Der Koenig der Schmuggler
Baby über den polierten Steinboden kroch, wünschte er sich, sie wären wieder auf Nar Shaddaa, wo er mehr hätte ausrichten können als hier. Es war schwierig, das kriminelle Imperium der Desilijic von Nal Hutta aus zu kontrollieren. Jabba hatte mehr als einmal vorgeschlagen, daß er und seine Tante nach Nar Shaddaa zurückkehren sollten, doch Jiliac weigerte sich beharrlich und bestand darauf, daß die vergiftete Atmosphäre von Nar Shaddaa ungesund für ihr Kleines sei.
Jabba brachte daher einen Großteil seiner Zeit damit zu, zwischen Nal Hutta und Nar Shaddaa hin und her zu reisen. Seine Unternehmen auf Tatooine litten bereits unter seiner Abwesenheit. Ephant Mon, der nichthumanoide Chevin, vertrat Jabbas dortige Interessen, und er machte seine Sache gut, aber es war einfach nicht das gleiche, als wenn er selbst dort gewesen wäre.
Jabba hatte in der Vergangenheit gemeinsam mit Mon zahlreiche Abenteuer bestanden, und das häßliche Wesen von Vinsoth war die einzige Kreatur im Universum, der Jabba wirklich vertraute. Aus irgendwelchen Gründen (Jabba war sich nicht sicher, welche das waren) verhielt sich Ephant Mon ihm gegenüber seit jeher vollkommen loyal. Jabba wußte, daß der Chevin zahllose Angebote ausgeschlagen hatte, ihn für traumhafte Summen zu verraten. Ephant Mon war niemals schwach geworden, ganz gleich, wieviel man ihm auch geboten hatte. Jabba wußte die Loyalität seines Freundes zu schätzen und revanchierte sich, indem er Ephant Mons Handlungen nur nachlässig im Auge behielt. Er rechnete nicht damit, daß Mon ihn verraten könnte, nicht nach all den Jahren… aber es war andererseits gut, stets auf alles vorbereitet zu sein.
»Tante«, sagte Jabba jetzt, »ich habe den jüngsten Bericht unserer Quelle in der Buchhaltung der Besadii gelesen. Ihre Gewinne sind beeindruckend. Nicht einmal die Meinungsverschiedenheiten um Durgas Führerschaft haben sie bremsen können. Ylesia produziert weiterhin in jedem Monat, der vergeht, mehr behandelte Gewürze. Fast jede Woche kommen neue Schiffsladungen Pilger an. Es ist niederschmetternd.«
Jiliac drehte den mächtigen Schädel, um ihren Neffen zu betrachten. »Durga macht seine Sache besser, als ich ihm jemals zugetraut hätte, Jabba. Ich hätte nicht gedacht, daß er lange ihr Führer bleiben würde. Ich hatte mir ausgerechnet, daß die Besadii zum jetzigen Zeitpunkt längst reif für die Übernahme durch uns sein würden – aber obwohl es noch immer Murren und Unzufriedenheit über Durgas Führerschaft gibt, sind seine direkten Gegner längst tot. Und niemand ist vorgetreten, um ihre Rolle innerhalb des Clans zu übernehmen.«
Jabba blinzelte in Richtung seiner Tante, und ein Funke Hoffnung regte sich in ihm. Diese Rede hatte sich fast wie eine der alten Jiliac vor ihrer Mutterschaft angehört! »Weißt du, warum sie tot sind, Tante?«
»Weil Durga dumm genug war, sich mit der Schwarzen Sonne einzulassen«, gab Jiliac zurück. »Die Morde an seinen Widersachern wurden zu unverhohlen verübt, um auf das Konto der Hutts zu gehen. Nur die Schwarze Sonne verfügt über ausreichende Mittel und Wege. Nur Prinz Xizor wäre so kalt und wagemutig, sie alle binnen weniger Tage zu töten.«
Jabba war jetzt geradezu begeistert. Hat es jetzt endlich ein Ende mit ihrem mütterlichen Dämmerzustand? fragte er sich. »Prinz Xizor ist allerdings jemand, mit dem man rechnen muß«, sagte er laut. »Aus diesem Grund habe ich ihm auch von Zeit zu Zeit einen Gefallen getan. Ich ziehe es vor, auf seiner Seite zu bleiben… nur für den Fall, daß ich im Gegenzug auch mal einen Gefälligkeit benötige. So wie einmal auf Tatooine. Er hat mir damals geholfen und nichts dafür verlangt, weil ich ihm in der Vergangenheit bereits zu Diensten gewesen war.«
Jiliac wiegte langsam den Kopf vor und zurück, eine Angewohnheit, die sie den Menschen abgeschaut hatte. »Jabba, du weißt, wie ich darüber denke, ich habe es dir schon oft genug gesagt. Mit Prinz Xizor ist nicht zu spaßen. Am besten hält man sich fern von ihm und gibt sich gar nicht erst mit der Schwarzen Sonne ab. Wenn man die Tür zu ihr erst einmal einen Spaltbreit geöffnet hat, läuft man Gefahr, zu ihrem Vasallen zu werden.«
»Ich bin vorsichtig, Tante, das versichere ich dir. Ich werde niemals tun, was Durga getan hat.«
»Gut. Durga wird bald herausfinden, daß er eine Tür geöffnet hat, die man nicht so einfach wieder schließen kann. Wenn er hindurchgeht… wird er die längste Zeit sein eigener
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