Der Koenig der Schmuggler
zu lassen, doch langsam aber sicher änderten sich die Verhältnisse auf Ylesia.
Er, Teroenza, übernahm die Macht. Dieser Idiot Kibbick war bloß zu dumm, es zu bemerken. Jeden Tag machte er neue Pläne, heuerte die zusätzlichen Wachen an, die Durga genehmigt hatte, und baute den Planeten zur Festung aus. Anstatt überwiegend gamorreanische Wächter einzustellen, die stark waren, aber sogar noch dümmer als Kibbick – was schon etwas heißen wollte! –, wählte Teroenza sorgfältig gut trainierte Söldner aus. Die kosteten zwar mehr, würden sich jedoch in der Schlacht auszahlen.
Und Teroenza wußte, daß es zu einer Schlacht kommen würde. Der Tag würde kommen, wenn er offen seinen Bruch mit Nal Hutta erklärte. Die Besadii würden einen solchen Griff nach Unabhängigkeit niemals einfach hinnehmen, doch Teroenza schmiedete Pläne, um auf alles vorbereitet zu sein. Er würde seine Truppen in die Schlacht führen, und der Sieg würde ihnen gehören!
Der Hohepriester traf bereits Vorkehrungen, die Freundinnen der T’landa-Til-Priester nach Ylesia zu holen. Seine eigene Gefährtin, Tilenna, würde als eine der ersten ankommen. Kibbick war ein solcher Schwachkopf, daß er davon eine Zeitlang wahrscheinlich gar nichts mitbekommen würde. Die Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen T’landa Til waren für die T’landa Til selbst kaum zu übersehen, für die meisten anderen Spezies jedoch sahen die Angehörigen dieser Spezies, von dem Horn der Männer mal abgesehen, praktisch völlig identisch aus.
Teroenza plante außerdem, die Verteidigungsanlagen auszubauen, auch wenn er dafür einen Teil seiner Sammlung veräußern mußte. Er hatte sich nach den Kosten für einen bodengestützten Turbolaser erkundigt und war entsetzt zurückgezuckt, aber vielleicht würde Jiliac ihm ja mit den Credits aushelfen, die er dazu brauchte. Immerhin war er, Teroenza, der einzige, der Jiliac mit dem Mord an Aruk in Verbindung bringen konnte. Daher machte es durchaus Sinn, daß sie ihn unterstützte.
Als Teroenza Kibbicks Empfangsraum erreichte, blieb er zögernd vor dem Portal stehen und setzte mit Bedacht eine ausreichend unterwürfige Miene auf, um eintreten zu können. Er wollte nicht, daß Kibbick seine Geringschätzung bemerkte. Noch nicht. Aber bald…
Bald, tröstete sich Teroenza. Spiele deine Rolle. Hör dir sein Gestammel an. Stimme ihm zu. Schmeichle ihm. Bald wirst du all das nicht mehr tun müssen. Du mußt seine Dummheit nur noch ein paar Monate ertragen. Bald…
Zu den ersten Dingen, die Han tat, nachdem er die ›Millennium Falcon‹ gewonnen hatte, zählte, daß er seine Freundin Salla Zend zu einem Wettflug herausforderte. Mit der unzuverlässigen kleineren ›Bria‹ hätte er niemals darauf hoffen dürfen, ihre schnittige ›Rimrunner‹ zu besiegen, doch jetzt…
Wann immer es sich ergab, daß sie zur gleichen Zeit Ladungen für die Kessel-Route übernahmen, wagten die beiden Schmuggler ein Rennen durch diesen gefährlichen Teil des Weltalls. Sie schmuggelten gelegentlich Gewürze oder andere Konterbande in das Stenness-System, und die Kessel-Route war der schnellste Weg dorthin.
Das eine Mal gewann Han… beim nächsten Mal Salla. Ihre Raumschiffe waren so gut wie gleichwertig, und keiner der beiden Schmuggler zog gerne den kürzeren, so daß ihr freundschaftlicher Wettstreit mit der Zeit immer verbissener wurde. Sie fingen an, Risiken einzugehen… sehr gefährliche Risiken. Vor allem Salla. Als gewiefte Pilotin flog sie ihr Raumschiff allein und war stolz auf ihre Fähigkeit, auch noch die letzten Kraftreserven aus ihrer Maschine herauszuholen.
Eines Morgens verließen Han und Salla gemeinsam ihr Apartment, küßten sich zum Abschied und versprachen einander, sich auf Kamsul, einer der sieben bewohnten Welten des Stenness-Systems, zu treffen. Han grinste Salla an. »Der Verlierer bezahlt das Essen?«
Sie gab sein Lächeln zurück. »Ich werde mir das teuerste Gericht auf der Karte bestellen, bloß um dich zu ärgern, Han.«
Han lachte, winkte, dann trennten sie sich, um zu ihrem jeweiligen Schiff zu gehen.
Der Flug nach Kessel verlief ohne Zwischenfälle. Es gelang Han, Salla um fast fünfzehn Minuten zu schlagen, doch dann kam es bei einem der seinem Schiff zugewiesenen Ladedroiden zu einer Fehlfunktion, wodurch sich das Beladen und Entladen der Fracht beträchtlich verzögerte. Sallas ›Rimrunner‹ setzte rasant zu einer tollkühnen Landung an, während er sein Schiff noch immer mit
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