Der König von Havanna
anschwoll. Als sie ihm Brust und Hals mit dem Kölnisch Wasser einrieb, wurde er knüppelhart. Der Alten glänzten die Augen, ihre Miene hellte sich auf, und sie schien einen Moment lang aus ihren zweiundfünfzig Jahren heraus in ihre glorreichen Zwanziger zurückzuschweifen.
»Was für ein herrlicher Schwanz!«
Sie packte ihn mit beiden Händen und drückte ihn. Dann befummelte sie seine Eier. Es war ein wunderschöner dicker Schwanz von zweiundzwanzig Zentimeter Länge, in der Farbe dunklen Zimts, mit einem schwarzen Glanz. Es war lange her, seit er Sex gehabt hatte. In der Besserungsanstalt hatte er ein paar Schwule in den Arsch gefickt. Aber viele Schwule hatte es nicht gegeben, und man balgte sich um sie, sehr zum Vergnügen der Tunten. Sie genossen es, mit anzusehen, wie sich die Jungs um sie prügelten. Er war zwei Mal in Prügeleien verwickelt gewesen, aber dann fand er, dass das alles nicht die Mühe wert war. Von da an masturbierte er jede Nacht, aber nichts gegen einen guten, fachmännischen Blowjob, gefolgt von einer feuchten, duftenden Muschi, den beiden dazugehörenden Möpsen, einem hübschen Gesicht mit langem Haar sowie dem Arsch als Option, falls man mal das Loch wechseln wollte.
Fredesbinda war die Königin des Blasens. Sie war stolz auf ihre Saugkünste. Ganz kurz zog sie ihn aus dem Mund. Gerade die Zeit, die sie brauchte, um die Tür zu schließen, sich nackt auszuziehen, ihn aufs Bett zu werfen und sich auf ihn zu stürzen. Um gleich weiterzusaugen. Dann führte sie ihn sich selbst ein, ganz vorsichtig. Ihre Möse war dunkel, aber genauso saugstark, muskulös, kraftvoll. Rey kam drei Mal hintereinander, ohne seine Erektion zu verlieren, und sie verlangte nach mehr. Schließlich kamen sie zum Ende, verschwitzt und erschöpft, und schliefen ein Weilchen. Die Hitze war unerträglich, und sie standen verquollen auf. Sie aßen ein wenig Reis mit Bohnen. Fredesbinda gab ihm zwei Pesos, und er ging und ließ sich das Haar schneiden. Er fühlte sich wohl und hatte wieder Vertrauen in sich selbst gewonnen. Ein guter Fick und eine befriedigte Frau geben immer Auftrieb. Rey fühlte sich ganz als Mann. Kernig wie nie zuvor.
Als er vom Friseur zurückkam, schien er wie ausgewechselt. Rasiert, das Haar kurz geschnitten, mit sauberer Kleidung und fast neuen Gummilatschen. Trotz allem wirkte er älter als sechzehn. Er hätte leicht als Zweiundzwanzigjähriger und sogar Vierundzwanzigjähriger durchgehen können. Er hatte einen harten Ausdruck im Gesicht und Hunger, großen Hunger. So verging eine Woche. Weder er noch Fredesbinda arbeiteten. Sie schlossen sich ein, vögelten, aßen und tranken. Reys Perlen machten sie schier verrückt.
»Hör mal, Schätzchen, woher kommen denn die Perlen in deinem Schwanz? So was habe ich ja noch nie gesehen. Du bist ja ganz schön durchgedreht!«
Rey hatte bald den Bogen raus, wie er die Perlen an Fredesbindas Klitoris reiben musste. Und die Perlen machten aus Rey endgültig den Mann mit dem goldenen Schwanz.
Der Alten gingen Geld und Essen aus. Sie vögelten drei, vier Mal am Tag, und die Alte wurde zusehends magerer. Sie bekam immer mehr Falten, und ihr Hals war voll violetter Knutschflecken. Rum, Zigaretten, Sex und Musik aus dem Radio. Gute Salsa-Musik. Das war das Leben! So musste es sein! Für immer und ewig. Was konnte man mehr verlangen?
Fredesbinda ahnte etwas und hütete sich, jemandem zu erzählen, wer der junge Mann war. Manchmal ging Rey nachts raus auf die Dachterrasse, sah nach nebenan zu seinem ehemaligen Zuhause und fühlte absolut nichts. Weder Sehnsucht noch Erinnerungen, nichts. Er war ein harter Bursche. Wenn er so nachdachte, bekam er Lust, zu boxen, einem kräftigen Schwarzen die Fresse zu polieren, ein paar Schläge einzustecken und noch härter zurückzuschlagen. Hart, härter, bis es ihm gelang, der Leber einen Haken zu verpassen und den Kerl auf die Matte zu schmettern.
In der Nacht war er im Bett etwas brutal. Er gab Fredesbinda ein paar Ohrfeigen, dass es krachte. Nur so. Um sich zu motivieren. Er packte ihre schlauchigen Brüste und verdrehte sie mit Gewalt. Ihr gefiel das. »Oh, ja, Schätzchen, schlag mich, dass es wehtut … quetsch mir die Brüste … ja, komm, nimm meinen Saft, du geiler Hund … du bist ja gemeingefährlich …«
Das erregte ihn noch mehr, und am Ende waren beide völlig ermattet, schliefen tief und fest wie zwei Steine. Am darauf folgenden Tag gab es weder Kaffee noch einen Peso. Mit leerem Magen stieg er die
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