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Der Kojote wartet

Der Kojote wartet

Titel: Der Kojote wartet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Hillerman
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und ließ sie um Redds Knie tanzen.
    Redd hatte nachgedacht, nicht richtig zugehört. Er schien zu einem Entschluß gekommen zu sein. jetzt machte er Chee mit seinem Revolver ein Zeichen.
    »Her mit der Waffe!« forderte er ihn auf.
    Chee zuckte mit den Schultern. »Keine Waffe«, antwortete er. »Ich bin nicht im Dienst.«
    »Erzählen Sie keinen Scheiß«, sagte Redd. »Ihr Cops seid ständig bewaffnet.«
    »Nein, das sind wir nicht. Im Augenblick bin ich krank geschrieben.« Er hielt seine verbundene linke Hand hoch. »Deswegen.«
    »Doch, Sie haben eine Waffe«, behauptete Redd. »Los, an diesen Felsen. Nehmen Sie dazu Ihre gesunde Hand. Wir werden gleich sehen, ob Sie bewaffnet sind.«
    »Keine Waffe«, wiederholte Chee - und das stimmte leider. Sein Dienstrevolver lag dort, wo er sich meistens zu befinden schien, wenn Chee ihn gebraucht hätte: im Handschuhfach seines Pickups.
    Redd klopfte seine Taschen ab und überzeugte sich davon, daß Chee weder in seinen Hosenbeinen noch in seinen Stiefeln eine Waffe verborgen hatte.
    »Okay«, sagte er dann. »Mir ist aufgefallen, daß Sie diese alte Donnerbüchse angestarrt haben. Vertrauen Sie lieber nicht auf ihr Versagen. Sie schießt noch - das hab' ich selbst ausprobiert.«
    »Was haben Sie jetzt vor?« erkundigte Chee sich neugierig. »Sie haben niemanden erschossen. Weshalb stellen Sie sich nicht einfach?«
    Redd war auf die Felsspalte zugetreten, in der er die Satteltasche versteckt hatte. Er bedrohte Chee weiter mit seinem Revolver, während er hineingriff, sich ans Gestein lehnte und das Segeltuch zu fassen versuchte. Ohne Chee aus den Augen zu lassen, grinste er spöttisch.
    »Wozu sollte ich mich stellen?« fragte er. Dann grunzte er, weil seine Finger von der Satteltasche abrutschten. »Das verdammte Ding ist da drinnen festgeklemmt«, sagte Redd. »Ich wollte nicht, daß jemand zufällig hier raufkommt und die Tasche findet.«
    »Warum haben Sie sie dann nicht mitgenommen?« erkundigte sich Chee. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Sobald Redd die Satteltasche herauszog, war der Augenblick für einen Fluchtversuch gekommen. Von der Idee, einen Ausfall zu wagen, war er längst wieder abgekommen. Redd war mindestens fünfzehn Kilo schwerer und hatte zwei gesunde Hände.
    »Wegen dem verdammten Streifenwagen. Erst war's Nez. Und jetzt Sie.« Redds Hand kam wieder leer zum Vorschein. »Ich hatte keine Zeit, große Überlegungen anzustellen. Ich wollte bloß weg von hier.«
    »Wozu noch den Wagen anzünden?« fragte Chee mit gepreßter Stimme.
    »Dieser verrückte Hundesohn«, sagte Redd, und Chee vermutete, daß er damit nicht Nez, sondern Pinto meinte. Er warf einen Blick in die Spalte, um die Entfernung abzuschätzen. »Ich hätte sie nicht so weit reinschieben sollen«, sagte er wie zu sich selbst. »Nez war bereits tot. Warum der Wagen brannte... Keine Ahnung, wie das passiert ist. Da ein Betrunkener daran beteiligt war, könnte man wohl von einem Unfall sprechen. Alles war in gewisser Beziehung eine Sache des Zufalls.« Er lachte. »Kismet«, sagte er. »Schicksal.«
    »Yeah, Schicksal«, stimmte Chee zu. »Der alte Kojote ist an allem schuld.«
    »Zum Beispiel daran, daß Sie und die junge Frau hier aufgekreuzt sind, als ich die Satteltasche holen wollte. Ich habe geglaubt, die Cops würden sie finden und die nähere Umgebung überwachen. Als ich schließlich gemerkt habe, daß das nicht der Fall war, und hergekommen bin, um die Tasche zu holen, habe ich Sie hier mit dieser Frau gesehen. Zuletzt wollte ich die Tasche bis nach dem Prozeß hier versteckt lassen. Erst sollte ein bißchen Gras über die ganze Sache wachsen.«
    Während Redd das sagte, sah er sich nach etwas um, mit dem er die festsitzende Tasche lockern konnte. Er begutachtete Chees Ast, griff aber nicht danach. »Die Tasche hat fast ein Jahrhundert hier oben gelegen. Was sind da schon ein paar weitere Monate?«
    »Was haben Sie vorhin mit der Behauptung gemeint, es sei eine Ironie des Schicksal gewesen, daß Pinto den Professor erschossen habe?« fragte Chee.
    »Nun ja«, sagte Redd und griff so weit wie irgend möglich in die Felsspalte, »Tagert hat dem Alten den Scotch gegeben, verstehen Sie? Er hat ihn dazu verführt. Hat ihn an der Flasche riechen lassen. Hat ihm erzählt, er habe eine ganz süße Marke gekauft, eben wegen Pintos Vorliebe für Süßes.« Er lachte. »Ich glaube, daß er den Whiskey mit Süßstoff versetzt hat.«
    Redd sprach mit kieksend hoher Stimme weiter, um

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