Der Koenig der Schmuggler
leidvoller Erfahrung, wie stark die alkoholischen Getränke der Wookiees sein konnten. Es gab deren eine ganze Palette: Accarragm, Cortyg, Garrmorl, Grakkyn sowie Thikkiian-Brandy, um nur einige wenige zu nennen.
»Hör auf meinen Rat, Kleiner«, sagte Han. »Die Wookiees wissen, wie man einen Schnaps herstellt, der einen Menschen nach ein paar Minuten umhaut. Ich bleibe jedenfalls bei Gorimn-Wein und Gralinynsaft.«
»Aber die Kinder trinken Gralinynsaft«, protestierte Jarik. »und dieses andere Zeug…«
»Jaar«, warf Han ein. »Gesüßte Alkoari-Milch mit Weinbeerenextrakt. Zu süß für meinen Geschmack, aber vielleicht was für dich.«
Jarik schielte sehnsüchtig nach einer riesigen Flasche Thikkiian-Brandy, und Han schüttelte warnend den Kopf. »Kleiner… nicht! Ich werde mich nicht um dich kümmern, wenn es dir am Ende so schlecht geht wie einem vergifteten Mulack-Jungen.«
Der junge Mann machte ein langes Gesicht, doch dann nahm er eine Schale Gorimn-Wein. »Okay, ich nehme an, du weißt, wovon du sprichst.«
Han lächelte, und sie ließen die Gläser klingen. »Vertraue mir!«
Ein paar Minuten später, als Han mit einem Teller gegrillter Trakkrrrn-Rippchen und gewürztem Salat, der mit Rilllrrnnn-Kernen garniert war, abseits stand, trat ein Wookiee mit dunkelbraunem Fell, der Han vage bekannt vorkam (wenngleich der Corellianer sicher war, ihn noch nie zuvor gesehen zu haben), an diesen heran. Der Wookiee stand da, musterte Han und stellte sich ihm dann vor.
Han ließ beinah seinen Teller fallen. »Du bist Dewlannamapias Sohn?« rief er aus. »He!« Rasch stellte er den Teller und sein Glas ab und zog den Wookiee-Mann begeistert an sich. »He, Mann, ich bin ja so froh, dich kennenzulernen! Wie heißt du?«
Der Wookiee gab Hans Umarmung zurück und erwiderte, sein Name sei Utchakkaloch. Han trat einen Schritt zurück, betrachtete ihn und fand, daß er einen überaus eindringlichen Blick besaß. Chakk (wie er genannt werden wollte) schien gleichermaßen bewegt zu sein, als er Han sagte, daß er sich immer gewünscht hatte, ihn zu treffen – zum Teil, weil er hoffte, daß der Mensch im berichten konnte, wie seine Mutter gestorben war.
Han schluckte. »Chakk, deine Mutter starb als Heldin«, antwor-tete er. »Ich wäre heute nicht mehr am Leben, wenn sie nicht gewesen wäre. Sie war eine wirklich tapfere Wookiee. Sie starb wie eine Kriegerin – im Kampf. Ein Kerl namens Garris Shrike hat auf sie geschossen und sie getötet, aber… er ist auch tot.«
Chakk wollte wissen, ob Han Shrike getötet hatte, um den Tod seiner Mutter zu rächen. »Nicht wirklich«, erwiderte Han. »Jemand hat ihn vor mir erwischt, aber ich habe ihm auch noch ein Ding verpaßt, bevor er daran glauben mußte.«
Chakk kollerte seine Zustimmung. Er sagte, daß er Han als seinen Ehrenbruder ansah, da sie dieselbe Mutter gehabt hätten. Alle Gespräche mit seiner Mutter während ihrer Zeit auf der ›Händlerglück‹ waren voll von Anekdoten über den kleinen Menschenjungen gewesen, der ihr Wastrilbrot liebte und der sich so sehr gewünscht hatte, Pilot zu werden.
»Nun, Chakk«, sagte Han. »Dewlanna hat es leider nicht mehr erlebt, aber ich bin heute wirklich Pilot. Und mein bester Freund im Universum ist ein Wookiee…«
Chakk brach in schallendes Gelächter aus und teilte Han dann mit, daß Chewbacca und er über einen Vetter dritten Grades, der nach Rwookrrorro ausgewandert war und die Nichte von Chewbaccas Großtante geheiratet hatte, entfernt miteinander verwandt seien.
Han blinzelte. »Entfernt… äh, ja. Na, das ist ja toll. Eine einzige große, glückliche Familie.«
Han führte Chakk zu Chewbacca, stellte ihn dem Bräutigam vor und erläuterte die Situation. Chewie hieß Hans Ehrenbruder mit viel Gebrüll willkommen und klopfte ihm tüchtig auf den Rücken.
Das Fest ging noch bis tief in die Nacht hinein weiter. Die Wookiees tanzten, sangen und spielten auf Instrumenten aus Holz, die seit Generationen in ihren Familien weitergegeben wurden. Han und Jarik feierten mit ihnen, bis die Menschen so erschöpft waren und so beschwipst, daß sie sich schließlich unter einem der gewaltigen Tische zusammenrollten und einschliefen.
Als Han am nächsten Morgen aufwachte, war das Fest vorbei. Chewie und Malla, so sagte man ihm, waren in den Wald hinausgegangen, um die Zeit zu zweit zu genießen, die bei den Wookiees den menschlichen Flitterwochen entsprach. Han war traurig. In ein paar Tagen würden seine Verhandlungen
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