihrem Gesicht verlosch und Resignation sich ausbreitete. Sie küsste mich, aber es war ein lebloser Kuss.
    »Ich gehe unter die Dusche«, sagte sie. »Wag ja nicht zu verschwinden.«
    Ich sah ihr nach, als sie barfuß und nackt aus dem Zimmer tappte. Normalerweise würden wir jetzt zusammen duschen, und ihr Körper wäre lebendig unter meinen Seifenschaumhänden.
    Ich trank mein Bier aus, ließ mich kraftlos zurücksinken und lauschte den Vögeln draußen vor dem Fenster. Ich hörte das Rauschen der Dusche im Bad und stellte mir Vanessas Gesicht vor, aufwärts gewandt im heißen Wasserstrahl. Das Wasser würde frisch auf ihrer Haut schmecken. Gern hätte ich ihr das Haar gewaschen, aber stattdessen stand ich auf und ging nach unten. Im Kühlschrank war noch Bier; ich nahm eins mit auf die Veranda. Die Sonne auf meiner nackten Haut fühlte sich gut an und trocknete meinen Schweiß. Das Feld erstreckte sich bis zu den fernen Bäumen; vermutlich waren es Erdbeeren, was ich sah. Ich lehnte mich an den Verandapfosten und schloss die Augen im Wind. Ich hörte, wie Vanessa herunterkam.
    »0 mein Gott. Was ist mit deinem Rücken passiert?« Schnell kam sie auf die Veranda heraus. »Sieht aus, als hätte dich jemand mit einem Baseballschläger verprügelt.« Leicht legte sie mir die Hände auf den Rücken und fuhr an den Linien der Blutergüsse entlang.
    »Ich bin eine Treppe hinuntergefallen«, sagte ich.
    »Warst du betrunken?«
    Ich lachte. »Ein bisschen vermutlich.«
    »Jackson, du musst aufpassen. Du hättest dich umbringen können.«
    Ich wusste nicht genau, warum ich sie belogen hatte. Ich wollte ihr einfach nicht die ganze Wahrheit sagen. Sie hatte schon genug Probleme. »Das wird schon wieder.«
    Sie nahm mir das Bier aus der Hand und trank einen Schluck. Sie hatte sich in ein Handtuch gehüllt, und ihr Haar war noch nass. Ich wollte sie fest umarmen und ihr versprechen, nie wieder loszulassen. Ich wollte ihr sagen, dass ich sie liebte und den Rest meines Lebens so mit ihr verbringen wollte. Stattdessen legte ich ihr den Arm um die Schultern, und selbst der fühlte sich an wie der Arm eines Fremden. »Ich bin so gern hier«, sagte ich, und sie nahm meine Worte kommentarlos hin. Besser konnte ich ihr meine wahren Gefühle nicht mitteilen, was sie in einem kleinen Winkel ihres Herzens auch wusste. Aber die Realität war nie so einfach gewesen.
    »Hast du Hunger?«, fragte sie, und ich nickte. »Gehen wir in die Küche.« Unterwegs holte sie einen Bademantel aus der Wäschekammer. »Geh und zieh dir eine Hose an«, befahl sie. »Du kannst nackt tun, was du willst — nur nicht an meinem Tisch sitzen.« Sie gab mir einen Klaps auf den Hintern, als ich an ihr vorbeiging.
    Sie hatte einen Küchentisch, der aus dem 19. Jahrhundert

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