Der Koenig der Schmuggler
Sinn hatte.
Drei Minuten später sah die Sprengstoffexpertin zu Bria hinunter und streckte den Daumen nach oben. »Ich habe eine Sprengladung angebracht, die ein hübsches kreisrundes Loch in die Decke reißen wird, Commander.«
Bria lächelte. »Gut.« Dann sprach sie in ihr Komlink. »Staffel Zwei… starten Sie Ihren Angriff auf die Brücke.« Die Rebellen hörten jetzt wieder das Geräusch von Blasterfeuer.
»Renna…« Bria nickte einer anderen untersetzten, muskulösen Frau zu. »…Sie haben einen guten Wurfarm. Sie bleiben mit ihren Lähmgranaten hier. Sobald die Lage gesichert ist, werfen sie die Granaten durch das Loch, um den größten Teil dieses Abschaums zu betäuben.« Sie sah die anderen Soldaten an. »Sobald Renna ihre Granaten durch das Loch geschleudert hat und das Blasterfeuer aufhört, gehen wir rein. Und denkt daran, Leute, das da oben ist die Kommandobrücke. Passen Sie also auf, worauf Sie schießen. Wenn Sie zuviel Schaden anrichten, wird das Prisenkommando monatelang mit keinem von uns ein Wort reden. Verstanden?«
Aus den Staffeln erhob sich leises Gelächter.
»Also gut, alles bereit«, meldete Joaa’n. »Tretet einen Schritt zurück und bedeckt eure Augen, Freunde. Dreißig Sekunden.«
Brias Truppe zog sich eilig in die Winkel der Kabine zurück. Einige Soldaten stülpten sich ihre Schutzbrillen über, die anderen wandten einfach den Blick ab. Bria, Joaa’n und Renna nahmen hinter einem massiven Raumteiler Deckung.
Kurz darauf ertönte ein Zischen und dann ein dumpfer Schlag. Etwas Schweres krachte auf den Sekretär und schepperte auf das Deck. Der Gestank von Qualm stieg Bria in die Nasenlöcher. Sie nickte Joaa’n zu. »Sehr gute Arbeit.«
Die Sprengstoffspezialisten und Renna hatten sich bereits in Bewegung gesetzt und kletterten wieder auf den Sekretär. Renna schleuderte nacheinander drei Lähmgranaten in drei verschiedenen Richtungen durch das Loch in der Decke. Das Zischen und Krachen der Granaten und die darauf folgenden Schreie und dumpfen Schläge sagten der Rebellen-Führerin, daß sie ihren Zweck erfüllten.
Renna zog sich mit tatkräftiger Unterstützung durch Joaa’n nach oben und verschwand. Dann hörten sie ihren Blaster.
Bria enterte den Sekretär und war die nächste, die durch das Loch schlüpfte, als irgend jemand gegen ihr Hinterteil drückte und ihr einen unwürdigen, aber wirkungsvollen Stoß versetzte.
Die Angehörigen der Brückenbesatzung lagen bewußtlos am Boden, die meisten betäubt. Doch ein paar Sklaventreiber krochen soeben aus der Tür. Bria nahm einen riesigen Rodianer aufs Korn und streckte das Wesen mit einem Blasterschuß zwischen seine grünhäutigen Schulterblätter nieder. Ein weiterer Sklavenhändler, ein Bothan, drehte sich um und wollte auf sie schießen, doch sein nicht voll aufgeladener Blaster spuckte nur stotternd Feuer. Bria duckte sich, rollte sich ab, kam mit der Pistole im Anschlag wieder auf die Beine und schoß ihm mitten ins Gesicht. Er stand direkt vor dem Navcomputer, daher wollte sie nicht riskieren, ihn mit der größeren Durchschlagskraft ihres Blastergewehrs zu töten.
Im nächsten Augenblick war alles vorbei. Schweigen senkte sich über den Raum, das nur vom Stöhnen der Verwundeten unterbrochen wurde. Bria checkte rasch die Lage… sechs ihrer Leute waren verletzt, und einer würde es wohl nicht überstehen. Sie beauftragte ein Spezialteam damit, die Verwundeten zur Behandlung auf die ›Vergeltung‹ zu transportieren.
Ein paar Minuten später meldete das Prisenkommando, daß es für den Neustart der Systeme bereit sei. Bria blickte sich gespannt um, hörte ein Heulen, dann trat unvermittelt die volle Beleuchtung an die Stelle der Notbeleuchtung auf der Brücke. Die taktischen Schirme leuchteten auf, und der Navcomputer erwachte leise zirpend zu neuem Leben.
Bria überließ es ihren Soldaten, sich den Gefangenen auf der Brücke anzunehmen, und marschierte hinaus zum Turbolift. Dort aktivierte sie ihr Komlink. »Hyx… sind Sie da?«
»Ich bin an Bord der ›Vergeltung‹, Commander«, meldete sich der medizinische Offizier. »Die Verwundeten sind gerade angekommen. Es sieht alles ganz gut aus. Abgesehen von Caronil… er hat es nicht geschafft. Es tut mir leid, der Medidroide und ich, wir haben getan, was wir konnten…«
Bria schluckte. »Das weiß ich. Werden Sie dort noch gebraucht, Hyx?«
»Eigentlich nicht. Die Medidroiden haben alles unter Kontrolle. Ich nehme das Shuttle, das zur ›Joch‹
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