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Der Konvent der Zauberer

Der Konvent der Zauberer

Titel: Der Konvent der Zauberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Scott
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über den Schutt zu Sermonatius’ Akademie. In einem feuchten, muffigen Saal unterrichtet Sermonatius gerade eine Gruppe von Studenten. Ich marschiere mitten hindurch und ziehe den Philosophen entschlossen zur Seite.
    »Sermonatius, es geht um den Gefallen, den Ihr mir schuldet. Ich muss die nächste Zahl aus dieser Reihe finden, und zwar sofort. Lisutaris braucht Eure Hilfe.«
    Sermonatius begreift augenblicklich, wovon ich rede. Er entschuldigt sich kurz bei seinen Studenten und mustert den Fetzen Papyrus, den ich ihm unter die Nase halte. Nach etwa dreißig Sekunden nickt er.
    »Es ist eine Folge von Produkten aus Primzahlen, denke ich.«
    Ich warte darauf, dass er etwas niederschreibt, aber offenbar ist Sermonatius wirklich ziemlich gut im Kopfrechnen.
    »Eins null sieben drei.«
    »Seid Ihr sicher?«
    »Ziemlich sicher. Die Folge besteht aus …«
    »Dafür habe ich keine Zeit. Danke für Eure Hilfe.«
    Ich verlasse eiligst die Akademie. Sermonatius’ geistige Fähigkeiten beeindrucken mich. Vielleicht hat er ja doch seinen Ruf als Nummer eins unter den Philosophen verdient. Ich bin fast froh, dass ich ihn vor der Räumung bewahrt habe. Ob er wohl auch genauso gut Wahrscheinlichkeiten von Rennergebnissen ausrechnen kann?
    Auf der Straße ist das grüne Portal immer noch zu sehen, aber es wabert bereits leicht. Ich springe hindurch und lande ein Stück weit von der Lichtung entfernt. Copro, der Coiffeur, kommt mit schussbereiter Armbrust auf mich zu. »Ihr seid es also!«, brülle ich. »Ihr seid Incognixus. Ich habe Euch schon die ganze Zeit verdächtigt. Eine gute Verkleidung, Meuchelmörder, aber nicht gut genug, um Thraxas den Detektiv zu täuschen!«
    Das Labyrinth verändert sich erneut, und ich bin plötzlich allein und von allen Seiten von Vegetation umgeben. Ich bahne mir verzweifelt mit dem Schwert einen Weg, weil ich Lisutaris erreichen muss, bevor Incognixus sie findet. Plötzlich teilt sich die Hecke vor mir, und Makri taucht auf, ihre Axt in der Hand.
    »Was ist hier los? Die Hecke hat gerade angefangen, uns über den Kopf zu wachsen.«
    »Hast du Copro gesehen?«
    »Fängst du schon wieder damit an?«
    »Ich sage dir doch, er ist der Meuchelmörder.«
    »Warum sollte er so etwas tun? Er ist so ein großartiger Friseur.«
    »Ich hatte ihn schon lange in Verdacht. Er hat mich mit seiner schicken Schminke und seinem weibischen Getue nicht hinters Licht führen können. Der Mann ist ein eiskalter Killer. Wo ist Lisutaris?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann hack weiter!«
    »Das entspricht schon eher dem Magischen Raum, den ich kenne«, meint Makri, als Pinguine durch den Schnee watscheln. »Hast du die Lösung?«
    »Ja.«
    »Ich auch.«
    Ich bleibe wie angewurzelt stehen. »Was?«
    »Ich habe die Lösung. Ich habe sie ganz allein herausgefunden.«
    Makri ist höchst zufrieden. Ich bin höchst gereizt.
    »Du hast ganz schön lange dafür gebraucht. Hättest du nicht darüber stolpern können, bevor ich Ramius auf den Kopf schlagen musste?«
    »Du hast Ramius auf den Kopf geschlagen?«
    »Ja. Bevor ich Sermonatius besucht habe. Die ganze Sache ist verdammt ärgerlich. Und wir hätten es vermeiden können, wenn du rechtzeitig die Lösung gefunden hättest, bevor ich die Sache in die Hand nehmen musste.«
    »Hab ich aber nicht«, antwortet Makri.
    Wir hacken uns weiter durch das Labyrinth und rufen nach Lisutaris.
    »Du könntest mich ruhig mal loben«, meint Makri.
    »Wofür?«
    »Dafür, dass ich die Aufgabe gelöst habe.«
    »Ich habe sie zuerst gelöst.«
    »Du hast sie gar nicht gelöst«, behauptet Makri. »Du hast einfach nur Sermonatius gefragt.«
    »Und? Ich habe die Lösung, oder nicht?«
    Makri lässt ihre Axt sinken. »Weißt du, dass du mir im Moment wirklich auf die Nerven gehst, Thraxas? Immer dreht es sich nur um dich: ›Ich hab dies gemacht, und ich hab das gemachte Hast du eine Ahnung, wie ermüdend es ist. die ganze Zeit deinen albernen Geschichten zuhören zu müssen? Und wenn es nicht das ist. dann irgendwelche albernen Kritiken darüber, wie ich mein Leben führe. Ich sage dir, es wird Zeit …«
    »Hörst du langsam auf, dich wie ein spitzohriges Orgk-Weibchen aufzuführen, und hackst weiter?«
    Die Hecke neben uns teilt sich in einem gelben Lichtball, und wir stehen einem wütenden Ramius Sonnensturm gegenüber.
    »Thraxas hat Euch auf den Kopf geschlagen«, meint Makri und deutet auf mich. »Ich hatte nichts damit zu tun.«
    Ramius schleudert einen Bann auf mich. Mein Schutzamulett

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