Der Koenig der Schmuggler
Schwärze sausten, war Kashyyyk nur mehr eine rasch schrumpfende grüne Kugel in ihrem Rücken…
Boba Fett saß in einer heruntergekommenen gemieteten Bude auf der im Äußeren Rand gelegenen Welt Teth und belauschte Bria Tharens Treffen mit den Führern der thetanischen Rebellen. Der berühmteste Kopfgeldjäger der Galaxis gebot über zahlreiche Mittel und Wege, darunter auch ein Spionagenetzwerk, um das ihn die meisten Planeten beneidet hätten. Da er von Zeit zu Zeit auch Aufträge des Imperiums annahm, war er häufig in geheime Kommuniques und andere Berichte eingeweiht, in die wiederum die meisten Rebellen liebend gerne Einblick gehabt hätten.
Aber obwohl Bria Tharen in der Rebellenbewegung eine wichtige Funktion bekleidete, war die Belohnung für sie nicht vom Imperium ausgeschrieben worden. Nein, dieses Kopfgeld war weit höher. Es betrug die stolze Summe von fünfzigtausend Credits, für den Fall, daß sie bei lebendigem Leib und unversehrt gefangen wurde. Desintegration war nicht erlaubt. Ursprünglich hatte Aruk der Hutt, der alte Führer des Besadii-Clans, das Kopfgeld ausgesetzt, sein Erbe Durga war aber nach Aruks Tod dabei geblieben und hatte außerdem einen zusätzlichen Bonus für ihre Auslieferung in einem Zeitraum von drei Monaten in Aussicht gestellt.
Boba Fett suchte bereits seit über einem Jahr nach Bria Tharen. Die Frau wurde immer wieder auf streng geheime Undercover-Missionen geschickt, wodurch es extrem schwer war, ihr auf den Fersen zu bleiben. Sie hatte alle Familienbande durchtrennt – wahrscheinlich um das Risiko für ihre Leute zu mindern, falls sie selbst dem Imperium in die Hände fiel. Wenn sie ihren Heimatplaneten Corellia besuchte, lebte sie unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen und unter ständiger Bewachung in einer Reihe geheimer Kommandobasen der Rebellen.
Die strengen Sicherheitsvorkehrungen waren sehr verständlich, immerhin lebten die Rebellen in permanenter Furcht vor einem Großangriff durch imperiale Sturmtruppen. Also hielten sie die Standorte ihrer Basen geheim und verlegten sie von Zeit zu Zeit. Ein einzelner Kopfgeldjäger – ganz gleich, wie gefährlich und schlagkräftig er sein mochte – hatte kaum eine Chance, nahe genug heranzukommen, um sein Opfer lebend zu erwischen.
Wenn die Besadii sich damit zufriedengeben würden, daß er Bria tot ablieferte, würde Boba Fett sie, da war er sich ziemlich sicher, sogar unter dem vermeintlichen Schutz einer Rebellenbasis töten können. Sie lebend und unverletzt zu fangen, war da schon schwieriger…
Vor ein paar Tagen jedoch hatte Boba Fett durch seine Spione erfahren, daß ein Treffen mit Angehörigen des aufständischen Untergrunds auf Teth anberaumt worden war. Er hatte sich ausgerechnet, daß Bria dabeisein würde, und war vor zwei Tagen mit der ›Sklave I‹ nach Teth geflogen. Seine Rechnung war aufgegangen – gestern abend war sie dort aufgetaucht.
Vor zwei Tagen, unmittelbar nach seiner Ankunft auf Teth, hatte Fett als erstes die gegenwärtige Rebellenenklave ausfindig gemacht, die sich unterhalb der thetanischen Hafenstadt in einer Reihe alter Unwetterkanäle und Tiefkeller befand. Er drang darauf durch die uralten Abwasserrohre und Luftschächte weit genug in die äußeren Bereiche der Basis ein, um auf die Abstellkammer der Basis zu stoßen. Dort brachte er an einigen vollautomatischen Reinigungsapparaten, die sich selbsttätig von Raum zu Raum bewegten und alles aufsaugten, was ihre kleinen Scanner als Schmutz identifizierten, winzige Abhörgeräte an.
Seitdem überwachte er die Abhörgeräte, und heute hatten sich seine Vorkehrungen endlich ausgezahlt. Bria Tharen sprach gegenwärtig mit zwei hochrangigen thetanischen Rebellen. Der kleine Reinigungsroboter hatte ihnen, als sie den Raum betraten, gemäß seiner programmierten Order Platz gemacht und harrte nun in einer unauffälligen Ecke der Dinge, die da kommen mochten.
Boba Fett wußte mit Rebellionen nichts anzufangen. Er hielt schon die Vorstellung eines Aufstandes gegen eine etablierte Regierung für kriminell. Das Imperium sorgte für Ordnung, und Boba Fett schätzte Ordnung. Der tethanische Widerstand bildete da keine Ausnahme: eine Bande fehlgeleiteter Idealisten, die darauf aus waren, Anarchie zu verbreiten…
Während er lauschte, kniff Boba Fett hinter seinem Helm verächtlich die Augen zusammen. Die thetanischen Führer waren Commander Winfrid Dagore und ihr Adjutant, Lieutenant Palob Godalhi. Im Augenblick stritt sich die
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