Der Koenig der Schmuggler
ihre Fährenhangars, und die erste Welle der Shuttles startete. Die Raumfahrzeuge näherten sich der ›Joch des Heloten‹ bei halber Kraft im Gefolge der Y-Flügler, die das Schiff bei voller Fahrt in die Zange nahmen.
Bria sah voller Befriedigung zu, wie das erste Paar Y-Flügler mit rasender Geschwindigkeit auf die corellianische Korvette zuflog und Salven von je zwei Protonentorpedos auf das Heck und das Zentrum des Schiffs abfeuerte. Ihr Ziel war es nicht, ein Loch in die ›Joch des Heloten‹ zu schießen, sie wollten lediglich die Schutzschilde ausschalten, ohne den Raumer übermäßig zu beschädigen. Bria hatte vor, die ›Joch‹ intakt zu übernehmen und sie der Rebellen-Flotte einzugliedern.
Eines der Boote der zweiten Welle würde ein Prisenkommando aus Computertechnikern, Ingenieuren, einem Piloten sowie einer Schadenskontroll- und Instandsetzungsmannschaft an Bord haben. Bria hätte nichts dagegen einzuwenden gehabt, die ›Joch des Heloten‹ unvorbereitet zu erwischen, doch sie rechnete damit – was nun bestätigt wurde –, daß die Korvette mit aktivierten Schilden flog. Und als die Y-Flügler heranrasten, eröffnete das große Schiff sofort das Feuer, doch die wendigen Jäger wichen den Schüssen ohne Mühe aus. Die ›Vergeltung‹ hielt sich mit Bedacht außer Reichweite der Geschütze.
Unter Brias Augen blitzten die vier Protonentorpedos, die die Y-Flügler abgefeuert hatten, blau und weiß auf, trafen auf die Schutzschilde; ihr Feuer tropfte gleichsam vom Rumpf des Sklavenschiffs ab, ohne die Verteidigung zu durchdringen. Das erste Paar Y-Flügler drehte ab und zog in einiger Entfernung seine Kreise, für den Fall; daß die Maschinen noch einmal gebraucht wurden.
Die ›Joch des Heloten‹ feuerte abermals, und dieses Mal streifte ein Schuß einen der Y-Flügler – nur ein unbedeutender Treffer, der indes genügte, um den Jäger aus der Schlacht zu werfen.
Bria hatte sich ausgerechnet, daß sie vier Protonentorpedos brauchen würden, um die Schilde der ›Joch‹ auszuschalten. Jetzt ging das zweite Paar Y-Flügler zum Angriff über, und der erste Jäger feuerte bereits. Diesmal breitete sich die blauweiße Detonation aus. Plötzlich gab es einen sichtbaren Einschlag in der Flanke des Schiffs, und ein dunkler Streifen zeichnete die Panzerung.
»Das war’s!« rief Bria, aktivierte die Kom-Einheit und wandte sich an den Führer der Y-Flügler-Staffel. »Gute Arbeit, Crimson Fury! Die Schilde sind unten! Setzen wir unsere Ionenkanonen ein, um sie zu erledigen! Warnen Sie Ihre Schiffe, Ausweichmanöver zu fliegen! Wir wollen keine weiteren Treffer riskieren!«
»Verstanden, Rote Hand! Wir zielen auf die Sensorenphalanx und die Solarflosse. Beginnen unseren Angriff – jetzt!«
Die paarweise fliegenden Y-Flügler nahmen die ›Joch des Heloten‹ unter Beschuß und feuerten ihre Ionenkanonen auf die vorgesehenen Ziele ab. Die Feuerstöße aus den Ionenkanonen sollten nicht den Rumpf des Feindschiffs beschädigen, sondern die gesamte Elektronik an Bord außer Kraft setzen – darunter natürlich auch die Triebwerke, die Zielerfassungscomputer sowie die Systeme der Kommandobrücke. Jedes einzelne elektronische System an Bord würde neu gestartet werden müssen, bevor die ›Joch‹ wieder einsatzfähig war.
Die ›Joch des Heloten‹ feuerte wieder und wieder, doch die Y-Flügler waren einfach zu schnell und wendig, um die Geschütze des großen Raumschiffs zu einem gezielten Treffer kommen zu lassen.
Wenige Minuten später trieb die ›Joch‹ bereits mit ausgeschalteter Elektronik hilflos im Raum. Bria sah auf ihr Chrono, als auch schon die erste Welle der Shuttles herankam. Gut. Genau zur rechten Zeit. Eines der Boote machte an der großen vorderen Luftschleuse fest, durch die sonst die aus Sklaven bestehende Fracht an Bord gebracht wurde. Die beiden übrigen Landungsboote enterten die Längsseiten des Schiffsrumpfs und machten sich daran, sich ihren Weg ins Innere zu schneiden.
Bria hörte den hereinkommenden Berichten ihrer Staffelführer zu: »Führer Rote Hand! Staffel Eins von der Frachtschleuse des vorderen Laderaums auf Deck vier. Wir sind drin, stoßen aber auf heftigen Widerstand. Die Besatzung war gerade dabei, die Sklaven rauszuschaffen, als wir durchbrachen, aber eine Handvoll ist noch immer hier drin. Die Pilger sind genau wie wir hinter Frachtkanistern in Deckung gegangen. Wir sind hier in ein heftiges Feuergefecht verwickelt. Wir werden sie zurückschlagen, damit wir
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