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Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition)

Titel: Der Königsberg-Plan: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Weiss
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sich über den Abzug, bereit, die tödlichen Schüsse durch den Stoff des Mantels abzufeuern. Um Gommel zu töten, musste sie die Waffe jetzt nur noch in die richtige Schussposition bringen und abdrücken.
    Fünfmal. Und dann noch einmal.
    Sie hatten ihr genau gezeigt, wie sie sich den Lauf der Waffe in den Mund schieben musste, damit die Kugel sie tödlich verletzte. „Nicht an die Schläfe, das ist zu unsicher“, hatte Thalberg ihr eingeschärft. Und sie würde die Anweisung peinlich genau befolgen. Auf keinen Fall durfte sie Gommels beiden Wachmännern lebend in die Hände fallen.
    Unvermittelt spannten sich die Muskeln und Sehnen ihres Körpers. Ihr baldiger Tod spielte keine Rolle mehr, verschwand hinter dem einzigen Ziel, fünf Teilmantelgeschosse in den untersetzten Körper und das rotglänzende Gesicht des Obersturmbannführers zu jagen.
    Gefühlvoll schob sie ihr Bein vor und bot es Gommels suchender Hand an. Zugleich umfasste sie beherzt den Griff des Revolvers und riss dann die Waffe nach vorne.
    In diesem Augenblick traf ein brutaler Schlag ihr Handgelenk. Blitzschnell zog Gommel den Revolver aus ihrer Manteltasche und versetzte ihr sofort mit dem Griff der Waffe einen weiteren Schlag ins Gesicht, der ihre Vorderzähne zerbersten ließ. Die Nase brach beim nächsten Aufprall. Das Blut rann ihr wie ein Wasserfall über Wangen und Hals.
    Die Wucht des Angriffs hatte sie zurück an die Schiffswand geworfen. Völlig benommen lag sie auf dem Bett des Kapitäns, das sich rot verfärbte. Durch eine Nebelwand sah sie, dass sich der SS-Mann erhob, die Hose aufknöpfte und sie über seine Stiefel fallen ließ.
    Seine Hände grabschten unter ihrem Pullover nach ihren Brüsten, und sie hörte den Stoff der Bluse reißen. Wie gelähmt lag sie auf dem Bett. Sie wollte schreien, aber das viele Blut in ihrem Mund verwandelte alles in ein Röcheln. Eine Hand legte sich um ihren Hals, während die andere unter den Rock griff und mit einer schnellen Bewegung Strumpf- und Unterhose herunterzog, um sich dann an ihrer nackten Scham zu reiben.
    Mit einem Stöhnen richtete Gommel sich über ihr auf und starrte sie mit einem irren Blick an.
    Die Bilder begannen zu flimmern. Sie kämpfte gegen die nahende Ohnmacht an und sah alles nur noch verschwommen. So fest sie konnte, presste sie ihre Schenkel zusammen und rief sich verzweifelt ihre Ausbildung in Erinnerung. Auch solche Situationen hatten sie mit ihr geübt.
    Ablenken und zuschlagen.
    Sie konzentrierte sich. Die rechte Hand musste irgendwie an ihren rechten Stiefel gelangen.
    Gommel lehnte sich über sie und versuchte, ihre Beine auseinanderzudrücken. Ein weiterer Schlag, den sie nicht kommen sah, traf sie erneut ins Gesicht, um ihren letzten Widerstand zu brechen. Aber sie gab nicht auf.
    Bleib wach, Maria!
    Gommel lag jetzt keuchend auf ihr. Als er ihre Beine brutal auseinanderzwang, war der Augenblick gekommen, auf den sie gewartet hatte.
    Ablenken und zuschlagen.
    Sie nahm ihre ganze Kraft zusammen und spuckte dem Obersturmbannführer ein Gemisch aus Blut und Speichel ins Gesicht.
    Gommel schrie außer sich vor Wut, und wieder traf seine Faust ihr Gesicht, das nur noch eine blutige Masse zu sein schien.
    Maria konnte nichts mehr sehen. Alles um sie herum war ein hell und dunkel schimmernder, undurchdringlicher roter Schleier.
    Doch sie verspürte keine Schmerzen mehr. Ihr ganzes Sein konzentrierte sich auf den kleinen, beidseitig geschärften Dolch, der verborgen in ihrem Stiefel steckte und dessen Elfenbeingriff sie jetzt endlich mit ihrer rechten Hand umfasste.
    Ablenken und zuschlagen.
    Mit der linken Hand tastete sie schwach nach Gommels Gesicht, um sich zu orientieren. Fast zugleich öffnete sie weit ihre Beine, hob ihr Becken und streckte dem SS-Mann ihre entblößte Scham entgegen. Dann stieß sie ihm die Klinge von unten in den Kopf.
    Sie merkte, wie er auf einmal regungslos wie eine Statue über ihr verharrte, zog das Messer aus seinem verletzten Schädel und stach nochmals zu, genau so, wie man es ihr beigebracht hatte. Sie spürte, wie der scharfe Dolch seidenweich durch das Auge ins Gehirn glitt.
    Gommels untersetzter Körper kippte zur Seite weg.
    Am ganzen Leib zitternd, versuchte Maria sich aufzurichten, doch sie war zu erschöpft, um sich zu erheben, und noch immer lag ein undurchdringlicher blutroter Nebel vor ihren Augen. Blind tasteten ihre Hände auf dem Bett nach dem Revolver, konnten ihn aber nicht finden.
    Von draußen wurde jetzt heftig an die

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