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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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jetzt noch mehr Fahrt aufnahm und die Sensoren überprüfte, um die ›Rimrunner‹ aufzuspüren. »Wo ist sie hin? Das verrückte Weib! Wo ist sie hin?«
    Zehn Minuten vergingen, fünfzehn, während die ›Falcon‹ weiter dicht am Rand des Schlunds entlangraste. Han dachte daran, selbst einen Mikrosprung zu versuchen, aber er besaß kein Mittel, den von Salla eingeschlagenen Kurs festzustellen. Er konnte lediglich mit Sicherheit sagen, daß sie nicht versucht hatte, direkt von einem Ende des Schlunds zum anderen zu springen. Die tiefen Gravitationsschächte der Schwarzen Löcher und Neutronen-Sterne hätten sie ohne Umschweife aus dem Hyperraum gerissen – und damit höchstwahrscheinlich in den Ereignishorizont eines der Schwarzen Löcher, aus dem es kein Entkommen mehr gab. Nein, sie mußte am Rand des Schlunds entlanggesprungen sein, um vielleicht auf direktem Wege in die Grube zu gelangen…
    Chewie jaulte und tippte mit einem seiner pelzigen Finger auf die Sensoren. »Da ist sie!« rief Han und studierte die Anzeigen der ›Rimrunner‹. Salla war noch immer in Bewegung, aber sie flog nicht in Richtung Grube. Sie flog…
    »Nein…«, sagte Han leise. Er spürte, wie der Horror ihn überwältigte. »Chewie, da muß irgendwas schiefgegangen sein. Sie fliegt in die falsche Richtung.«
    Han überprüfte abermals die Instrumente. »Sie ist innerhalb des Magnetfelds dieses Neutronensterns da vorne aus dem Hyperraum gekommen!«
    Die ›Rimrunner‹ flog unentwegt weiter, allerdings nicht länger auf geradem Kurs. Statt dessen hatte sich Sallas Raumer auf tausend Kilometer einem Neutronenstern genähert, den sie jetzt in einem weiten Orbit umkreiste. Hans Sensoren zeigten an, daß Jets aus tödlichem Plasma aus beiden Seiten der Akkretionsscheibe schossen, die die Position des Neutronensterns kennzeichnete.
    »Der Gravitationsschacht oder das Magnetfeld – eins von beiden muß ihren Navcomputer blockiert haben, so daß sie ihren Mikrosprung an der falschen Stelle beendet hat…« Han schnappte nach Luft. Es kam ihm vor, als würde seine Brust von einer riesigen unsichtbaren Hand zerquetscht. »Oh, Chewie… sie ist verloren…«
    Binnen weniger Minuten würde Sallas Raumschiff das Apastron, den höchsten Punkt ihrer Umlaufbahn um den sterbenden Stern erreichen. Dann, wenige Augenblicke später, würde die ›Rimrunner‹ wieder in die Umlaufbahn stürzen und den Rand der Plasmajets berühren. Die absolut tödlichen Strahlendosen würden sie augenblicklich verbrennen.
    Hundert Erinnerungen an Salla rasten zwischen zwei Herzschlägen durch Hans Gehirn. Salla, wie sie ihn morgens anlächelte… Salla, die in einem festlichen Abendkleid mit ihm ins Casino ging… Salla, die mit verschmiertem Gesicht einen Hyperantrieb herrichtete wie andere ihr Frühstück – bloß daß Salla niemals zu kochen gelernt hatte…
    »Chewie«, flüsterte er heiser, »wir müssen versuchen, sie zu retten.«
    Chewbacca schoß einen Blick auf ihn ab, deutete mit einem haarigen Finger auf die Anzeigen und knurrte.
    »Ich weiß, ich weiß, die ›Rimrunner‹ ist schon furchtbar nah an diesem Plasmajet«, nickte Han. »Und wenn wir uns ihr nähern, riskieren wir, daß unser Schiff ebenfalls den Geist aufgibt und das Schicksal der ›Rimrunner‹ teilt. Aber, Chewie… wir müssen es wenigstens versuchen!«
    Der Wookiee kniff entschlossen die blauen Augen zusammen und tat brüllend seine Zustimmung kund. Salla war schließlich eine Freundin. Sie konnten sie nicht einfach im Stich lassen.
    Han öffnete eine Komfrequenz der ›Falcon‹, während er sich gleichzeitig daranmachte, Befehle in den Navcomputer einzutippen, damit dieser die notwendigen Berechnungen durchführte. »Salla? Salla? Hier spricht Han. Süße, hörst du mich? Wir versuchen, dich da rauszuholen… aber du mußt genau tun, was ich dir sage. Salla? Bitte melden! Ende!«
    Er versuchte es noch zweimal, während der Navcomputer mögliche Annäherungsvektoren ausspuckte. Er wußte, daß die Magnetfelder, die ionisierten Gase und Plasmaschweife die Kommunikation stören würden, aber er hoffte, daß die leistungsfähigen Sensoren und Sender der ›Falcon‹ trotzdem durchkamen.
    »Chewie, sag Jarik, er soll einen Vakuumanzug anziehen und mit dem Magnetgreifer und der Winde an der Luftschleuse warten. Ich werde Salla sagen, daß sie aussteigen soll, dann kreuzen wir ihre Flugbahn und nehmen sie an Bord.«
    Chewie warf Han einen skeptischen Blick zu. »Sieh mich nicht so an«,

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