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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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dass Jamielie mich hängen lässt. Das würde mich auch nicht überraschen, denn sie ist verständlicherweise nicht gerade scharf darauf, vor all diesen Leuten ihre Beteiligung an einem Mord zuzugeben. Aber sie hat bereits einen von Zitzerius unterzeichneten und besiegelten Papyrus mit ihrer Amnestie bei sich. Außerdem hat man ihr genug Gold versprochen, dass sie sich in einem anderen Staat niederlassen kann, wo sie nicht mehr von ihrem langweiligen Ehemann belästigt wird. Von ihrem Standpunkt aus ist das alles in allem kein schlechter Handel.
    »Es stimmt«, sagt sie schließlich. »Ich habe es getan. Copro hat mich dafür bezahlt. Ich habe Lisutaris dargestellt, um diese Illusion zu erschaffen. Ich habe auch bei dem ersten Teil seines Plans geholfen. Er hat die Drachenschuppen, die er für die Auslöschung der Realität brauchte, von mir erworben.«
    Die folgende Kontroverse dauert lange und wird ziemlich lautstark geführt. Da ich der Meinung bin, mein Scherflein beigetragen zu haben, halte ich mich tunlichst heraus. Mit der mir als Volkstribun verliehenen Autorität beauftrage ich stattdessen einen Unterbonzen, mir aus den Heiligen Hallen einen Krug Bier zu beschaffen. Die Zauberer konzentrieren sich derweil darauf, erneut die Vision von dem Mord zu beschwören.
    »Seht Ihr«, meint Jamielie fast stolz. »Ich trage da dieselben Ohrringe wie jetzt auch.«
    »Aber Ihr seht wirklich aus wie Lisutaris.«
    »Das liegt daran, dass Copro meine Perücke frisiert und mich auch geschminkt hat.«
    »Er war so ein großartiger Coiffeur«, meint Tinitis Schlangenstrickerin seufzend. Das bleibt ihr einziger substanzieller Beitrag zu der Debatte. Der Streit geht weiter. Ich suche mir ein gemütliches Plätzchen. Makri setzt sich neben mich.
    »Ich finde, das war eine ausgezeichnete detektivische Arbeit«, sagt sie.
    »Danke.«
    »Es scheint, als würden wir gewinnen. Mir gebührt natürlich ebenfalls ein großer Anteil an dem Ruhm.«
    »Ach wirklich?«
    »Aber sicher. Du hättest niemals die Antwort auf die letzte Prüfung herausgefunden. Willst du wissen, wie ich es geschafft habe?«
    Ich heuchle Interesse. Makri stürzt sich sofort in eine ausführliche Erklärung. »Die Zahlenfolge war dreihunderteinundneunzig, fünfhunderteinundfünfzig und siebenhundertdreizehn. Ich habe einige Zeit damit verschwendet, als ich versucht habe, der Differenz zwischen den Zahlen eine Bedeutung beizumessen. Aber die gab es nicht. Dann fielen mir die Primzahlen ein.«
    »Was sind Primzahlen?«
    »Zahlen, die nur durch sich selbst und die Zahl Eins teilbar sind. Drei ist zum Beispiel eine Primzahl. Oder sieben. Also habe ich die Zahlen in ihre Faktoren geteilt. Es hat eine Weile gedauert, aber schließlich fand ich heraus, dass dreihunderteinundneunzig siebzehn mal dreiundzwanzig ist. Fünfhunderteinundfünfzig ist das Produkt aus neunzehn mal neunundzwanzig. Und siebenhundertdreizehn besteht aus dreiundzwanzig mal dreizehn, was mir schon vorher klar war. Jetzt könnte jeder die Lösung finden, denn die nächste Zahl der Folge musste natürlich eintausenddreiundsiebzig sein, das Produkt von neunundzwanzig und siebenunddreißig. Soll ich dir die Reihe der Primzahlen aufschreiben, um es zu verdeutlichen?«
    »Nein! Ich meine, nein danke. Du hast es auch so bereits ganz ausgezeichnet erklärt. Es war brillant, wie du diese Lösung gefunden hast.«
    Makri nippt an ihrem Bier. »Eigentlich war es ganz einfach, aber ich stand ziemlich unter Druck. Ich hatte nur wenig Zeit, der Magische Raum war zickig, und außerdem liefen überall Meuchelmörder und Einhörner herum.«
    Ich habe von dem, was Makri mir da erzählt hat, zwar kein Wort verstanden, gratuliere ihr jedoch sicherheitshalber noch einmal für ihre hervorragende Leistung.
    »Vergiss nicht, Zitzerius daran zu erinnern, wenn ich seine Hilfe brauche, damit er mir den Weg an die Universität ebnet.«
    »Willst du denn immer noch dort studieren?«
    »Aber natürlich will ich das. Warum sollte ich das nicht wollen?«
    »Ich dachte, dass du lieber eine Laufbahn als nutzlose Drogenabhängige einschlagen wolltest.«
    »Hör endlich auf, darauf herumzuhacken«, sagt Makri. »Ich war traurig wegen Gal-an.«
    Ich bekomme von Glorius Viktorius noch eine Auffrischung meines magischen warmen Mantels und hänge ihn Makri auf dem Heimweg um. Die Kleine hat sich wirklich eine Belohnung verdient.

22. KAPITEL
    Drei Tage später sitze ich gemütlich am Kamin in der Rächenden Axt. Es ist noch früh am Abend, und

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