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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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hatte, daß die ylesianische Religion nur ein aufgeblasener Hokuspokus war. Sie war wütend und verbittert gewesen und hatte die Erkenntnis gehaßt, daß sie von einer Pilgerin zu einer Sklavin geworden war. Hatte sich die Wut in den Jahren, die seit dieser erschreckenden Einsicht vergangen waren, in tätigen Widerstand gegen die Ylesianer und die Sklaventreiber des Imperiums verwandelt?
    Han Solo hatte es seit Bria keineswegs an weiblicher Gesellschaft gemangelt. So sorgten Han und Salla Zend auf Nar Shaddaa nunmehr seit mehr als zwei Jahren für Gesprächsstoff. Salla war eine temperamentvolle, aufregende Frau, eine meisterhafte Technikerin und Mechanikerin sowie eine geschickte Pilotin und Schmugglerin. Sie und Han hatten vieles gemeinsam, und was ihre Affäre vor allem charakterisierte, war, daß keiner von beiden irgend etwas anderes im Sinn hatte, als Spaß zu haben – so lange es eben dauerte. Hans Beziehung zu Salla war etwas, auf das er sich verlassen konnte, ohne gegenseitige Verpflichtungen. Sie versprachen sich gegenseitig niemals etwas, in keiner Hinsicht, und so gefiel es ihnen am besten.
    Han hatte sich schon oft gefragt, ob er Salla liebte – oder sie ihn. Er wußte, daß sie ihm etwas bedeutete und daß er fast alles für sie tun würde. Aber liebte er sie auch? Er konnte lediglich mit Sicherheit sagen, daß er für sie oder irgendeine andere Frau nicht das gleiche empfand, was er für Bria empfunden hatte.
    Aber ich war damals noch ein Junge, rief er sich ins Gedächtnis. Ein leichtsinniger Junge, der sich Hals über Kopf in sie verknallt hat. Heute bin ich viel erfahrener…
    Während er grübelnd in seiner Ecke saß, blieb plötzlich Kallabow, Chewies Schwester, die die ganze Zeit mit Tellern für die kommende Hochzeitstafel hin und her geeilt war, vor ihm stehen, stemmte die Hände in die Hüften und sah ihn an. Dann winkte sie ihm mit einem entrüsteten Ausruf.
    Han kam rasch auf die Beine. »He, natürlich verstecke ich mich nicht«, gab er zurück. »Ich wollte bloß nicht im Weg stehen. Ist es jetzt soweit?«
    Kallabow bestätigte nachdrücklich, daß alles bereit sei, und verlangte lautstark, daß er, Han, jetzt kommen solle.
    Han folgte Chewies Schwester hinaus in das Sonnenlicht zwischen den raschelnden Baumwipfeln. Jarik schloß sich ihm auf dem Weg ins Freie an. Der Junge hatte sich stets in Hans unmittelbarer Nähe gehalten, da er kein Wookiee verstand und sich, außer wenn Han in Sichtweite war, lediglich mit Ralrra unterhalten konnte.
    »Ist es jetzt soweit?« wollte er von Han wissen.
    »Ja, anscheinend ist es soweit, Kleiner«, erwiderte Han. »Chewies Sekunden in Freiheit sind gezählt.«
    Kallabow, die Hans Bemerkung mitbekommen hatte, warf den menschlichen Männern einen vernichtenden Blick zu und gab ein entrüstetes Knurren von sich, das keiner Übersetzung bedurfte.
    Han kicherte. »Wir passen lieber auf, Kleiner. Sie könnte uns beide ohne viel Mühe in der Mitte durchbrechen!«
    Die Wookiee führte sie einen der Pfade durch das Geäst hinab, die so breit waren wie auf vielen anderen Welten die Straßen. Sie entfernten sich von der Stadt und drangen tiefer in den Bereich zwischen den Baumwipfeln ein, wo zahlreiche Wookiees ihre Wohnstätten errichtet hatten. Mallas Haus war, wie Han sich bereits gedacht hatte, eines dieser Gebäude im Baumhausstil, da sie so in der Nähe ihres Arbeitsplatzes wohnen konnte.
    Binnen weniger Minuten zweigten sie auf einen anderen Weg ab, dann wieder auf einen anderen. »Ich frage mich, wo wir hingehen«, sagte Jarik beklommen. »Ich habe völlig die Orientierung verloren. Wenn sie uns hier draußen einfach stehenließe, hätte ich nicht die geringste Ahnung, wie wir nach Rwookrrorro zurückkommen sollten. Wüßtest du den Weg?«
    Han nickte. »Erinnere mich daran, daß ich dir gelegentlich Nachhilfe in Navigation erteile, Kleiner«, entgegnete er. »Aber wenn uns Kallabow noch viel weiter führt, bin ich bald zu müde für die Feier.«
    Die kleine Gruppe wechselte nun auf einen weiteren, schmaleren Pfad, und bald konnten Han und Jarik sehen, daß sich in einiger Entfernung zahlreiche Wookiees versammelt hatten. Sie gingen noch ein Stück weiter, und plötzlich war der Weg zu Ende.
    Der Wroshyrast, auf dem sie standen, war gekappt worden und fiel zu den Spitzen tieferer Zweige hin ab, auf denen er auflag. Da der mächtige Stamm die Äste in seiner Nachbarschaft niederdrückte, wirkte es, als würde man in ein ausgedehntes grünes Tal blicken.

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