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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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Inneren mehrere Alarmglocken geläutet, und der vernünftige Teil seines Ichs hatte ihm dringend nahelegt, Berlin nach dem Treffen im Kanzleramt so schnell wie möglich zu verlassen. Aber er hatte dennoch zugesagt.
    Er schob den Gedanken an den Abend beiseite, lächelte frohgemut der berühmten Siegesgöttin auf dem Brandenburger Tor zu und spürte dabei die Schminke auf dem Gesicht, die ihm kurz zuvor in der Maske aufgetragen worden war, und zwar nicht zu knapp. Verstohlen schaute er auf den Monitor, der ein, zwei Meter vor ihm auf einem kleinen Podest stand. Gelassen blickte ihm sein eigenes Konterfei entgegen.
    „Dr. Benjamin Parker, Experte für Kunstrecht“, las er eingeblendet unter seinem Gesicht. Die Maske hatte ganz passable Arbeit geleistet, dachte er. Als er vor einer knappen Stunde aufgestanden war, hatte ein Blick in den Spiegel deutliche Spuren eines beträchtlichen Schlafmangels offenbart: Er hatte bis in die frühen Morgenstunden an der Präsentation für das Treffen im Kanzleramt gearbeitet.
    „Herr Parker, wir gehen gleich auf Sendung“, hörte er die Journalistin, die sich nun mit einem Mikrofon bewaffnet neben ihn stellte. „Schalten Sie bitte Ihr Handy ab, falls Sie es noch nicht getan haben.“
    Parker erinnerte sich, dass er sein Mobiltelefon gestern Abend ausgestellt hatte, um sich ungestört auf sein Treffen im Bundeskanzleramt vorbereiten zu können. Er hatte heute Morgen völlig vergessen, es wieder einzuschalten. „Schon erledigt.“
    Die Journalistin, die ihre kurzen hellblonden Haare seitlich gescheitelt trug, strich ihre dunkelblaue Kostümjacke glatt und wartete auf das Zeichen der Regie. In wenigen Sekunden würde die Livesendung beginnen. Sie schien die Sache mit professioneller Routine anzugehen.
    Jetzt lächelte sie ihn an und sagte leise: „Wissen Sie eigentlich, dass Sie eine verblüffende Ähnlichkeit mit Gregory Peck haben?“
    „Bitte?“
    „Noch fünf Sekunden!“, rief jemand, den er nicht sehen konnte.
    „Ja, und ich wette, ich bin nicht die Erste, der das auffällt.“ Ihre Augen funkelten ihn verschmitzt an.
    „Doch.“ Sie hatte zwar recht, Parker hatte aber keine Lust, es zuzugeben. „Vor Ihnen ist noch niemand auf diese abwegige Idee gekommen.“
    „Herr Parker“, sagte sie und betonte das A und das R dabei mit künstlicher Empörung. „Schon bei der ersten Frage sagen Sie mir nicht die Wahrheit! Das fängt ja gut an mit uns beiden!“
    Er lachte. „Das finde ich auch. Aber haben Sie ein wenig Nachsicht mit einem zerstreuten Gelehrten.“
    „Nachsicht? Bestimmt nicht! Ich werde Sie den Zuschauern als Professor Peck vorstellen.“
    Er schluckte, und sie strahlte ihn an. Dann kam das Signal, und die Sendung begann.
    „Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, beim kommenden Antrittsbesuch der Bundeskanzlerin in Moskau steht eine ganze Reihe von Themen auf der Agenda. Die Kanzlerin wird ihren ersten Besuch beim russischen Präsidenten sicher dazu nutzen, um neue Akzente zu setzen. Hinter verschlossenen Türen, so darf man vermuten, wird nicht nur die russischen Energiepolitik und das iranische Atomprogramm kontrovers diskutiert werden, sondern auch die noch immer ungelöste Frage der sogenannten Beutekunst im Vordergrund stehen. Aus diesem Anlass wollen wir uns heute näher mit den historischen und rechtlichen Fragestellungen der im und nach dem Krieg abhandengekommenen Kunstwerke beschäftigen. Ein Thema, das viele Fachleute schlicht als unlösbar bezeichnen.“ Sie machte eine kurze Pause und wandte sich Parker zu. „Ich freue mich daher sehr, heute den frischgebackenen wissenschaftlichen Leiter der Kanzlerreise, Herrn Professor Parker von der Universität Heidelberg, hier bei uns zu haben.“
    Geschickt machte sie eine Überleitung zu einem Einspielfilm, der den Zuschauern einen Einblick in die Geschichte der Beutekunst geben sollte, und senkte dann das Mikrofon. Der Film zeigte in aller Kürze die erschütternden Fakten des groß angelegten Kunstraubs der Nazis während des Krieges und richtete dabei insbesondere den Blick auf den Russlandfeldzug.
    Parker lauschte der sonoren Stimme, die den Film kommentierte. „Hinter den vorrückenden deutschen Landsern folgten unmittelbar die Kunstjäger in Partei- und SS-Uniformen. Mord, Raub und Vertreibung waren die Mittel, um an die ersehnten Kunstschätze zu gelangen.“
    Auf dem Monitor erschienen Bilder der vorrückenden Wehrmacht während des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion 1941. Vor brennenden Städten

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