Der Koenig der Schmuggler
wenigsten eine Person erreicht… Es war also nicht alles umsonst.
»Ich weiß es nicht«, gab Winter zurück. »Vielleicht. Er ist ein guter Mann, der jeden respektiert, der seinen Standpunkt gut zu vertreten weiß, auch wenn er noch jung ist. Er glaubt an den Widerstand gegen das Imperium. Er hat bereits dafür gesorgt, daß seine Tochter und ich eine spezielle Ausbildung in Geheimdiensttechniken erhalten, da er sich der Tatsache bewußt ist, das zwei unschuldig wirkende junge Frauen sich an Orte begeben und Dinge vollbringen können, die betagten Diplomaten verwehrt bleiben müssen.«
Bria nickte. »Das habe ich auch schon herausgefunden«, sagte sie. »Es ist eine ebenso traurige wie unselige Wahrheit, daß ein nettes Gesicht und ein liebliches Lächeln einem Zugang zum Innern der imperialen Verwaltung und des Oberkommandos verschaffen können…«
Die gutaussehende Rebellenführerin lächelte spöttisch und goß sich eine weitere Tasse Reben-Kaffein ein. »Wie Sie zweifellos bereits festgestellt haben, ist das Imperium ein männlich und menschlich dominiertes Gebilde. Und menschliche Männer sind durch Frauen leicht zu… manipulieren. Manchmal viel zu leicht. Ich stehe nicht darauf, das macht es auch nicht besser, aber letztendlich zählt nur das Resultat. Das habe ich im Lauf der Jahre gelernt.«
»Selbst wenn Vizekönig Organa mich nicht anhört«, fuhr Winter fort, »bin ich doch sicher, das Leia es tun wird. Sie hat darauf bestanden, daß unsere Ausbildung auch den effektiven Einsatz von Waffen beinhaltet. Wir haben beide zu schießen gelernt – und auch zu treffen, worauf wir zielen. Die Idee hat dem Vizekönig zwar zuerst nicht gefallen, aber nachdem er noch einmal darüber nachgedacht hatte, erklärte er sich damit einverstanden und suchte sogar einen Waffenmeister für Leia aus. Er ist ein kluger Mann, der erkannt hat, daß es Situationen geben mag, in denen wir wissen müssen, wie wir uns zur Wehr setzen können.«
»Welchen Sinn hätte es denn, die Prinzessin zu überzeugen?« fragte Bria. »Ich weiß, daß sie als sehr beliebt gilt, aber sie ist doch noch ein junges Mädchen.«
»Der Vizekönig denkt daran, sie im kommenden Jahr zur offiziellen Repräsentantin des alderaanischen Senats zu ernennen«, antwortete Winter. »Unterschätzen Sie niemals Leias Entschlossenheit oder Einfluß.«
»Das werde ich nicht«, versprach Bria. Sie lächelte Winter an. »Ich bin sehr froh, daß wir miteinander reden. Ich habe mich so entmutigt gefühlt, und Sie haben mir neue Zuversicht gegeben. Ich bin Ihnen sehr dankbar.«
»Ich bin Ihnen dankbar, Commander«, gab Winter zurück. »Weil Sie mir gegenüber offen gewesen sind und die Wahrheit ausgesprochen haben. Der corellianische Widerstand hat recht. Die Rebellenallianz ist unsere große Hoffnung, ich wünsche mir bloß, daß sie eines Tages Wirklichkeit wird…«
Als die Feier im Anschluß an das Turnier zu Ende ging, fand sich Han unversehens neben Lando wieder. Er deutete auf den Ausgang. »Komm, ich lade dich zu einem Drink ein.«
Lando lächelte ironisch. »Das wirst du auch müssen, alter Knabe. Du hast meine ganzen Credits.«
Han grinste. »Ich bezahle. He, Lando, soll ich dir was pumpen? Willst du eine Passage nach Nar Shaddaa auf dem Linienschiff buchen, das morgen von hier abgeht?«
Lando zögerte. »Ja… und nein. Ich würde mir gerne tausend Credits leihen, und ich kann dafür geradestehen. Aber ich habe beschlossen, eine Weile hier auf Bespin zu bleiben. Ein paar der Typen, die es nicht bis in die Endausscheidung des Turniers geschafft haben, werden unweigerlich die Casinos von Cloud City heimsuchen, um ein bißchen was von dem zurückzugewinnen, was sie verloren haben. Daher werde ich wohl zurechtkommen.«
Han nickte und zählte Creditbons im Wert von fünfzehnhundert Credits zusammen und reichte sie Lando. »Laß dir Zeit, Kumpel. Keine Eile.«
Han grinste seinen Freund an, während sie auf die Bar zugingen. »Danke, Han.«
»He… der Sabacc-Topf, dazu die übrigen Gewinne… na ja, ich kann es mir leisten.« Der Corellianer fühlte sich körperlich ausgelaugt, war jedoch so aufgekratzt, daß er wußte, er würde nicht schlafen können – noch nicht. Er mußte seinen Triumph, daß die ›Falcon‹ jetzt ihm gehörte, noch ein wenig länger auskosten.
»Also, ich fliege morgen zurück. Ich habe keine Veranlassung, noch länger hierzubleiben. Chewie würde sich sicher wundern, was mit mir los ist.«
Lando ließ den Blick durch
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