Der Koenig der Schmuggler
mit Katarra abgeschlossen und die ›Falcon‹ neu beladen sein, und er würde Kashyyyk verlassen. Er würde nicht mehr dazu kommen, sich von Chewie zu verabschieden.
Aber man konnte schließlich nicht erwarten, daß jemand sich in seiner Hochzeitsnacht an seinen besten Freund erinnerte. Han dachte mit einem Anflug von Bedauern darüber nach. Immerhin hatte er fest vor, irgendwann nach Kashyyyk zurückzukommen, daher kam es ihm nicht so vor, als würde er für immer von Chewie Abschied nehmen…
In der Sicherheit seines Büros auf Nal Hutta schlängelte sich Durga der Hutt näher an Myk Bidlors soeben Konturen gewinnendes Holobild heran. Die Glubschaugen mit den geschlitzten Pupillen schoben sich vor Eifer sogar noch weiter vor, als er drängte: »Sie haben Neuigkeiten über die Ergebnisse der Autopsie? Sie haben die Substanz identifiziert?«
»Euer Exzellenz, diese Substanz erwies sich als so selten, daß wir sie zuerst nicht zu bestimmen vermochten.« Der betagte forensische Spezialist sah müde und ausgelaugt aus – als hätte er tatsächlich, wie er behauptete, Tag und Nacht gearbeitet. »Aber die Tests, die wir mit dieser Substanz durchgeführt haben, sowie unsere Bemühungen, ihren Ursprung zu ermitteln, haben schließlich doch zu einem eindeutigen Ergebnis geführt. Ja, es handelt sich bei dem Stoff um ein Gift, und wir haben seine Spur bis zu dem Planeten Malkii zurückverfolgt.«
»Die Malkite-Giftmischer also!« rief Durga aus. »Aber natürlich! Geheime Attentäter, die auf exotische und nahezu unauffindbare Gifte spezialisiert sind… Wer sonst könnte eine sogar für Hutts tödliche Substanz herbeischaffen? Meinem Volk ist mit Gift nur schwer beizukommen…«
»Dessen bin ich mir sehr wohl bewußt, Euer Exzellenz«, sagte Myk Bidlor. »Und diese Substanz, die so selten ist, daß es uns unmöglich war, ihren Namen herauszufinden, ist eine ihrer krönenden Errungenschaften auf dem Gebiet der Toxine. In Ermangelung eines besseren Namens nennen wir sie X-1.«
»Und X-1 kommt auf Nal Hutta nirgendwo in der Natur vor«, stellte Durga fest, der absolut sichergehen wollte. »Es kann sich nicht um einen Zufall gehandelt haben?«
»Nein, Euer Exzellenz, X-1 muß Lord Aruk vorsätzlich verabreicht worden sein.«
»Verabreicht? Wie?«
»Das können wir nicht mit Sicherheit sagen, aber die Aufnahme mit der Nahrung scheint die wahrscheinlichste Methode zu sein.«
»Irgend jemand hat meinem Vater eine tödliche Dosis Gift eingegeben«, sagte Durga. Die Wut ließ seine Stimme eiskalt und tödlich klingen. »Irgend jemand wird dafür bezahlen… und bezahlen… und bezahlen.«
»Äh… nicht ganz, Euer Exzellenz.« Der Spezialist leckte sich nervös die Lippen. »Das Komplott war nicht annähernd so… offensichtlich. Es war eigentlich sogar… ziemlich genial.«
Wenn es wirklich so schlau war, kann es nur ein Hutt gewesen sein, dachte Durga. Er warf dem Wissenschaftler einen Blick zu. »Wie?«
»Die Substanz ist in großen Mengen tödlich, Lord Durga. Kleine Mengen führen jedoch keineswegs zum Tod. Der Stoff sammelt sich statt dessen im Hirngewebe an und führt beim Opfer zu einer fortschreitenden Degeneration der geistigen Fähigkeiten. Außerdem führt diese Substanz in hohem Maß zu Abhängigkeit. Wenn das Opfer sich erst einmal daran gewöhnt hat, sie in ausreichend hoher Dosierung zu sich zu nehmen, würde der abrupte Entzug genau die Symptome nach sich ziehen, die Sie beschrieben haben: quälende Schmerzen, Krämpfe und schließlich den Tod.« Er schöpfte Atem. »Und das, Lord Durga, ist der Grund für das Hinscheiden Ihres Vaters – nicht das X-1 in seinem Organismus, sondern sein plötzlicher Entzug.«
»Wie lange?« wollte Durga wissen. Er spuckte die Worte förmlich aus. »Wie lange hätte man meinem Vater diese Substanz verabreichen müssen, um zu gewährleisten, daß er wirklich süchtig wurde?«
»Ich würde sagen, über einen Zeitraum von ein paar Monaten, Lord Durga, aber so genau läßt sich das nicht feststellen. Mindestens jedoch Wochen. Es braucht wahrscheinlich seine Zeit, bis die Dosis so hoch ist, daß der Entzug des Stoffs rasch zum Tode führt.« Der Spezialist zögerte. »Lord Durga, unsere Nachforschungen haben außerdem erbracht, daß X-1 überaus kostspielig ist. Es wird aus den Staubgefäßen einer Pflanzenart gewonnen, die ausschließlich auf einem Planeten der Galaxis wächst – und die Koordinaten dieses Planeten sind ein eifersüchtig gehütetes Geheimnis der
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