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Der Koenig der Schmuggler

Der Koenig der Schmuggler

Titel: Der Koenig der Schmuggler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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zurückfliegt.«
    »Gut. Ich werde Sie hier bald brauchen. Kommen Sie direkt in den gesicherten Frachtraum. Da sind die Sklaven eingesperrt. Ich werde sie dort in Empfang nehmen.«
    Bria fuhr im Turbolift zwei Decks nach unten und begab sich nach achtern. Sie hatte das verschlossene Schott fast erreicht, als das Schlurfen von Schritten in ihrem Rücken sie mit der Pistole in der Hand herumwirbeln ließ. Hinter ihr tauchte eine Sklavenhalterin auf, die sich der Gefangennahme irgendwie entzogen hatte und einen Blaster schwang. Die Augen der Frau glitzerten, ihre Pupillen waren geweitet, ihr Haar bildete einen fettigen Kranz um ihr Gesicht. »Bleiben Sie genau da stehen – oder ich schieße!« brüllte sie und hob mit zwei zitternden Händen den Blaster. Bria stoppte. Zittert sie vor Angst? Vielleicht… aber das ist es nicht allein…
    »Lassen Sie die Waffe fallen!« heulte die Frau. »Oder ich mache Sie fertig!«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Bria ruhig und ließ die Waffe in ihrer Hand locker an der Seite baumeln. Die Mündung deutet auf das Deck. »Wenn ich tot bin, nütze ich ihnen nichts als Geisel.«
    Die Frau runzelte die Stirn. Offensichtlich versuchte sie, den Sinn der Worte ihrer Gefangenen zu ergründen. Schließlich entschied sie sich dafür, sie einfach zu ignorieren. »Ich verlange eine Fähre!« schrie sie. »Eine Fähre, und eine Handvoll Sklaven, die ich mitnehme! Den Rest können Sie behalten! Ich will bloß meinen gerechten Anteil, das ist alles!«
    »Keine Chance«, erwiderte Bria; ihre ruhige Stimme hatte einen stahlharten Unterton. »Ich bin keine Sklavenhändlerin. Ich bin hier, um diese Leute zu befreien.«
    Die Frau schien dies vollkommen zu verblüffen. Sie reckte den Hals. »Sie wollen sie nicht verkaufen?« fragte sie mißtrauisch.
    »Nein«, antwortete Bria. »Ich bin hier, um sie zu befreien.«
    »Sie befreien?« Bria hätte ebensogut Huttisch sprechen können, um sich mit der Sklavenhändlerin zu verständigen. »Aber einige von denen sind pro Stück ein paar tausend Credits wert.«
    »Das schert mich nicht«, sagte Bria.
    Die Sklavenhändlerin legte abermals die Stirn in Falten. »Wieso nicht?«
    »Weil die Sklaverei ein Verbrechen ist«, versetzte Bria. »Sie vergeuden meine Zeit. Töten Sie mich oder lassen Sie mich gehen – von mir bekommen Sie nichts!«
    Die Frau dachte über Brias Worte nach. Die Reaktion der Rebellenführerin setzte sie augenscheinlich in Erstaunen. Bria konnte deutlich erkennen, daß die Sklavenhändlerin unter dem Einfluß irgendeiner starken Substanz stand. Wahrscheinlich Carsunum. Die Frau zitterte am ganzen Leib. Die Mündung ihrer Waffe tanzte praktisch in der Luft.
    Brias Augen wurden schmal, während sie die Mündung des Blasters beobachtete, wie sie zitterte und zitterte… und dann ein wenig sank, als die Frau sich abmühte, ein Wesen zu begreifen, das offenbar nicht auf persönlichen Gewinn aus war.
    Brias Hand mit der Waffe schoß in einer verwischten Bewegung nach oben, gleichzeitig warf sie sich zur Seite. Die Sklavenhändlerin feuerte, zitterte jedoch so unkontrolliert, daß der Blasterblitz Bria nicht einmal streifte. Der Schuß der Rebellenführerin indes traf die Frau unterhalb der Brust. Mit einem gurgelnden Schrei ging sie zu Boden.
    Bria sprang zu ihr, kickte den Blaster von ihrem ausgestreckten Arm und den schlaffen Fingern weg und sah auf die Sklavenhändlerin hinab. In ihrem Unterleib klaffte ein großes gezacktes Loch. Die Frau sah zu Bria auf. Sie atmete flach. Bria richtete ihre Pistole auf die Stirn der Frau. »Soll ich?«
    Die Frau bewegte den Kopf von einer Seite zur anderen und versuchte zu sprechen. »N-nein…«, keuchte sie in Todesqualen. »I-ich will… leben…«
    Bria zuckte die Achseln. »Meinetwegen. Ich schätze, Sie haben noch ungefähr fünf Minuten.« Bria trat mit der gezückten Waffe über die Sklavenhändlerin hinweg und setzte ihren Weg zu dem gesicherten Frachtraum fort.
    An dessen Schloß mußte sie den Blaster einsetzen. Von innen hörte sie panische Schreie. Dann glitt das Schott auf. Der Gestank überfiel die Corellianerin im gleichen Augenblick, als sie über die Schwelle trat. Menschliche und nichtmenschliche Ausdünstungen drangen fast sichtbar nach draußen.
    Bria ließ den Blick über die Menge klagender und stöhnender erbärmlicher Pilger wandern, die ängstlich vor ihr zurückwichen, während sie gleichzeitig die dünnen, an Klauen erinnernden Hände ausstreckten. »Schicken Sie uns einen Priester!

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